Diagnose Burnout?!

Burnout ist heute in aller Munde. Fragt man jedoch genauer nach, weiß kaum jemand worum es genau geht. Berichte in Funk und Fernsehn klären meist nur unzureichend auf.

"Burnout" ist begrifflich nur ungenau mit "ausgebrannt sein, sich leer, verbraucht krank und nutzlos fühlen" zu übersetzen. Längst handelt es sich aber um einen im Wirtschaftsleben, im Bereich der Weiterbildung und der Psychotherapie gebräuchlichen Begriff.

Bei dem "Burnout-Syndrom" handelt es sich um einen meist schleichenden, eher langfristig ausgebildeten, oft verdrängten Prozess, der nach den neuesten Untersuchungen in unserer Leistungs- und Idividual-Gesellschaft exponentiell anzusteigen scheint.

So hat eine Studie von Prof. Panse (Köln) aufgezeigt, dass heute in der Bundesrepublik Deutschland etwa 80 % (!) der Führungskräfte mit Angst zur Arbeit gehen. Aber nicht nur Führungskräfte sind betroffen.90 % aller Erkrankungen sind nach heutigem Erkenntnisstand psychosomatisch (mit-)bedingt. Tendenzen der inneren Kündigung, des Absicherungsverhaltens, "Dienst nach Vorschrift", Leistungsunmut und -verweigerung, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, berufliche und private Dissonanzen nehmen eklatant zum.

Fakt ist aber, dass nicht nur Führungskräfte betroffen sind. Burnout zieht sich durch alle Schichten der Gesellschaft. Von der Hausfrau, Reinigungskraft bis zum Management. Eines sollte jedem klar sein, Burnout kann absolut jeden treffen, ohne Ausnahme!

Der menschliche und wirtschaftlich unternehmerische Schaden ist immens! Nur wenige Verantwortliche in Unternehmen haben das Problem bisher erkannt und betreiben aktiv Prävention für ihre Mitarbeiter.

Das Burnout Syndrom resultiert dabei nicht "nur" aus Arbeitsüberbelastung, aus Zeitmangel, aus Hektik und Schnelllebigkeit unserer Zeit; es muss darüber hinaus als ein (tiefen-)psychologisches Persönlichkeitsphänomen begriffen werden.

Bei der Diskussion über die Ursache, über den Verlauf, über die Wirkung und die Abhilfe des Burnout-Syndorms sind Faktoren zu betrachten wie z.B. Sinnfindung und Sinnstiftung, Einsamkeit, Über- oder Unterforderung, Entwicklung und Stillstand, zwischenmenschliche Kommunikation und Zusammenarbeit, Identität, Zufriedenheit, Wohlbefinden, Gesundheit, Anerkennung und Wertschätzung u.v.m.

Eine eminente Rolle nehmen dabei nach neuen Erkenntnissen und Studien der lebenswichtige Selbstwert und das Selbstwertgefühl des Menschen ein!

Das "Endstadium" eines Bunout-Syndroms ist meist ein totaler Selbstwert-einbruch, der "Verlust der eigenen Persönlichkeit" mit allen dann nur vorstellbaren Begleiterscheinungen, (von ersten Befindlichkeitsstörungen, Alkohol- und Tabletten-Missbrauch bis hin zu Verzweiflung, Lebensangst und Überdrüssigkeit sowie körperlicher Verfall).

Leider nehmen Betroffene ihre persönliche Situation oftmals zunächst nicht ernst und empfinden es als "Normalzustand". Mit fatalen Folgen für die Gesundheit. Hier ist dann schnell fachkundige Hilfe gefragt. Leider warten Betroffene aber heute zwischen 7 und 9 Monate auf einen Therapieplatz, manchmal sogar noch länger.

Stellt sich die Frage was tun?

Eine Möglichkeit wären Selbsthilfegruppen, welche allerdings nur schwer zu finden sind oder hoffnungslos überfüllt.

Eine weitere Möglichkeit ist die Kontaktaufnahme mit einem ausgebildeten Burnout-Coach.

Ansonsten bleibt den Betroffenen oftmals einfach nur warten. Manchmal ist es dann aber schon zu spät.

Autor:

Stephanie Wolter aus Mülheim an der Ruhr

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