DDR Bürger, die Helden ihrer Zeit !

1989, ein besonderes Jahr auch für mich.
Ich habe meinen Mann geheiratet und ein paar Wochen später geschah dass unfassbare,was keiner für möglich hielt, die Mauer fiel!

Neugierig auf das Unbekannte, machten wir uns mit meinen roten Kadett auf dieses neue Teretorium zu erkunden.
Mit Reisepässen im Gepäck, machten wir uns auf Richtung Lübeck. Am Grenzübergang Schlutrup wurde uns ganz mulmig . Hier ging es immer noch für unsere Verhältnisse ziemlich steif zu. Passkontrolle! Die Grenzbeamten waren zwar freundlich, aber ablehnend distanziert und sehr skeptisch. ( Wahrscheinlich eine Macht der Gewohnheit nach so langer Zeit, die man nicht von jetzt auf gleich ablegen kann. )
Als wir Grenzkontrolle schließlich hinter uns hatten, kamen wir in eine andere Welt.
Ich hatte das Gefühl alles ist hier Grau in Grau , es roch irgend wie anders.
Die Grenzanlagen , die Wachtürme , der Todesstreifen was für ein Land war das,
dass wir hier gerade anfingen zu erkunden?
Die Dörfer und Städte die wir durch fuhren waren meist mit Kopfsteinpflaster versehen und hatten große Löcher, teilweise war es auch nur ein Lehmpfad.
Die Bürgersteige, wenn es welche gab, waren alle marode.
In Ludwigslust, war das Schloss in einem wirklich bedauerlichen, heruntergekommenen Zustand.
Wir konnten es nicht fassen was wir da sahen.
Wir fragen uns sind wir in einer anderen Welt ?
Die Menschen schauten uns von oben bis unten an , mir war das richtig peinlich,
man sah uns an ,wir waren Wessis.
Unser Auto, der besagte rote Kadett, wurde von einer Menschentraube belagert und bestaunt, hier fuhr man zu dieser Zeit nur Wartburg und Trabbi.
Ich kam mir vor wie jemand vom anderen Planeten.
Die Menschen waren wenn man mit ihen ins Gespräch sehr freundlich , höflich und neugierig auf das was aus dem Westen kam. Alle kannten es naturlich aus dem West-Fernsehn aber jetzt war alles anders zum Greifen und Anfassen anders !
Die Großstadt Rostock, hier waren die Häuser verfallen und sanierungsbedürftig.Plattenbautenmit Leuchtwerbung viel uns sofort ins Auge. In den Schaufensterauslagen lagen nur wenige Teile die bei uns im Westen als veraltet gegolten hätten. Schokolade und Kaffee wurde zu horrenden Preisen ausgestellt und angeboten.
Wir kamen uns in eine ander Zeit versetzt vor.
Die Menschen die hier lebten, waren am Ziel sie hatten es schwer, sehr schwer und das war längst überfällig,
keiner möchte eingesperrt in einem großen Gefängnis mit Bespitzelung und Angst leben müssen, die Zeit war längst überreif.

Sie alle sind die Helden ihrer Zeit........!

Autor:

Gisela Weining aus Mülheim an der Ruhr

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