VIA – Vermittlung und Integration von Alleinerziehenden Die neue Speiche im Rad der Mülheimer Armutsindustrie.

Am 26.11.2010 wurde vom Leiter der Mülheimer Sozialagentur, Herrn Spieß, das Projekt VIA (Der Weg) in der Arndtstraße 26/28 (Stadtteil Eppinghofen) vorgestellt und Mitarbeiter der Erwerbsloseninitiative Brücke-Mülheim waren dabei.

VIA richtet sich an alleinerziehende Mütter und Väter die ALG II erhalten und in den sozialen Brennpunkten Styrum und Eppinghofen wohnen.
VIA will mit den Erwerbslosen Alleinerziehenden einen „gemeinsamen“ Weg zur Vermittlung und Integration finden, bei der Beruf und Familie (Kinder) miteinander verbunden werden.

Gemeinsam mit den Alleinerziehenden sollen Lösungen gefunden werden,
· wie Sie in den Berufsalltag (zurück-)finden
· wie Sie den beruflichen Wiedereinstieg bewältigen können
· um Sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren und
· gute Betreuungsmöglichkeiten für Ihr Kind zu organisieren

Gemeinsam mit den Alleinerziehenden soll festgestellt werden,
· wie Ihre persönlichen Lebensbedingungen sind
· was Sie erreichen möchten
· wo Ihre Stärken liegen
· welche besonderen Bedürfnisse Sie haben
· welche Angebote für Sie in Frage kommen

Wir haben uns mit einer der Mitarbeiterinnen des Projekts unterhalten und folgende Fragen gestellt:

Wie kommen die Alleinerziehenden zu VIA?
Wie will man diese Menschen in einen Arbeitsmarkt integrieren, auf dem bei offiziell ca. 8000 Arbeitslosen, über 12000 erwerbsfähigen Hilfebedürftigen, grade mal 751 offenen Stellen gibt?
Wie funktioniert die Kinderbetreuung angesichts fehlender Kitaplätzen?
Wie sieht die Förderung bei Alleinerziehenden ohne Schulabschluss und ohne Ausbildung aus?

Die Antworten der Projektmitarbeiterin waren äußert interessant:

Alleinerziehende Mütter und Väter sollen für den Arbeitsmarkt aktiviert werden. Die Alleinerziehenden werden von dem zuständigen Casemanager zu VIA geschickt. Für Alleinerziehende mit Kindern unter 3 Jahren ist eine Teilnahme an VIA freiwillig, für Alleinerziehende mit Kindern über 3 Jahre ist die Teilnahme verpflichtend.

Man ist sich der Probleme des Arbeitsmarktes bewusst. Wenn man Alleinerziehende auch nicht im 1. Arbeitsmarkt unterbringen könne, so wäre die Vermittlung in 400 € Jobs durchaus wünschens- und erstrebenswert.
Die Betroffenen sollen des weiteren bei externen Maßnahmeträgern an Reaktivierungsprogrammen teilnehmen (Bewerbungstraining usw.) Die einzigen die von diesem Programm wirklich partizipieren sind also die bekannten Maßnahmeträger wie Diakonie, Caritas, PIA usw.

Die Kinderbetreuung soll, da nicht ausreichend Kitaplätze vorhanden sind, durch andere Mütter in ALG II durchgeführt werden, sie sollen „Netzwerke“ bilden.

Wie soll das funktionieren?

· wo bleibt die Ausbildung um als „Tagesmutter“ tätig zu werden?
· wie sieht es mit den notwendigen Räumlichkeiten aus um mehrere Kinder zu betreuen?
· wie sieht es mit einer Vergütung für diese Tätigkeit aus?
· wer sorgt für die Verpflegungskosten der Kinder?
· welche Befugnisse haben diese „Tagesmütter“, wenn sie auf fremde Kinder aufpassen?
· welche Versicherungsmodalitäten müssen zusätzlich erfolgen?
· wie wird mit psychisch labilen Müttern verfahren?
· Qualifizierung bei Betreuung von ADS/ADHS Kindern?
· welche Maßnahmen (Lösungen bzw. Sanktionen) hat die Sozialagentur vorgesehen, wenn Mütter ihre Kinder zur Betreuung nicht an fremde Mütter geben wollen?

Es soll die Unterstützung der Aus-, Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeit geben.

· Schulabschlüsse können/sollen nachgeholt werden
· Ausbildungen sollen angeboten werden können

Fazit im Kommentar.

Autor:

Birgit Felderhoff aus Mülheim an der Ruhr

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