Glasfenster der Katharinenschule restauriert - Kunstwerk von Ursula Graeff-Hirsch strahlt wieder

Ursula Graeff-Hirsch und Barbara Thönnes, im Kunstmuseum zuständig für Kunst im öffentlichen Raum. | Foto: PR-Agentur Köhring
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  • Ursula Graeff-Hirsch und Barbara Thönnes, im Kunstmuseum zuständig für Kunst im öffentlichen Raum.
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Es ist nicht einfach nur ein Glasfenster. Es ist auch nicht einfach nur ein Kunstwerk. Es ist eine Fläche von 32 Quadratmetern, die die Fantasie und das kreative Denken anregt.

Von Hans A. Wunder

1974 hatte die Mülheimer Künstlerin Ursula Graeff-Hirsch den Auftrag, für die Pausenhalle der damaligen Schule an der Frühlingsstraße ein Buntglasfenster zu entwerfen. Damals standen bei städtischen Gebäuden noch meistens drei Prozent der Bausumme für die Kunst am Bau zur Verfügung. Entstanden ist ein Kunstwerk aus 2500 bunten Einzelteilen, die in 28 Feldern zusammengefügt worden sind und zwar mit der gleichen Technik, mit der Kirchenfenster hergestellt werden, mit der Bleisprossenfassung, die allgemein als Bleiverglasung bekannt ist. Wie umfangreich die Erstellung so eines Kunstwerkes ist kann man in der Pausenhalle der heutigen Katharinenschule an der Frühlingstraße in Speldorf sehen.

Es ist an exponierter Stelle zu finden, nämlich direkt gegenüber dem Haupteingang. Bei Sonnenlicht erfährt man das Zusammenspiel der 56 verschiedenen Farbabstufungen, Überwiegend finden sich die Farbtöne Grün, Violett, Rot und Orange in diesem „Gemälde“ wieder. Kreisförmig sind die einzelnen Glassegmente angeordnet. Über zwei Etagen erstreckt sich das Fenster, das durch eine innen vorgelagerte Empore optisch unterbrochen wird. Zunächst könnte der Betrachter meinen, diese Empore würde eine Zäsur darstellen. Nach längerem Verweilen kommt man dann zu dem Ergebnis, „dass diese Unterbrechung das Fenster interessanter macht“, so die Aussage der Künstlerin Ursula Graeff-Hirsch. Auch die von innen vorgesetzte Schutzverglasung ist nicht störend. Das gesamte Kunstwerk präsentiert sich als ein riesiges Auge, das man durch unterschiedliche Standorte immer wieder anders erleben kann.

Die Künstlerin, die ihr Werk nach 44 Jahren zum ersten Mal wieder in Augenschein genommen hat, bestätigt diese Sichtweise. Der jetzige Besuch in der Katharinenschule erfolgte anlässlich des Abschlusses der Renovierungsarbeiten am Glasfenster. Diese Renovierung war erforderlich, weil einige Scheiben defekt waren. Außerdem gab es Undichtigkeiten an den Bleisprossen. Die auf solche Arbeiten spezialisierte Firma Derix aus Düsseldorf hat diese Arbeiten ausgeführt. Eine Reinigung von innen und außen wurde mit erledigt, so dass das Fenster nun wieder in neuem Glanz erstrahlt.

Ursula Graeff-Hirsch hat zwischenzeitlich in ihrer Malerei den Kreisen gewidmet, die sich ja auch im Speldorfer Glasfenster wiederfinden. Sie sagt: „Der Kreis stellt eine Unendlichkeit dar, er hat keinen Anfang und kein Ende. Das macht den Kreis fast zu einem Phänomen“. Das hat sie auch in vielen Acryl- und Ölbildern dargestellt. Die Schüler der Katharinenschule können froh sein, dass sie vor diesem Fenster auch Schulgottesdienste feiern dürfen. Denn das Fenster ist das einzige Kunstwerk, das die Mülheimerin in ihrer Heimatstadt verwirklicht hat.

Ursula Graeff-Hirsch hat starke Bindungen nach Südfrankreich. So hat sie in einer Kapelle in Südfrankreich Fenster gestaltet. Dafür hat sie den Orden „Chevalier des l Ordre des Arts et des Lettres“, den Orden der Künste und der Literatur, erhalten. Bei dem Pressegespräch in Speldorf vermittelte die 88-jährige Künstlerin den Eindruck, dass sich interessierte noch auf einige Kunstwerke freuen dürfen. 

Ursula Graeff-Hirsch und Barbara Thönnes, im Kunstmuseum zuständig für Kunst im öffentlichen Raum. | Foto: PR-Agentur Köhring
Von außen ist die Kreisstruktur des Fensteraufbaus gut zu erkennen. | Foto: PR-Fotografie Köhring
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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