Zweiter Entwurf zum Nahverkehr

Es gibt  neue Pläne zum ÖPNV: Die Straßenbahnlinie 110 wird verschwinden. | Foto: MW-Archiv
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Der zweite Verwaltungsentwurf zum Nahverkehrsplan liegt vor. Nun muss die Politik entscheiden, wohin der Weg geht: Weiter Zoff mit der Bezirksregierung oder ein Kompromiss, der aber nicht alle Mülheimer Politiker zufriedenstellt. Die Weichen für den Mülheimer Personennahverkehr (ÖPNV) sollen erneut gestellt werden: Die Verwaltung legte am Montag ihren neuen Entwurf zum Nahverkehrsplan vor.

Danach fällt die Straßenbahnlinie 110 komplett weg. Ersetzt wird sie durch die neue Buslinie 130, die auch zusätzliche Haltestellen anfährt und über den Hauptbahnhof bis zum Flughafen führt.

Die Straßenbahn 104 endet an der Wertgasse. Auch die Straßenbahnlinie 102 wird bis zum Waldschlösschen verkürzt. Von dort bis zum Wohnstift Uhlenhorst wird ein Taxibus eingesetzt, der nach Anforderung halbstündlich fährt. Die Straßenbahnlinie 112 wird bis zum Hauptfriedhof geführt.

Die Buslinie 753 fährt über die Holthäuser Höfe durch das Rumbachtal zum Hauptbahnhof. Die Buslinie 151 bleibt im Stundentakt erhalten und wird mit der Linie 135 zum Hafen verbunden.

Während alle Straßenbahnlinien ab 2017 auf einen 15-Minutentakt umgestellt werden, soll die Buslinie 133 künftig alle zehn Minuten fahren. Mit der teilweisen Umstellung auf Busse steigt deren Fahrleistung pro Jahr um 390.000 Kilometer an.
Im Gegenzug laufen die Straßenbahnen 639.000 Kilometer weniger. „Diese Pläne haben wir der Bezirksregierung in Düsseldorf vorgestellt“, sagte Verkehrsdezernent Peter Vermeulen.

Parallelverkehre vermeiden

Doch die Bezirksregierung in Düsseldorf halte einiges davon nicht für richtig. „Sie fordert, dass die Straßenbahn 104 über den Oppspring bis zum Hauptfriedhof fährt. Die Buslinie 130 kann entfallen, wenn eine neue Essener Buslinie über den Flughafen bis zum Hauptfriedhof fährt. In Styrum könnte die Buslinie 122 einige Punkte anfahren“, schilderte der Dezernent die Kritik. Nach diesen Plänen sollen Parallelverkehre vermieden werden. Eine Verschlechterung des ÖPNV sieht Vermeulen in den vorgelegten Planvarianten nicht. „Wir fahren derzeit an den Bedürfnissen der Bürger vorbei“, ergänzte Dr. Hendrik Dönnebrink, Chef der Mülheimer Beteiligungsholding. Er ist Befürworter eines reinen Busverkehrs.

Stimmt die Politik den Düsseldorfer Anregungen zu, könnte der Streit um die noch immer ausstehende Sanierung des Straßenbahnastes zum Flughafen ein Ende finden. Die Strecke würde dann baurechtlich für die Schiene gesichert, aber nicht erneuert.

Je nachdem wie die Politik entscheidet, können bis zu sieben Straßenbahnen eingespart werden. „Wir brauchen in der Ratssitzung im Dezember eine Entscheidung“, betonte Vermeulen. Ohne sie könne nicht weitergearbeitet werden. Der neue Plan werde in den kommenden Wochen den Gremien vorgelegt.

Doch damit ist der langfristige Erhalt der Straßenbahn nicht gesichert, auch wenn ab 2017 neue Bahnen kommen. Sie ersetzen die uralten Mülheimer Straßenbahnen. Im Verlauf des nächsten Jahres werde die Verwaltung einen Kostenvergleich zwischen Schiene und Bus erarbeiten, kündigte Vermeulen an. Die Ergebnisse sollen Grundlage eines Bürgerentscheides über den ÖPNV sein.

Wie die neuen Straßenbahnen aussehen, finden sie hier

Infos über den Protest gegen die Abschaffung der Straba gibt es hier

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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