Intelligente Abfalltonnen - Keine Chance für Müllsünder

Darum geht es: Die grauen Restmülltonnen mit dem grünen Deckel werden ab Mai sukzessive mit Transponder und Bar-Code ausgestattet. | Foto: PR-Foto Köhring/KP
  • Darum geht es: Die grauen Restmülltonnen mit dem grünen Deckel werden ab Mai sukzessive mit Transponder und Bar-Code ausgestattet.
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Die Restabfalltonnen in Mülheim sind künftig unverwechselbar. Ab Ende Mai werden alle ausgegebenen 40.000 Behälter für Restabfälle mit einem elektronischen Chip und einem Barcode ausgerüstet, der jede Tonne identifizierbar macht.

Die Stadt und die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) versprechen sich davon für die Zukunft eine bessere Planung der Müllabfuhr-Touren sowie zusätzliche Einnahmen durch das Aufspüren von nicht angemeldeten Tonnen.
Besorgte Bürger dürfen jetzt aber aufatmen: Das Gewicht des Mülls in den Tonnen wird nicht gemessen. Auch eine personenbezogene Speicherung der Daten werde es nicht geben. Die mit den Chips bestückten Tonnen bekommen alle eine eigene Registriernummer, die später nur im EDV-System der MEG-Verwaltung dem jeweiligen Kunden zuzuordnen sei. Was allerdings passieren könnte, dass Bürger, die ihre Tonnen regelmäßig zu voll oder falsch befüllen, indem sie beispielsweise Kunststoffe oder Bauschutt mit dem Rest- oder Bioabfall entsorgen, damit rechnen müssen, angemahnt werden. Wobei zunächst einmal der Hauseigentümer als Ansprechpartner zur Rechenschaft gezogen wird und der bei eventuellen Beschwerden seitens der MEG diese an seine Mieter weiterleiten wird.

Müllgebühr wird nicht steigen

Wichtig auch: Die Müllgebühr wird sich durch das neue System nicht erhöhen. Auch wenn die MEG rund 300.000 Euro in das neue System investieren muss. Diese sollen etwa auch über das Erfassen von bisher nicht registrierten Tonnen oder Tonnen mit zu geringem Fassungsvermögen wieder ausgegeglichen werden.
Zunächst einmal werden nun ab dem 11. Mai alle Hauseigentümer von der MEG angeschrieben und mit einem ausführlichen Infoschreiben und entsprechend beiligenden Info-Streifen versorgt. Auf den Streifen müssen die Adresse, die Behältergröße und die Nummer eingetragen werden. Größe und Nummer sind über die Abrechnungsbescheide der MEG zu erfahren. Ab Ende Mai werden zusätzliche externe Teams die wöchentlichen Fahrten des Entsorgers mitmachen und die frisch gelerten Tonnen mit einem Barcode an der Seite und dem Transponder, der irgendwo an der Innenseite der Tonne befestigt wird, ausrüsten. Dann wird einmal der Barcode gescannt und die Tonne damit ihrem Standort zugewiesen.

Aufgeklebter Barcode zerstört sich bei unsachgerechter Demontage selber

Sollten findige Mülheimer versuchen, den Barcode zu entfernen und diesen an ihrer nicht angemeldeten Tonne anzubringen, wartet eine böse Überraschung - der Code ist nur in Einzelteilen zu entfernen und somit unbrauchbar. Und wenn der Transponder entfernt und an einer anderen Tonne angebracht wird - „dann wird sich der reguläre Inhaber in kürzester Zeit bei uns melden, weil seine Tonne dann nicht erkannt werden kann und damit auch nicht geleert wird. Danach wird der verloren gegangene Transponder sofort gesperrt und ist somit nutzlos“, so MEG-Geschäftsführer Jürgen Jeppel.

Hintergrund:
Verantwortlich für die Auszeichnung der Tonnen sind die Eigentümer und nicht die Mieter, die in den meisten Fällen von der Umrüstung der Behälter gar nichts mitbekommen. Notwendig geworden ist die Umrüstung durch den Entsor-gungsvertrag der Stadt Mülheim mit der Müllverbrennungsanlage in Krefeld. Dort wird der Hausmüll nach Tonnen abgerechnet und dementsprechend muss die MEG nachweisen, dass sie nur Hausmüll und wie viel Hausmüll in Krefeld abliefert. Danach rechnet sich dann die Abrechnung der MEG an die Stadt.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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