Vorsicht vor spanischen Gurken - EHEC-Keime gefunden

Foto: wrw/pixelio

Am Donnerstag konnten im Hamburger Hygiene-Institut erstmals EHEC-Keime auf spanischen Gurken festgestellt werden. Es können aber auch noch andere Lebensmitteln die Quelle sein.
Die Darmerkrankungen durch den EHEC-Erreger sorgen bundesweit für Aufregung. Das EHEC-Bakterium löst bei schwerem Verlauf blutige Durchfälle aus und kann zum Nierenversagen durch HUS (Hämolytisch-urämisches Syndrom) führen. Auch in Mülheim scheint der Erreger zu einer ersten Erkankung geführt zu haben.
Die Zahl der schweren Verläufe in einem kurzen Zeitraum - bis Donnerstag gab es 214 Fälle, drei Frauen starben - ist nach Mitteilung des Robert-Koch-Instituts (RKI) sehr ungewöhnlich. Auch die betroffenen Altersgruppen sind untypisch. Da vor allem Erwachsene, überwiegend Frauen, betroffen waren, vermutete man schnell rohes Gemüse als Überträger. Das wurde durch den heutigen Befund bestätigt.
Verbraucher können das Risiko einer EHEC-Infektion aber minimieren, indem sie alle Lebensmittel vor dem Verzehr ausreichend erhitzen (Kerntemperatur mindestens 70°C für 10 Minuten). Im Übrigen gelten die generellen Empfehlungen zur Vermeidung lebensmittelbedingter Infektionen.
Alle Personen mit Durchfall sollten darauf achten, dass strikte Hände-Hygiene eingehalten wird, insbesondere gegenüber Kleinkindern und immungeschwächten Personen.

Folgende Tipps gibt Marianne Rudischer, Ernährungsmedizinische Beraterin bei der BARMER GEK:

Die einfachste und gleichzeitig wichtigste Maßnahme ist das regelmäßige, gründliche Händewaschen. Sinnvoll ist es nach jedem Toilettengang, nach dem Kontakt mit Tieren, vor der Zubereitung von Mahlzeiten und vor dem Essen. Für den Umgang mit Lebensmitteln – dazu gehören vor allem Fleisch (auch von Geflügel), Milch und Produkte daraus, Fisch und andere Meeresfrüchte, Eier, Säuglings- und Kleinkindernahrung, Speiseeis,Fein- und Rohkost sowie Kartoffelsalate – empfiehlt Rudischer:
Lebensmittel nach dem Kauf sofort im Kühlschrank lagern und grundsätzlich nicht roh, sondern gut durchgegart beziehungsweise erhitzt verzehren. Am besten auf Mett oder Tartar ganz verzichten.

· Zubereitung und Aufbewahrung roher Lebensmittel immer getrennt von anderen Lebensmitteln.
· Tiefgefrorene Lebensmittel, besonders Fleischwaren, nicht in der Verpackung auftauen lassen, sondern auf Porzellan oder Glas.
· Die ausgetretene Flüssigkeit wegschütten und den Teller heiß spülen.
· Obst und Gemüse sowie Salate und Kräuter vor dem Verzehr sorgfältig waschen und putzen.
· Messer, Arbeitsflächen und Schneidbretter nach Gebrauch gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen und trocken reiben.
· Spüllappen und Abtrockentücher mindestens wöchentlich austauschen.
· Die Keimfalle Mülleimer mindestens alle zwei Tage leeren, auswaschen und gut trocknen.

Treten Magen-Darm-Symptome wie Fieber, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, ebenso bei blutigem Durchfall.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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