Einbrecher kommen gerne mittags

Foto: privat

Auch in den Sommermonaten verzeichnet die Polizei eine Vielzahl von Wohnungseinbrüchen. Das traditionelle „Sommerloch“ ist kaum mehr erkennbar.

Den Tätern ist egal, ob sich die Bewohner eines Hauses im Urlaub befinden oder aus anderen Gründen nicht zuhause sind. Auch Tageslicht schreckt die häufig aus Osteuropa stammenden Tätergruppen nicht mehr ab - ein Großteil der letzten Einbrüche fand in den Mittagsstunden statt.

Im ersten Halbjahr 2012 musste die Polizei in NRW einen Anstieg an Wohnungseinbrüchen feststellen. Auch beim Polizeipräsidium Essen stieg die Anzahl an Strafanzeigen in diesem Bereich um 37 Prozent (Essen: 35 Prozent, Mülheim 47 Prozent) an.

In dem der bewährte Einsatztrupp „Wohnungseinbruchsdiebstahl“ nun auch während der Sommermonate eingesetzt wird, hat die Essener Polizei auf diese Entwicklung reagiert. Daneben arbeiten auch die Beamten der Bereitschaftspolizeihundertschaft und Hundeführer mit ihren vierbeinigen Kollegen regelmäßig mit dem Einbruchskommissariat (KK32) zusammen.
Entscheidend für den Erfolg der Polizei ist die Mithilfe der Bevölkerung. Ohne Ermittlungsansätze ist es für die Fahnder ungleich schwieriger, erfolgreich zu arbeiten.

Verdächtige Beobachtungen im eigenen Wohnumfeld sollten umgehend der Polizei gemeldet werden. Wer gehört hier nicht hin? Wer interessiert sich offensichtlich für fremde Grundstücke? Fahren auswärtige Fahrzeuge durch die eigenen Straßen und nehmen Leute auf oder setzen Personen ab? Eine gute und funktionierende Nachbarschaft ist in dieser Hinsicht im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. Niemand sollte im Fall der Fälle Hemmungen haben, den Notruf unter der Nummer 110 zu betätigen.

Falls Sie Ihre Beobachtungen gerade „live“ machen, also eine Tat oder das Verhalten verdächtiger Personen im Moment beobachten, sollten Sie die Leitung zur Polizei nicht unterbrechen. Bleiben Sie am Apparat und schildern alles, was sie sehen. Die Beamten der Leitstelle haben so die Möglichkeit, den Einsatz von Streifenwagen zu koordinieren und auf Ihre aktuellen Beobachtungen zu reagieren.

Das man sich vor Einbrüchen schützen kann, zeigt die Erfahrung der Polizei: Knapp 40 Prozent der Taten bleiben im Versuch stecken. Nicht zuletzt wegen technischer Sicherungen an Fenstern und Türen. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Einbrecher in der Regel nach maximal drei Minuten seine Bemühungen abbricht und von dem Objekt ablässt. Technische Aufrüstung lohnt sich also.

Die Beamten des Kriminalkommissariats „Vorbeugung“ haben im vergangenen halben Jahr über 1000 Beratungen diesbezüglich durchgeführt. Entscheidend ist natürlich, dass Hausbesitzer oder Mieter die erworbenen Tipps auch umsetzen und entsprechende Technik nachrüsten.

Auch durch einfache und schnell zu realisierende Maßnahmen ihrerseits könnten Einbrecher das Interesse an ihrem Eigentum verlieren:
* Lassen Sie keine Fenster auf „kipp“ stehen. Gekippte Fenster sind offene Fenster.
* Auch wenn Sie nur kurz weggehen: Schließen Sie Ihre Haus- und Wohnungstür so oft wie möglich ab. Eine nur ins Schloss gezogene Tür öffnet der Täter in Sekundenschnelle.
* Verstecken Sie keine Zweitschlüssel im Außenbereich. Einbrecher kennen alle Verstecke.
* Bieten Sie durch Tische, Leitern, Kisten oder Gartenmöbel keine Aufstiegsmöglichkeit in obere Stockwerke.
* Lassen Sie Rollläden nur nachts herunter. Ansonsten könnte der Eindruck entstehen, die Bewohner seien nicht anwesend.
* Lassen Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus während einer längeren Abwesenheit durch Verwandte, Freunde oder Nachbarn bewohnt aussehen. Dazu gehören das Leeren des Briefkastens oder das Bedienen von Rollläden und Beleuchtung (eventuell mittels Zeitschaltuhr).
* Besonders Wichtiges und Wertvolles gehört in einen Tresor oder ein Schließfach. Markieren und fotografieren Sie wertvolle Dinge (UV-Stift, Gravur, ...).
* Verzichten Sie darauf, längere Abwesenheiten auf ihrem Anrufbeantworter oder über soziale Netzwerke im Internet anzukündigen.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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