Standby-Signal
Mh (↓↑)

So ein altes Ehepaar, wie wir es wurden, ist gut aufeinander eingestellt. Nicht in dem Sinne wie manche meinen, dass beide das Gleiche denken und tun; nein, aber doch so, dass sie wissen, was der andere jetzt denkt, tut oder tun möchte.
Man muss nicht alles aussprechen. Wir unterhalten uns auch gerne schon mal mit kurzen Summ-Lauten. „Mh-mh“, oder wenn wir gesprächiger sind „Mh-mh-mh“. Das praktizieren wir oft eine ganze Weile, während wir harmonisch nebeneinander sitzen, schwimmen oder laufen.
Es ist so ein zustimmendes gutturales Summen, auch wenn der andere gar nichts gesagt hat, gewissermaßen dessen lautlose Gedanken erahnend. Aber vorauseilender Gehorsam? Nein, Gott bewahre! Wenn ich während mancher verbalintensiveren Ausführungen meiner Gattin etwas viel Zustimmung summe, falle ich sofort auf.
Nein, wir summen auch, wenn uns unsere eigenen, nicht laut geäußerten Gedanken ausnehmend gut gefallen.
Melodisch gesehen ist das „ mh-mh“ ein Runterrauf (↓↑) und das „ mh-mh-mh“ ein Raufrunterrauf (↑↓↑). Sollte es einmal gar zu tonlos klingen, merkt man gleich, dass der andere nicht bei der Sache ist.
Ansonsten gilt es als akustisches Standby-Signal grundsätzlicher Gesprächsbereitschaft.

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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