Generation Praktikum? Praktikantenreport 2012 bringt frischen Wind in die Diskussion

Das Team von www.meinpraktikum.de: Daniel Pütz, Stefan Peukert und Joschka Felten (v.l.)
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  • hochgeladen von Sabine Zagar

Schon seit Jahren hält sich der Begriff „Generation Praktikum“ in der Öffentlichkeit. Das Bild das man damit verbindet, ist das von jungen Leuten, die für wenig Lohn in den Betrieben schuften, Kaffee Kochen und dennoch nur wenig Perspektive haben. Die Gründer des Praktikumsportals meinpraktikum.de gaben den Praktikanten erstmals Gelegenheit, sich Gehör zu verschaffen. Auf dem Portal ist es möglich, sein Praktikum zu bewerten - und das umfangreich. 6 Kategorien werden abgefragt: Aufgaben, Wertschätzung, Arbeitsatmosphäre, Betreuung, Karrierechancen und Lernerfolg. Auch die Eingabe von Freitexten ist möglich. Hierdurch ergibt sich ein transparenter Einblick in das Praktikantenleben und macht eine Beurteilung möglich, die weitaus differenzierter ist, als die Unterscheidung zwischen gut und schlecht. Die Idee für das Praktikumsportal hatten die Studenten der Uni Witten Daniel Pütz und Stefan Peukert aufgrund eigener Erfahrungen. Sie wollten den zukünftigen Praktikanten die Möglichkeit geben, schon vorher zu wissen, was sie im Praktikum erwartet. Sie setzten ihre Idee in die Tat um – mit Erfolg.

Seit dem Start im Februar 2011 sind bis heute rund 8.000 Bewertungen abgegeben worden. Nun wurden diese erstmals im Rahmen einer Studie ausgewertet und veröffentlicht – mit überraschenden Ergebnissen. So lässt sich keineswegs eine starke Unzufriedenheit der Praktikanten ablesen, im Gegenteil 65% der Praktikanten sind zufrieden und das obwohl 40% der Praktika unbezahlt sind. Mit der Arbeitsatmosphäre sind sogar 80% der Praktikanten zufrieden. Dennoch lässt sich ein Zusammenhang zwischen Vergütung und Zufriedenheit nachweisen, generell ist die Zufriedenheit dann höher, wenn das Praktikum bezahlt wird. Der durchschnittliche Lohn liegt übrigens bei 260 Euro. Nur 14% der Praktikanten verdient mehr als 700 Euro im Monat.

Ein schwacher Zusammenhang besteht zwischen den Faktoren Arbeitszeit und Zufriedenheit. So ist die Zufriedenheit bei langen Arbeitszeiten nicht, wie es viele erwarten würden niedrig, sondern im Gegenteil höher. Praktikanten, die gute Aufgaben haben und zufrieden sind, sind auch eher bereit lange Arbeitszeiten auf sich zu nehmen. Weniger rosig sind jedoch die Karrierechancen, nur 40 der Praktikanten, gaben an gute Karrierechancen im Betrieb zu sehen.

Auch die Branchen wurden ausgewertet, die zufriedensten Praktikanten findet man demnach in den Branchen Konsumgüterindustrie, Versicherungen, Telekommunikation und Internet /Multimedia. Hier gaben 84% der Praktikanten an zufrieden zu sein. Weniger glücklich sind dagegen die Praktikanten in der Gastronomie und Metallverarbeitung.

Aufgrund des hohen Zulaufs an Bewertungen, sollen die Auswertungen nun jährlich veröffentlicht werden.
Die ganze Studie steht zum kostenlosen Download bereit: www.meinpraktikum.de/praktikantenreport.

Zur Portal geht’s hier lang: www.meinpraktikum.de

Autor:

Sabine Zagar aus Mülheim an der Ruhr

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