Kluge Nachwuchsforscher

Alexander (l.) und Tim präsentieren ihre Erfindung. | Foto: PR-Fotografie Köhring/PK
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Von Lisa Mathofer

Alexander Merker und Tim Graute haben sich einem altbekannten Problem von Rollstuhlfahrern gewidmet. Mit ihrer Erfindung zur Beheizung der Handräder haben sie den zweiten Preis der Schülerexperimente beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ abgeräumt.

„Man kann Menschen helfen, die diese Hilfe dringend brauchen. Der soziale Gedanke ist eine tolle Sache bei diesem Projekt“ - So beschreibt der 14-jährige Alexander seine Motivation, mit der Erfindung an dem Wettbewerb teilzunehmen. Und auch sein 13-jähriger Forscherkollege Tim ist begeistert: „Es hat wirklich total Spaß gemacht. Wir konnten immer wieder verschiedene Wege ausprobieren, um an unser Ziel zu kommen.“

Ins Rollen gebracht wurde die Forschungsidee durch einen Rollstuhlfahrer, der schon lange nach einer Problemlösung sucht. Gerade bei niedrigen Temperaturen sind die kalten Handräder der Rollstühle unangenehm. Die beiden Gymnasiasten aus Essen und Mülheim tüftelten ein Jahr lang an einer Lösung des Problems - von ersten Berechnungen bis hin zum fertigen Produkt.
Im Rahmen von „Jugend forscht“ präsentierten sie dann im Februar 2013 einen Rollstuhl, dessen Griffräder durch eine Batterie um 15 Grad erwärmt werden. Die Wärme hält durchschnittlich bis zu 13 Stunden.

Die Idee wurde belohnt: Tim und Alexander konnten den zweiten Preis in der Sparte „Schüler experimentieren“ ergattern. Ein Patent angemeldet haben die beiden auch schon. Jetzt dürfen sie sich sogar ganz offiziell als Erfinder bezeichnen.

Begleitet wurden die beiden Jungforscher bei ihrem Projekt von der „Klugen Gesellschaft“ im Kultur - und Bildungszentrum, Wittekindstraße 14. Die gemeinnützige und überregionale Institution hilft hochbegabten und interessierten Kindern bei der Förderung ihrer Interessen und Begabungen.
„Wir wollen diesen Kindern eine normale Kindheit und den nötigen Freiraum zur persönlichen Entfaltung bieten. Hier können sie einfach so sein wie sie sind“, beschreibt Heike Grüter-Hommerich, Leiterin der Einrichtung, das pädagogische Konzept. „Was wäre etwa ein Lewandowski ohne die Championsleague? Im normalen Schulunterricht gibt es keine ausreichende Talentförderung, wir bieten den begabten Schülern eine Förderung in großen Gruppen.“

Die Kinder und Jugendlichen, die mehrmals die Woche nach der Schule und in den Ferien in das Bildungszentrum kommen, können hier ihre Fragen loswerden, die sie sonst nicht beantwortet bekommen. Nicht selten bestimmen dabei die Kinder selbst das Kursangebot entscheidend mit.

Die Teilnahme an „Jugend forscht“ ist bereits seit einigen Jahren eine Vorzeigekür der „Klugen Gesellschaft“. Jedes Jahr konnten die Schüler in verschiedenen Kategorien Preise nach Hause bringen. So hatten Tim und Alexander die Unterstützung eines älteren Schülers aus der kleinen Forscherriege. Jetzt wollen die beiden ihre Erfindung marktreif machen. Deutschlandweit kontaktieren sie derzeit Firmen und präsentieren ihre Idee zur Rollstuhlbeheizung. Und später möchte Tim Maschinenbauingenieur werden, Alexander eher Naturwissenschaftlicher.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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