Jubiläum: 20 Jahre fünfstellige Postleitzahlen!

Zur Einführung der neuen fünfstelligen Postleitzahlen wurde eine Sondermarke
herausgegeben (Erstausgabe: 11. März 1993), hier mit dem Sonderstempel vom 30. Juni
1993: »Denk dran! – Ab 1.7. gelten neue Postleitzahlen“ | Foto: Deutsche Post
  • Zur Einführung der neuen fünfstelligen Postleitzahlen wurde eine Sondermarke
    herausgegeben (Erstausgabe: 11. März 1993), hier mit dem Sonderstempel vom 30. Juni
    1993: »Denk dran! – Ab 1.7. gelten neue Postleitzahlen“
  • Foto: Deutsche Post
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Am Montag, 1. Juli, ist es soweit. Die fünfstellige Postleitzahl wird 20 Jahre alt. 1993 bekamen nicht nur die Städte und Gemeinden in Deutschland neue fünfstellige Postleitzahlen sondern erstmals auch Großkunden und Postfachinhaber. Die nach der Wiedervereinigung notwendige Zwischenlösung mit „O“ für Ost und „W“ für West entfiel.

So erhielt zum Beispiel W-4330 Mülheim ab dem 1. Juli 1993 die Postleitzahl
45468 für Mülheim-Zentrum. Die Wiedervereinigung Deutschlands war der Startschuss für die Neustrukturierung des Postleitzahlensystems. Über 800 Städte in Ost und West verfügten über die gleiche Postleitzahl. So wurde von 1990 bis 1993 jeweils ein „W“ für West-Deutschland und ein „O“ für Ost-Deutschland vor die Postleitzahl gesetzt. Am 1. Juli 1993 erfolgte die Umstellung von vierstelligen auf fünfstellige Postleitzahlen.

Wie setzt sich die fünstellige Postleitzahl zusammen?

Die fünfstellige Postleitzahl setzt sich folgendermaßen zusammen: Anhand der ersten beiden Ziffern ist die Zielregion einzuordnen, diese ist heute gleichzusetzen mit dem jeweiligen Briefzentrum einer Region. Die Ziffern drei bis fünf zeigen an, wo der Kunde wohnt (45468 Mülheim-Zentrum bis 45479 Mülheim-Broich), ob der Empfänger ein Großkunde ist oder ein Postfach
gemietet hat. Die Postleitzahl beinhaltet heute nicht nur Hausadressen, sondern sie codiert auch Postfach- und Großkundenadressen. Selbst Packstationen werden direkt über eine eigene Postleitzahl angesteuert.

Einführung steigerte Qualität des Paket- und Briefversandes

Durch die Einführung der neuen fünfstelligen PLZ wurde die Qualität des Brief- und Paketversands gesteigert. „Die Ziele waren hoch gesteckt. Eine hohe Automatisierung und die Einführung modernster Technik waren die Schlüsselthemen. So konnte eine zügige und kostengünstige Bearbeitung sichergestellt werden“, so der Leiter der Niederlassung Brief Essen, Karl-Heinz Behrens. „Unser Ziel: Briefe sollten zuverlässig am Folgetag der Einlieferung beim Empfänger ankommen. In bundesweit 82 Briefzentren Deutsche Post DHL
The Mail & Logistics Group 2/3 werden heute täglich rund 64 Millionen Sendungen verarbeitet und bereits in der Gangfolge des Zustellers sortiert.
In den 33 Paketzentren werden täglich mehr als 3 Millionen Paketsendungen bearbeitet.“

Bundesweit werden derzeit täglich 64 Millionen Briefe und 3 Millionen Pakete verarbeitet und versendet

Derzeit werden über 95 Prozent aller Briefsendungen einen Tag nach der rechtzeitigen Einlieferung (Leerungsanzeige am Briefkasten) am nächsten Tag zugestellt sowie 90 Prozent aller Paketsendungen.

Die Umstellung von den vierstelligen auf die fünfstelligen Postleitzahlen war im Rückblick ein enormer Kraftakt. Schon das zur Einführung verteilte Postleitzahlenbuch war ein Rekord. Es wurde 40 Millionen Mal gedruckt – auf 38.000 Tonnen Papier. Alle Haushalte wurden Ende Mai 1993 mit dem 1,3 Kilogramm schweren Druckwerk beliefert. Außerdem mussten die
Briefverteilmaschinen der Deutschen Post umprogrammiert, die sogenannte
Videocodierung umgerüstet und die Post-Mitarbeiter eingearbeitet werden.
Rund 60 Millionen Privatkunden, etwa drei Millionen Geschäftskunden, den Post-Mitarbeitern, den Medien sowie den Firmen und Postdiensten im Ausland musste der Stichtag 1. Juli 1993 vermittelt werden. Eine eigene Sonderbriefmarke wurde herausgegeben und auch Loriot, alias Vicco von Bülow, griff das Thema in einem TV-Spot der Deutschen Post auf.

Zum Stichtag 1. Juli 1993 wurden rund 40 Millionen Postleitzahlenbücher an jeden deutschen Haushalt verteilt

Große Kampagnen in Funk und Fernsehen informierten den Bürger über die Umstellung. Bekanntestes Symbol für die fünfstellige Postleitzahl war das
Maskottchen Rolf – die gelbe Hand mit fünf ausgestreckten Fingern. Mit breitem Lachen und flotten Sprüchen warb Zeichentrickfigur Rolf für die neuen Nummern – auf Drucksachen, im Fernsehen, auf Plakatwänden, als Plüschtier oder auf Frisbee-Scheiben.

Dank einer umfassenden Werbe- und Informationskampagne gelang die Umstellung: Am 1. Juli trugen bereits 57 Prozent aller Briefe die neuen Postleitzahlen, nach einer Woche 78 Prozent und nach zwei Wochen lagen bereits weit über 90 Prozent aller Briefe am Tag nach der Einlieferung beim Empfänger.

Online lässt sich bequem die richtige Postleitzahl finden

Auf der Homepage der Deutsche Post liefert der Postleitzahlen-Finder die erforderliche Postleitzahl. Auch mittels kostenfreier App für das Smartphone kann der Kunde sich den entsprechenden Adresscode einfach besorgen.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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