Corona-Hype übertrieben?
Stadt Mülheim sieht Virus entspannt entgegen

So sehen die Corona-Viren unter dem Mikroskop aus. | Foto: Robert-Koch-Institut
  • So sehen die Corona-Viren unter dem Mikroskop aus.
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Seit einigen Wochen hält eine mutierte Grippe aus der chinesischen Region Wuhan die Welt in Atem. Die Rede ist vom Coronavirus. Was bei Tieren beginnt, gelangt über eine Mutation der Zellen in den menschlichen Körper. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilt, sind in Deutschland bislang sechs Menschen an dem Virus erkrankt.  Die Stadt Mülheim sieht dem Coronavirus derweil entspannt entgegen. "Wir unternehmen nichts, da es bei uns bislang keinen Verdachtsfall gibt", erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels gegenüber dieser Redaktion.

Auch Menschen, die unter Grippesymptomen leiden, müssen sich laut Wiebels keine Gedanken machen. "Im Moment herrscht bei uns wieder die Grippewelle. Das ist völlig normal." Anders sieht es dagegen bei Menschen aus, die erst vor kurzem aus China zurückgekehrt sind oder vermehrt Kontakt zu Chinesen pflegen. Aber auch hier gilt: Keine Panik! Wiebels erklärt beruhigend. "Auch diese Menschen sollten sich nur bei Symptomen vom Arzt untersuchen lassen." Eine generelle Untersuchung nach einer China-Reise sei nicht notwendig.
Wenn es jedoch Anzeichen für eine Ansteckung gibt, sollten Patienten auf jeden Fall den Hausarzt aufsuchen. Dieser kann dann die erforderlichen Schritte zur Behandlung einleiten. Erkrankte werden dann auf einer Isolierstation im Krankenhaus behandelt. In den meisten Fällen verläuft die Krankheit allerdings harmlos.

Beratungsbedarf bei Arztpraxen

Wenn neue Viruserkrankungen wie jetzt beim Corona-Virus bekannt werden, besteht aber ein akuter Beratungsbedarf in den Arztpraxen. „Die mediale Information nahezu in Echtzeit über neue Viruserkrankungen führt oft zur kurzfristigen Panik bei Patienten“, erklärt Dr. Oliver Funken, 1. Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein. „Ruhe bewahren und Hygienemaßnahmen ergreifen“, erklärt Dr. Funken.
Das gilt für jeden grippalen Effekt und für jede Viruserkrankung. Mit einfachen Maßnahmen kann sich jeder Patient grundsätzlich schützen.
Dazu gehört gründliches Händewaschen mehrfach täglich. Die Hände sollten nicht ins Gesicht fassen, an Nase, Mund oder die Augen. Bei Husten nicht in die Hand husten, sondern in einen Ärmel. Bei Grippeanzeichen sollte man möglichst zu Hause bleiben und eine Arztpraxis telefonisch verständigen und Weiteres absprechen.

Wirksamer Schutz ist einfach

Wichtig ist es auch, bei dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen mehrfach täglich für zehn Minuten zu lüften, damit die Virenanzahl im Raum abnimmt und die Schleimhäute vor Austrocknung bewahrt werden - weil sie sonst anfällig für Bakterien und Viren sind.
„Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutz schützt zusätzlich vor Tröpfcheninfektion“, betont Dr. Funken. „Die Grippewelle haben wir jedes Jahr, allerdings in sehr unterschiedlicher Ausprägung. Mehrere Hundert Todesfälle in leichten und geschätzt deutlich über 20.000 Todesfälle in schweren Grippewellen. Aber diese Zahlen nutzen sich eben ab. Man hört diese ja fast jedes Jahr. Vor neuartigen Erkrankungen hat man eher Angst.“ Aggressive Virusinfektionen sind vor allen Dingen für ältere Menschen, Chroniker und Schwangere sehr gefährlich.

Gesundheitsamt klärt auf

Das Mülheimer Gesundheitsamt hat Tipps parat, wie man sich verhalten soll, wenn man vermutet, sich mit dem Corona-Virus infiziert zu haben. Bekannte Symptome sind Fieber und Zeichen einer akuten Atemwegsinfektion, wie zum Beispiel Husten, Halsschmerzen oder Atemnot. In schweren Fällen wurden Lungenentzündungen und Nierenversagen beschrieben.
Was soll man, tun, wenn man einen Urlaub in betroffenen Gebieten plant? Nach aktueller Auffassung des Robert-Koch-Institutes und der WHO besteht keine Reiseeinschränkung. Die Volksrepublik China hat die Reisefreiheit in einigen Regionen eingeschränkt. Man sollte sich vor Reiseantritt auf den Seiten des Auswärtigen Amtes informieren. Um das Risiko einer Infektion zu vermeiden, sollte der Kontakt zu erkrankten Menschen und lebenden Tieren vermieden werden. Der Kontakt zu rohen Tierprodukten ist nicht zu empfehlen. Es wird empfohlen, sich häufig die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, alternativ ist auch die Verwendung von alkoholischen Desinfektionsmitteln möglich. Lufthansa und weitere Airlines haben den Linienverkehr nach China eingestellt.

Bei Symptomen nicht reisen!

Was ist zu tun, wenn man aus einer betroffenen Region zurückreisen will und Symptome zeigt? Dann sollte man nicht reisen und nach telefonischer Anmeldung einen Arzt aufsuchen. Treten während der Rückreise Symptome auf, ist das Flughafenpersonal oder die Airline Crew zu informieren. Zeigen sich Symptome nach Beendigung der Reise, so sollte man nach telefonischer Abklärung einen niedergelassenen Arzt aufsuchen. Hier erfolgt die Diagnostik insbesondere vor dem Hintergrund der laufenden Grippewelle.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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