Soziales Jahr
Von Mülheim in die weite Welt

Marlene Krauthausen | Foto: T.Hemmelmann

Von Mülheim in die weite Welt
Der heutigen Jugend wird – wie wohl in jeder Generation – oft nachgesagt, ohne wahre Orientierung ins Erwachsenenleben zu starten.
Bei Marlene Krauthausen passt dieses Klischee nicht.
Mit 17 Jahren machte sie an der Luisenschule ihr Abitur, ein Medizistudium ist bereits in Aussicht. Aber vorher will sie noch eine gänzlich andere Lebenserfahrung machen.
Und auch hierbei geht sie zielstrebig zur Sache.

Marlene wird Ende August volljährig. Anfang September fliegt sie von Düsseldorf über Paris nach Kamerun. Für ein Jahr, ein soziales Jahr. „Das mit dem Visum war gleich zweimal ziemlich knapp“, erläutert die noch 17-jährige: „Zum einen musste ich erst 18 sein, zum anderen gab es bis vor Kurzem noch eine Reisewarnung für Kamerun und Kamerun hat dann seinerseits keine Deutschen einreisen lassen“.
Inzwischen sind Visum erteilt und Tickets gebucht – es kann los gehen.

Warum Afrika
Ein Ehepaar aus Kamerun betreibt dort auf dem Land eine integrative Einrichtung, genauer gesagt ein Heim mit 25 behinderten und nicht behinderten Kindern und Jugendlichen. Die nächste Stadt ist etwa 20 Kilometer entfernt. „Dahin fährt auch ein Bus, aber nicht regelmäßig – und erst, wenn er voll ist.“

„Im europäischen Ausland gibt es natürlich auch Möglichkeiten, aber Afrika ist halt was ganz anderes …“ Die junge Dame will es offenbar wissen. „Die Kinder werden nicht nur von mir betreut, sondern auch unterrichtet. In französischer Sprache. Es gibt dort ganz unterschiedliche Aufgaben in der Landwirtschaft, Werkstätten, Küche und Unterricht.“

Gezielt auf die Aufgaben in dieser Einrichtung vorbereitet wurde Marlene auf einem Seminar des Vereins „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“, der enge Kontakte pflegt und die Einrichtung unterstützt. Hier lernte sie nicht nur „Ehemalige“ kennen, sondern auch eine 24-jährige Sonderpädagogin, die ebenfalls für ein Jahr dort arbeiten will.

Danach wurde die Packliste neben Moskitonetz und Reiseapotheke um Powerbanks erweitert, „weil Strom und Wasser schon mal ausfallen und Wasser wird eh abgekocht …“

Wenn Marlene sich eingelebt hat, will sie sporadisch berichten, wie es ihr erging - wenn sie ein Netz hat. Wo man am Besten örtliche Handykarten kauft, weiß sie natürlich auch schon.

Autor:

Tom Hemmelmann aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.