Spontane Kinoschließung im Mülheimer Forum
Eigentümer nimmt Stellung – Ein Fall für die Juristen

Die Commerz Real AG als Eigentümer des Mülheimer Forums hält die spontane Schließung der Filmpassage für ungerechtfertigt und geht von einer Erfüllung des Vertrages bis Ende 2023 aus. | Foto: PR-Foto Köhring/TW/SC
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  • Die Commerz Real AG als Eigentümer des Mülheimer Forums hält die spontane Schließung der Filmpassage für ungerechtfertigt und geht von einer Erfüllung des Vertrages bis Ende 2023 aus.
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Der Film zu Michael Endes Buch „Eine unendliche Geschichte“ bewegte seinerzeit Herzen und Gemüter. Die Entscheidung des Betreiber-Ehepaars Meinolf und Anja Thies, die Filmpassage im Mülheimer Forum zu schließen, bewegt die Juristen und wird die Gerichte beschäftigen und möglicherweise ebenfalls eine (fast) unendliche Geschichte. Der nächste Rechtsstreit kündigt sich an.

Die Verantwortlichen von Commerz Real als Eigentümer des Mülheimer Forum zeigen sich nach wie vor von der Schließung überrascht und sehen für den Schritt keine rechtliche Basis. „Bei uns ist am 10. Januar ein Einschreiben der Betreiber der Filmpassage eingegangen, welches auf den 8. Januar 2022 datiert ist“, teilt Pressesprecher Gerd Johannsen im Gespräch mit der Mülheimer Woche mit.

Begründet, so erläutert Johannsen, wurde das formal mit einer angeblich vom Gericht bestätigten vorzeitigen Kündigungsmöglichkeit. Wörtlich dazu der Pressesprecher des Eigentümers: „Das stimmt jedoch nicht, und wir gehen von einer Erfüllung des Mietvertrags bis zum regulären Ende 31. Dezember 2023 aus.“

Die Schäden
rasch beseitigt

Gestützt hatten die Eheleute Thies ihre Entscheidung auch auf eine nicht fristgerechte Mängelbeseitigung in Zusammenhang mit den Feuchtigkeitsschäden sowie auf das neue Konzept des Centers, in welchem sie keine wirtschaftliche Perspektive mehr sähen. Beide Vorwürfe weist Commerz Real, wie auch in der Vergangenheit, zurück. „Wir haben den letzten Wasserschaden, der seine Ursache im Bereich des Fitnessstudios hatte, unter den gegebenen Bedingungen rasch und professionell beseitigt“, so Johannsen gegenüber unserer Redaktion.

Im Dezember 2021 habe die Filmpassage dann gemeldet, dass es im Kinosaal 4 von der Decke tropfe. Die Ursache wurde, teilt Commerz Real mit, schnell gefunden und gemeinsam mit den Betreibern habe man einen Terminplan zur Behebung entwickelt, der zum Teil auch bereits umgesetzt sei. Gerd Johannsen: „Deshalb wundern wir uns nun umso mehr, dass die Betreiber diese Vereinbarung offenbar nicht mehr mittragen.“

Tragfähige
Perspektiven

Zudem habe Commerz Real den Kino-Betreibern wirtschaftlich tragfähige Perspektiven innerhalb des neuen Konzepts des Forums aufgezeigt. Insofern sei man über den Rückzug jetzt doch überrascht. Der Unternehmenssprecher merkt an, „dass die Eheleute Thies eine historisch außerordentlich niedrige Miete zahlen, die sie wahrscheinlich an keinem anderen Standort im Neuabschluss werden so wieder bekommen können. Insofern sehen wir hier auch wenig Verhandlungsspielraum. Wir haben überdies bereits im Rechtsstreit zwei Vergleichsangebote an die Betreiber gemacht, die sie beide ausgeschlagen haben.“

Die Eigentümer betrachten die Filmpassage nach wie vor als Teil des Centers, gerade auch in seiner neuen, geänderten Ausrichtung. Und sie gehen weiterhin davon aus, dass der Mietvertrag voll erfüllt wird.

Eine Stellungnahme des Ehepaares Thies zu der Schließung des Kinos lesen Sie hier.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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