Qualifiziertes Netzwerk gewährleistet bestens aufgestellten Kinderschutz in Mülheim
Mehr miteinander reden als übereinander

Vertrauensvolle Gespräche auf Augenhöhe sind das Gebot der Stunde, betonten Mauno Gerritzen, Geschäftsführer des Paritätischen in Mülheim, uns Jugend- und Sozialdezernent Marc Buchholz, in einem Pressegespräch.
Fotos: Reiner Terhorst
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Die Wogen sind geglättet, der Blick nach vorne in Sachen Kinderschutz wird auf eine breite Basis gestellt. Das kann zur Zufriedenheit vieler Beteiligter nach einem Pressegespräch bei Jugend- und Sozialdezernent Marc Buchholz sowie der Sitzung des Hauptausschusses am Donnerstagabend festgehalten werden.

In der vergangenen Woche hatte der Mülheimer Kinderschutzbund in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Mülheim die Schießung der Beratungsstelle des Kinderschutzbundes zum 30. Juni angekündigt. Nicht einmal eine Stunde später landeten diesbezügliche Anfragen der Grünen für die bevorstehende Hauptausschuss-Sitzung im Rathaus.

Verwaltung und Politik waren von der Schließungsankündigung des Kinderschutzbundes völlig überrascht und von der Absicht im Vorfeld in „keiner Weise informiert“, wie der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Dieter Spliethoff, betont: „Wir sind aus allen Wolken gefallen.“

Nachhaltigkeit
beim Kindeswohl

Für Irritationen sorgte zudem eine bundesweit beachtete Äußerung von Mauno Gerritzen, Geschäftsführer des Paritätischen, in der er Missbrauchsfälle in Lüdge und Münster in Zusammenhang mit der Schließung der Beratungsstelle brachte. Marc Buchholz: „Das hat der Stadt einen schweren Imageschaden zugefügt, völlig aus der Welt und ungerechtfertigt.“ Der Dezernent betonte, dass es in Mülheim ein breites Netzwerk engagierter Träger und Organisation gebe, die sich um Nachhaltigkeit beim Kindeswohl kümmern.

Allein in der Verwaltung seien 40 Mitarbeiter zusätzlich als Fachkräfte für den Kinderschutz qualifiziert. Jugendamtsleiterin Lydia Schallwig und Sozialamtsleiter Thomas Konietzka seien mit ihren Mitarbeitern hoch sensibilisiert und hellwach. „Auch ohne die Arbeit des Kinderschutzbundes, die ich wertschätze, ist in unserer Stadt der Schutz des Kindeswohls gewährleistet“, sagt Buchholz. Regelmäßiger Erfahrungsaustausch garantiere im Fall eines Falles schnelles Handeln, bringe im Vorfeld aber schon frühzeitige Präventionen auf den Weg.

Getreu der Devise „Mehr miteinander reden als übereinander“ holte Buchholz nach den entstandenen Irritationen Mauno Gerritzen, die Vorsitzende des Mülheimer Kinderschutzbundes, Dr. Melanie Oechler, sowie Dieter Spliethoff an einen Tisch. Dabei betonte Gerritzen, dass er mit seinen kritisierten Äußerungen keineswegs der Stadt schaden wollte und vielmehr „die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe von großer Bedeutung ist.“ Dass seine Formulierung in der gemeinsamen Mitteilung mit dem Kinderschutzbund zu Irritationen und Störgefühlen geführt habe, tue ihm leid. Für den Dezernenten und den Vorsitzenden des Jugendhilfeausschuss jedenfalls sind nach den Gesprächen die Störfälle beseitigt.

Ombudsmann
Spliethoff?

Jetzt gehe es darum, gemeinsam zu erörtern, wie die Beratungsstelle, die in der jüngsten Vergangenheit zudem nicht durchgängig besetzt war, wieder, in wessen Regie auch immer, arbeiten kann. Dazu wird der Kinderschutzbund zeitnah eine Konzeption mit Finanzierungsvorschlägen erstellen. Dasselbe haben auch andere Träger angekündigt.

Über die Vorschläge wird der Jugendhilfeausschuss beraten und der Rat der Stadt letztendlich entscheiden. Um den Stellenwert des Kinderschutzes in Mülheim zu erhören, schlug Buchholz vor, einen Ombudsmann für das Kindeswohl zu berufen. Er könne sich den amtierenden Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses und SPD-Ratsfraktionschef Dieter Spliethoff, der nach der Kommunalwahl aus der aktiven Potilik ausscheidet, für dieses Ehrenamt gut vorstellen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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