MPI feiert 100-jähriges Bestehen

Von links: Felix Richter (Regionalsprecher des JungChemikerForums Mülheim/Ruhr), Prof. Dr. Günther Wilke (ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung), Prof. Dr. Walter Thiel (Direktor am Institut) und Prof. Dr. Christian Lehmann (Vorsitzender des Ortsverbands Ruhr der Gesellschaft Deutscher Chemiker) beim Festvortrag zum 100. Gründungstag des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung. | Foto: Max-Planck-Institut für Kohlenforschung
  • Von links: Felix Richter (Regionalsprecher des JungChemikerForums Mülheim/Ruhr), Prof. Dr. Günther Wilke (ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung), Prof. Dr. Walter Thiel (Direktor am Institut) und Prof. Dr. Christian Lehmann (Vorsitzender des Ortsverbands Ruhr der Gesellschaft Deutscher Chemiker) beim Festvortrag zum 100. Gründungstag des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung.
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100 Jahre ist es nun her, dass sich wichtige Männer im Mülheimer Solbad Raffelberg trafen, um eine folgenreiche Entscheidung zu treffen: In dem imposanten Bauwerk, das heute das Theater an der Ruhr beheimatet, gründeten die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (heutige Max-Planck-Gesellschaft), Vertreter aus der rheinisch-westfälischen Industrie sowie die Stadt Mülheim das Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung.

Anlässlich dieses Jubiläums haben das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, der Ortsverband Ruhr der Gesellschaft Deutscher Chemiker und das JungChemikerForum Mülheim/Ruhr und zu einem Festvortrag auf dem Kahlenberg eingeladen. Knapp 200 Mitarbeiter, ehemalige Kollegen und geladene Gäste erlebten einen besonderen Vortrag, denn als Gastredner hatte man Prof. Dr. Günther Wilke gewinnen können. Der heute 87-Jährige war von 1967 bis 1993 Direktor des Instituts.

Wilkes Vortrag war ein rund einstündiger, kurzweiliger Ritt durch die Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft und des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung. So erzählte er beispielsweise von den ersten Ideen, die man für die Gründung von wissenschaftlichen Instituten unter kaiserlicher Schirmherrschaft außerhalb Berlins hatte. Der Theologe Adolf von Harnack, später erster Präsident des Kaiser-Wilhelm-Instituts, hatte Besorgnis geäußert, dass an den Universitäten durch die Verpflichtungen in der Lehre die Forschung zu kurz kommen könnte.

Dass solch ein Institut schließlich an der Ruhr entstand, lag nicht zuletzt am großen Einfluss der Mülheimer Industriellen, allen voran der Familie Stinnes. Wilke machte seinen Zuhörern deutlich, welch wichtige Errungenschaften das Institut im Laufe eines Jahrhunderts machen konnte. Er berichtete vom Fischer-Tropsch- Verfahren zur Gewinnung von flüssigem Treibstoff aus Kohle, das heute noch weltweit von Bedeutung ist.

Er umriss das katalytische Verfahren zur Herstellung von Polyolefinen (Kunststoffen), für das Karl Ziegler 1963 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Er erzählte vom Wissenschaftler Kurt Zosel, nach dessen Methode auch heute noch koffeinfreier Kaffee produziert wird. Wilke beschrieb auch seine eigenen Forschungsarbeiten, die unter anderem die Produktion wichtiger Chemikalien in der Erdölchemie und verschiedener Kunststoffe ermöglichten.

Schließlich stellte Wilke die aktuellen Forschungsschwerpunkte der jetzigen Direktoren vor – denn erst seit den 1990er Jahren wird das MPI von einem fünfköpfigen wissenschaftlichen Direktorium geleitet. „Einen weiteren, großen Unterschied gibt es heute noch zu der früheren Zeit“, betonte er. Es sei für das Institut von sehr großem Wert, dass es heute so gut mit den umliegenden Universitäten vernetzt sei.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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