Evangelische Gemeinde trennt sich von Kirche am Brandenberg

Die Aufgabe von evangelischen Kirchengebäuden geht weiter. Die Leitung der Evangelischen Kirchengemeinde Speldorf hat sich schweren Herzens entschieden, die Nutzung der Kirche am Brandenberg mitsamt dem Gemeindezentrum mittelfristig aufzugeben. Auch vom benachbarten Pfarrhaus wird sich die Kirchengemeinde trennen.

In Speldorf erhalten bleiben sollen hingegen die Lutherkirche und das Gemeindehaus Mitte sowie beide Kindergärten der Gemeinde. Das Gemeindehaus an der Koloniestraße mit dem Jugendbereich bleibt ebenfalls bestehen. Die Überlegungen dazu wurden in einer Gemeindeversammlung am vergangenen Sonntag, 30. März, vorgestellt und diskutiert.

Einnahmen decken laufende Ausgabe nicht mehr

Grund für die geplanten Gebäudeaufgaben ist der Substanzverlust der Volkskirche, der auch vor der Speldorfer Gemeinde nicht Halt gemacht hat: Das betrifft sowohl die kontinuierlich sinkende Zahl der Gemeindeglieder als auch den Schwund der zur Verfügung stehenden Steuermittel. Erstmals seit Langem waren die Ausgaben für die Aufgaben der Gemeinde Speldorf im aktuellen abgelaufenen Haushalt nur aus Rücklagen zu finanzieren. Die Rücklagen der Gemeinde mit 5.900 Mitgliedern sind, so die derzeitigen Prognosen, für den Erhalt aller Gebäude nicht mehr ausreichend.

Lutherkirche wird einzige Gottesdienststätte

„Mit diesem Schritt können wir die Finanzierung unserer Arbeit mittelfristig sichern“, erklärt Pfarrer Matthias Göttert, Vorsitzender des Presbyteriums.
Die Kirchengemeinde Speldorf verfügt bislang über zwei Gottesdienststätten. Nach einer Schließung der Kirche am Brandenberg verbleibt noch die Lutherkirche, die denkmalgeschützt und die Gründungskirche der Gemeinde in zentraler Lage ist.

Eine Gebäudestrukturanalyse hatte zuletzt gezeigt, dass der Raumbedarf für die Gruppen der Gemeinde und auch für die Gottesdienste in den verbleibenden gemeindlichen Gebäuden gedeckt werden kann.

„Die Aussicht auf den Verlust der Kirche am Brandenberg hat viele Menschen in der Gemeinde traurig gemacht; besonders ältere Gemeindeglieder haben dort seit 1956 viele schöne Gottesdienste gefeiert und auch im Alltag in ihren Gruppen gelebt. Wir werden aber alles daran setzen, die Menschen mitzunehmen und sie gegebenenfalls auch abzuholen, wo weitere Wege entstehen. Kündigungen von Mitarbeitenden wird es durch die Aufgabe des Gebäudes nicht geben. Im Vorfeld und bei der Gemeindeversammlung haben wir manche traurige Stimme gehört, aber auch viel Verständnis für die Pläne erfahren“, berichtet Pfarrer Matthias Göttert.

Verwertbarkeit wird geprüft

Im Zuge einer Verwertbarkeitsstudie ermittelt ein Sachverständiger im Auftrag der Gemeinde derzeit, welche Möglichkeiten für die beiden aufzugebenden Gebäude bestehen. Möglich seien dabei viele Varianten, so Kirchmeister Werner Kamann, von einer kirchennahen Folgenutzung über eine andersartige Weiternutzung der jetzigen Gebäude durch Dritte bis hin zu einer kompletten Neubebauung.

Erst einmal wird die Gemeinde die Kirche am Brandenberg weiter als Gottesdienststätte nutzen, voraussichtlich bis zum Frühsommer 2015.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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