5-3-2 oder 4-4-2 oder 3-3-3-1 oder 7-2-1 oder?
Fußball als gesteuerter Zufall

Foto: pixabay free/Firla

Es gibt auch bei dieser EM wieder Fußballspiele, da hat man viel Zeit, über den Fußball im Allgemeinen nachzudenken.
Das fängt meist damit an, dass man sich wundert, wie Profis, die doch ihr Fußwerk fast täglich ausführen und dafür bezahlt werden, so jämmerlich danebenschießen. Keinem Handwerker würde man solche groben Fehler verzeihen.
Da fängt das aber auch schon an, denn der Schießvergleich hinkt. Der Ball geht zwar manchmal los wie ein Geschoss, aber der Fuß ist eine Kanone ohne Rohr! Hat mal einer gesagt, ich auch.
Na gut, es gibt noch den Pfeilschuss, der ist auch ohne Rohr und kann trotzdem treffsicher ins Ziel gebracht werden.
Abgesehen von Witterungseinflüssen ist der krumme Fuß aber denkbar ungeeignet, einem Gegenstand eine bestimmte Richtung zu geben. Dazu haben wir ja Hände. Aber gerade die sind im Fußball so verpönt, dass auch noch der Arm dran glauben muss, wenn gepfiffen wird. Jedenfalls, wenn der eine Absicht hatte.
Fassen wir zusammen: Im Fußball geht es darum, dem Getretenen eine Richtung zu geben. Das gilt für Ball und Gegner gleichermaßen. Die Richtung, die der Gegner nimmt, ist meist abwärts.
Dennoch bleibt der Fußball im Kern eine Freude an der zeitweisen Überwindung strukturellen Unvermögens, die man aktiv und passiv erleben kann. Fußballer stellen sich in den Dienst dieser Freude und lassen uns weiter glauben, man könne mit dem Fuß absichtlich ein Tor schießen. Und leben ganz gut davon.

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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