Herzbruchs Traum von der Goldmedaille ist geplatzt

Timm Herzbruch (vorne) spielt am Donnerstag um die Olympische Bronzemedaille. | Foto: Deutsche Hockey Agentur
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Der Traum von der Goldmedaille ist für die deutsche Feldhockey-Nationalmannschaft um den Mülheimer Bundesligaspieler Timm Herzbruch (19) und den langjährigen Mülheimer Christopher Rühr (22) am Dienstag geplatzt. Im Halbfinale der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro unterlagen die Deutschen den Argentiniern überraschend deutlich mit 2:5 (0:3). Zuvor hatte sich die DHB-Auswahl in einem dramatischen Viertelfinale erst die Chance auf eine Medaille gesichert. Diese Chance bleibt weiterhin, denn am Donnerstag wird um Bronze gespielt.

Das Viertelfinale in der Nacht zum Montag deutscher Zeit wird in die Hockeygeschichte eingehen. Vier Minuten vor dem Ende sahen die Deutschen beim Stand von 2:0 für Neuseeland bereits wie die sicheren Verlierer aus. Doch Kapitän Moritz Fürste aus Hamburg verwandelte zwei Strafecken - 2:2-Unentschieden. Als sich Bundestrainer Valentin Altenburg an der Seitenlinie bereits die Namen für das Penaltyschießen notierte, flankte der Ex-Uhlenhorster Timur Oruz (Rot-Weiss Köln) von der rechten Seite zum langen Pfosten, wo Florian Fuchs (UHC Hamburg) den Ball sage und schreibe 0,7 Sekunden vor dem Ende über die Linie stocherte. Völlige Ekstase bei der deutschen Mannschaft und den mitgereisten Fans war das Ergebnis. "Dieses Spiel war einzigartig. Man kann das Glücksgefühl kaum beschreiben", meinte Timm Herzbruch nach der Partie.

Hatten Herzbruch & Co. in diesem Drama zu viel Kraft gelassen? Im Halbfinale zwei Tage später gegen Argentinien hatte die DHB-Auswahl die Rechnung vor allem ohne einen gemacht: Eckenspezialist Gonzalo Peillat. In der 9., 12. und 28. Minute griff der argentinische Könner bei den gefürchteten Standardsituationen zum Schläger. Resultat: drei Treffer. Nach einer halben Stunde lag Deutschland mit 0:3 zurück. Es entwickelte sich ein Spiel, in dem den Deutschen einfach nichts gelingen wollte. Argentinien hingegen traf beinahe nach Belieben und baute seine Führung zwischenzeitlich bis auf 5:0 aus. Die beiden späten Tore von Fürste (51., Siebenmeter) und Rühr (58.) waren nur noch Ergebniskorrektur. Argentinien spielte den Sieg in den letzten Minuten clever herunter und erreichte zum ersten Mal das Olympische Endspiel.

Timm Herzbruch, der 2012 noch als 15-Jähriger nach dem Olympiasieg von Thilo Stralkowski und Jan Philipp Rabente am Uhlenhorst Spalier gestanden hatte, wird nicht in die Fußstapfen seiner beiden Vereinskameraden treten können. Am Donnerstag hat er aber immerhin noch die Chance, die Bronzemedaille nach Mülheim zu holen. Das kleine Finale wird um 17 Uhr deutscher Zeit angepfiffen.

Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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