Bündnis für Eppinghofen ruft zur Protest-Demo auf

Für ein ausreichendes Bildungsangebot in ihrem Stadtteil gehen jetzt auch die Eppinghofer auf die Straße. Archivfoto | Foto: Jiri Kollmann
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Am Freitag, 15. Juli, trifft sich der Bildungssausschuss zu einer Sondersitzung in der Volkshochschule, Bergstraße 1-3. Hier wird ab 15 Uhr über den Bildungsentwicklungsplan beraten, bevor der Rat am Donnerstag, 21. Juli, eine Entscheidung fällt. Das „Bündnis für Eppinghofen“ ruft alle Bürger zu einer Demonstration gegen die seiner Meinung nach eine verfehlte Schulpolitik auf. Ursprünglich sollte die Demo am Eppinghofer Kreisverkehr starten. Da die Polizei starke Bedenken wegen eines Verkehrschaos hatte, wurde der Start- udn Treffpunkt nun auf den Kurt-Schumacher-Platz verlegt. Um 13.45 Uhr soll es hier losgehen. Von dort will der Protestzug durch die Innenstadt bis zur Volkshochschule ziehen, wo die Politiker unter anderem die Schließung der Hauptschule Bruchstraße beschließen wollen. Organisator der Demo ist das Jugendzentrum Stadtmitte. Unterstützt wird die Demonstration von den Kirchengemeinden in Eppinghofen, die ebenfalls zur Teilnahme aufrufen.

Das Bündnis befürchtet, dass die von einer Ratsmehrheit favorisierte Schließung der Hauptschule sich nicht nur negativ auf die Schüler der Schule auswirken wird, sondern auch auf den gesamten Stadtteil.
Eppinghofen, ein Stadtteil mit anerkanntem Erneuerungsbedarf, werde in seiner Entwicklung um Jahre zurückgeworfen, da die Hauptschule auch sozial im Stadtteil vernetzt ist und in den vergangenen Jahren eine beispiellose Ausbildungs- und Integrationsarbeit geleistet habe. Es fehle eine Würdigung der guten Leistungen der Schule, stattdessen ständen finanzielle Überlegungen im Vordergrund. So sei auch der Bestand der Grundschule am Dichterviertel nicht gesichert, da sie nur Teilstandort der Astrid-Lindgren-Grundschule werden soll. Das Bündnis erinnert an das Recht auf eine ortsnahe und optimale Bildungsmöglichkeit auch für die Migranten in Eppinghofen.

Die beiden Pfarrer der Kirchengemeinden in Eppinghofen, Helmut Kämpgen und Michael Clemens, werfen dem Bündnis aus CDU, Grüne, FDP und MBI vor, die Bürger Eppinghofens belogen, verraten und verkauft zu haben. Immer habe man nach dem Aus der Zukunftsschule im Oktober vergangenen Jahres beteuert, dass alle Diskussionen ergebnisoffen diskutiert werden. Dabei habe das Bündnis bereits damals ein Positionspapier unterschrieben, das das Aus der Hauptschule vorsah - was öffentlich dementiert wurde. Szenarien öffentlicher Anhörungen, Bürgerbeteiligung und wohlwollende Prüfung aller Eingaben wurden in Aussicht gestellt, um die Betroffenen zu beruhigen. Mit Blick darauf hätten die Politiker des Bündnisses jede Auskunft über ihre aktuelle Meinungsbildung verweigert. Die Fragen, ob denn die Entscheidung wirklich noch offen sei, seien jeweils stereotyp mit einem gequälten Ja beantwortet. Die Schlussfolgerung der Pfarrer: Alles sei von Anfang an entschieden gewesen. Sie kritisieren auch, dass die Entscheidung bei der Sitzung am Freitag fällt und nicht in offener Ratssitzung. Helmut Kämpges spricht gar von "Krieg gegen Bürger mit vielen Verletzten", das sei nicht ihre Vorstellung einer modernen Demokratie. Nicht die beste Lösung, sondern Machtspiele ständen bei dieser Entscheidung im Vordergrund.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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