Die Mülheimer Woche besuchte den neuen Mann im Rathaus und seine Familie „ganz privat“
Marc Buchholz freut sich auf seine neue Aufgabe

Marc Buchholz ist am Donnerstagabend zum neuen Beigeordneten der Stadt Mülheim an der Ruhr gewählten. Mit 34 Ja-, 19 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung konnte er - was anfangs nicht klar war - eine große Mehrheit auf sich vereinigen.    Fotos: privat
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  • Marc Buchholz ist am Donnerstagabend zum neuen Beigeordneten der Stadt Mülheim an der Ruhr gewählten. Mit 34 Ja-, 19 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung konnte er - was anfangs nicht klar war - eine große Mehrheit auf sich vereinigen. Fotos: privat
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Die Spatzen pfiffen es längst von den Dächern. Der gebürtige Duisburger Marc Buchholz, der im März seinen 51. Geburtstag feiert, ist am Donnerstagabend mit großer Mehrheit vom Stadtrat zum neuen Dezernenten der Stadt am Fluss gewählt worden.

Marc Buchholz wirkt ausgeglichen. Und das bereits vor seiner Wahl. Wir besuchen ihn im Vorfeld zuhause im Duisburger Norden, In Neumühl, einem Stadtteil mit (überschaubaren) Problemen, aber mit vielen schönen Seiten und einem breit aufgestellten Netzwerk an engagierten Menschen in Vereinen, Initiativen und Kirchengemeinden. Fast eine Parallele zu seinem künftigen Wirkungskreis.

„Ich bin ja eh ein Kind des Ruhrgebiets und Mülheim ist mir durch viele Besuche ja nicht fremd“, sagt der Mann, der seit 13 Jahren Sozialdezernent im niederrheinischen Kevelaer ist und sich dort weit über die Grenzen der Region hinaus einen guten Ruf als Zuhörer, Macher, Entscheider und anerkannter Jugend-, Schul- und Sozialexperte erarbeitet hat.

Arbeit ist auch das richtige Stichwort. Nach dem Abitur hat er Ausbildung und ein integriertes Studium bei der Arbeitsagentur absolviert und später berufsbegleitend zu seiner Dezernentenstelle in Kevelaer noch seinen Master gemacht. Das sei durch gut organisierte und strukturierte Arbeitsabläufe sowie familiären Rückhalt möglich gewesen. Und sein Wissen habe das Ganze auch erweitert.

Viele Menschen
ins Boot holen

Und diese Kompetenz hat wohl dafür gesorgt, dass er neben der CDU, die ihn einstimmig nominiert hatte, weitere Fraktionen und Ratsmitglieder überzeugt und mit ins Boot geholt hat. Und ins Boot holen will er in Mülheim viele Menschen, die gemeinsam an einer sozialen, gerechten und Generationen einnehmenden Zukunft unserer Stadt mitwirken wollen.

Buchholz selbst wohnt, wie er sagt, „in einem lebendigen Mehr-Generationen-Haus, in dem das Miteinander und Füreinander eine große Rolle spielt.“ Im Erdgeschoss lebt der frischgebackene Mülheimer Beigeordnete mit seiner Frau Susanne, Sohn Hendrik (16) und Tochter Mara (11). Über ihm seine Eltern. Vater Horst hat viele Jahre eine große Polizei-Dienststelle geleitet und sich ebenfalls bestens in das soziale und gesellschaftliche Umfeld eingebracht. Bis zum Tod der Oma war es sogar ein Vier-Generationen-Haus.

Und das besagte Miteinander und Füreinander spielt auch eine große Rolle in seinem beruflichen Leben. „Ich will jetzt erst einmal in Mülheim ankommen, und dazu gehört auch, dass ich viele Gespräche führen werde. Mit dem Oberbürgermeister und den Kollegen im Verwaltungsvorstand, mit meinen Mitarbeitern, dem Personalrat, mit den vielen ehrenamtlichen Organisationen und Multiplikatoren in meinem Arbeitsbereich, aber ganz sicher und zeitnah auch mit meinem Vorgänger Ulrich Ernst“, sagt Buchholz. Er wolle so eine Art „Inventur der Gedanken und Maßnahmen“ machen. Ein Bild will er sich verschaffen: „Ich möchte wissen, welche Verträge gibt es mit wem und mit welchen Ziel.“ Das gelte für Schule, Jugend, Sport und Kultur gleichermaßen.

Bestens vernetzt

Zudem komme es in seinem Arbeitsbereich darauf an, ein „überregionales Standing“ zu haben. Die bestehenden und künftige „Fördertöpfe“ will er für Mülheim nutzen, neue Ideen transparent machen und auf den Weg bringen. Buchholz ist da bestens vernetzt. Mit NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper arbeitete er schon zu dessen Zeiten als Städtebauminister vertrauensvoll zusammen. Der heiße Draht zur Heimat- und Kommunalministerin Ina Scharrenbach hat auch der Stadt Kevelaer manche Türen geöffnet. Seine Vernetzung will er jetzt zum Wohle Mülheims gemeinsam mit allen Stadtverordneten nutzen.

Nicht nur im sozialen, auch im schulischen Bereich hat Marc Buchholz beide Seiten einer Medaille kennengelernt. Mit Schulministerin Yvonne Gebauer sitzt er nicht selten zusammen, denn über die Schulpflegschaftsvorsitzende an der Gesamtschule seines Sohnes ist er auch Mitglied im Vorstand der Landeselternschaft. Tochter Mara besucht ein Gynasium, so dass er schon familiär mehrere Facetten des Schulwesens hautnah erlebt, berichtet Buchholz.

Wie aufs Stichwort geht die Tür auf und Tochter Mara kommt herein, in einer schmucken Karnevalsuniform, denn sie ist mit Leib und Seele Gardetänzerin. „Brauchtumspflege hat bei uns einen hohen Stellenwert“, ergänzt Mutter Susanne. Das habe auch viel mit gelebter Tradition und Kultur zu tun. Für die ist auch Sohn Hendrik zuständig, denn er ist begeisterter Gitarrist. In der Familie wird über alle Generationen hinweg viel gemeinsam unternommen und auch darüber gesprochen.

Mitarbeiter sind
das höchste Gut

Das gilt für den neuen Dezernenten halt auch im Beruf. Es wird in seiner Amtszeit viele Mitarbeitergespräche geben. Buchholz: „Die Mitarbeiter und ihr Wissen sind das höchste Gut einer Verwaltung. Ich muss nicht jede Meinung teilen, will sie aber wissen, denn vor einer Entscheidung kommt stets das Zuhören und Abwägen.“

Der gläubige katholische Christ – Sohn Hendrik ist seit vielen Jahren Messdiener – findet seinen Ausgleich beim Laufen: „Leider viel zu wenig.“ Das gemeinsame Filme anschauen mit der Familie ist ein weiteres Steckenpferd des neuen Mannes im Rathaus, der voller Zuversicht an seine neuen Aufgaben geht. Fakten zählen für ihn und keine Spekulationen, wie er sagt. Über kolportierte Mutmaßungen, er könne sogar künftiger OB-Kandidat der CDU werden, kann er nur schmunzeln: „Lasst mich doch einfach arbeiten. Ich habe nun wirklich keine Lust, mich auf Nebenschauplätzen zu zerreiben. Mülheim hat einen Beigeordneten gesucht. Diese Aufgabe werde ich jetzt gut und erfolgreich wahrnehmen.“

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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