Ein neues Netzwerk wächst in Speldorf

Mitarbeiter der Stadt, des CBE und der Institutionen vor Ort haben das Netzwerk auf den Weg gebracht. | Foto: Walter Schernstein
  • Mitarbeiter der Stadt, des CBE und der Institutionen vor Ort haben das Netzwerk auf den Weg gebracht.
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Mülheims Gesellschaft altert zunehmend, und deshalb hat es sich die Stadt auf die Fahnen geschrieben, für die häufig noch aktiven Senioren ein entsprechendes Umfeld zu schaffen. Ein Handlungskonzept wurde verabschiedet, und seit 2008 erwächst in einem Stadtteil nach dem anderen ein Netzwerk der Generationen - nun auch in Speldorf.

In den Stadtteilen sollen Angebote geschaffen oder bestehende Angebote vernetzt werden. Die Stadt sorgt mit entsprechenden Rahmenbedingungen dafür, dass das gelingt. Ziel ist die Selbstorganisation von Angeboten und Treffen.

Sechstes Netzwerk in Mülheim

In Saarn, Dümpten, Styrum, Eppinghofen und Stadtmitte sind die Netzwerke der Generationen schon sehr erfolgreich. Das soll in Speldorf auch so werden. Um möglichst viele Institutionen, Vereine und Einrichtungen in dem Stadtteil anzusprechen und diese Vernetzung „anzuschieben“, hatte das Centrum für Bürgerschaftliches Engagement Fördergelder vom Generali Zukunftsfonds erhalten.

„Wir wollen natürlich bestehenden Angeboten keine Konkurrenz machen, sondern sie bekannter machen und schauen, welche Kompetenzen und Ressourcen in dem Stadtteil noch genutzt werden können“, erklärt die städtische Netzwerk-Koordinatorin Inge Lantermann. CBE-Projektleiter Christian Giardina arbeitet seit eineinhalb Jahren an der Gründung des Netzwerkes: „Zunächst wollten wir wissen, was die Bürger im Stadtteil interessiert und was ihnen wichtig ist. Dann haben wie Vereine und Einrichtungen angesprochen, bis dann erste Aktivitäten entstanden sind.“ Inzwischen sind schon rund 60 Bürger aktiv und treffen sich zum Beispiel in der Photogruppe, der Spiel-, Wander, Kultur- und Kinogruppe oder kommen zum SonntagsTreff.

Gemeinde St. Michael und Marienhof sind mit dabei

Ein fester Bestandteil des Netzwerkes sind die katholische Kirchengemeinde St. Michael und die Caritas-Begegnungsstätte Marienhof. Bereits bestehende Angebote sollen hier unterstützt und ausgebaut werden. Dazu gehört der telefonsiche Besuchsdienst von St. Michael. „Wir wollen uns vor allem denjenigen annehmen, die nicht mehr selbstständig sein können“, erklärt Diakon Martin Bader. Außerdem stellt die Gemeinde Räume für die regelmäßigen Bürgerinformationsabende, die immer einem speziellen Thema gewidmet sind, zur Verfügung. So sind am 26. November Lokalpolitiker zu Gast und diskutieren über die politische Arbeit vor Ort.

Auch die Begegnungsstätte Marienhof, die durch Ehrenamtler betrieben wird, sieht ihr Angebot offen nicht nur für die Bewohner des Marienhofes, sondern auch für alle interessierten Besucher. Hier werden immer Mitstreiter gesucht, die ihre Begabungen wie Singen, Basteln oder ähnliches mit anderen teilen wollen.

Bürger- und Kurverein Speldorf engagiert sich

Ebenfalls mit im Netzwerk ist der Bürger- und Kurverein Speldorf. Der traditionelle, alteingesessene Verein leidet wie viele Vereine an der Alterung und dem mangelnden Nachwuchs. „Wir haben natürlich immer schon unsere Angebote im Stadtteil gemacht. Durch das Netzwerk werden wir vielleicht auch bei den Jüngeren wieder etwas bekannter. Vielleicht findet der eine oder andere über die Stadtteilarbeit auch den Weg zu uns“, hofft die Vorsitzende Ute Möhlig. Andererseits diene der Verein als Multiplikator für die Angebote des Netzwerkes.

Mobile Einzelhändler

Als neues Angebot für die Bewohner Speldorfs gibt es die mobilen Einzelhändler. Sie waren zwar auch schon vorher an bestimmten Tagen im Stadtteil unterwegs, aber haben jetzt feststehende Zeiten, zu denen sie an festgelegten Straßen zu finden sind. Auch der Begleitdienst der MVG soll bekannter gemacht werden, um den älteren Speldorfern die Mobilität zu erleichtern.

Der „Rollende Tante-Emma-Laden“ vom Raesfelder Hof Breil und der „rollende Bauernmarkt“ von Bernhard Dicks sind jetzt verlässlich mittwochs und donnerstags zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten anzutreffen.
Markus Breil hat unter anderem Brot, Kuchen, Kartoffeln, Obst, Gemüse und Eier im Angebot. Er steht donnerstags hier: Ahornstraße/Ecke Jägerhofstraße 8.45 bis 9 Uhr; Mozartstraße/Ecke Schubertstraße 9.15 bis 9.30 Uhr; Frühlingsstraße/Ecke Hundsbuschstraße 9.30 bis 9.45 Uhr; Eisfahrtstraße/Ecke Mergelstraße 14.30 bis 14.45 Uhr; Merkurweg/Ende Sackgasse 14.45 bis 15 Uhr; Blötterweg/ Ecke Peterstraße 18.30 bis 18.45 Uhr; Kesselbruchweg / Schellhockerbruch 18.45 bis 19 Uhr.

Bernhard Dicks, der neben Gemüse, Kartoffeln, Obst, Eier zur Saison auch Wildfleisch im Angebot hat, ist mittwochs hier zu finden: Ahornstraße/Ecke Jägerhofstraße 10.30 bis 10.45 Uhr; Mozartstraße Ecke Schubertstraße 12 bis 12.15 Uhr; Blötterweg Ecke Birkenstraße 12.30 bis 12.45 Uhr; Brandenberg/ Ecke Friedhofstraße 17.30 bis 18 Uhr.
Dieser Fahrplan ist erst mal bis zum 15. Dezember gültig,

Die Händler sorgen nicht nur für eine wohnortnahe Versorgung, die Wagen sind auch beliebte Treffpunkte zum Klönen und erfüllen damit auch eine kommunikative Funktion.

Eigene Internetseite

Eines hat das neue Netzwerk übrigens, was die anderen noch nicht haben: Eine eigene Internetseite, auf der die aktuellen Angebote und Informationen über das Netzwerk abrufbar sind. Möglich macht das die Firma Arnold Multimediacentrum, das als Mitglied der Speldorfer Interessengemeinschaft die Plattform aufgebaut hat und auch betreut (www.speldorf.de).

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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