Familien brauchen Freunde: Silvie Mimi Ngo-Ngoue ist eine von ihnen

Silvie Mimi Ngo-Ngoue (Foto Emons)
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Im Rahmen unserer Reihe "Menschen im Ehrenamt" in Kooperation mit dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) stellen wir diesmal Silvie Mimi Ngo-Ngoue. "Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“! Silvie Mimi Ngo-Ngoue kennt dieses afrikanische Sprichwort. Die 37-jährige Mutter, verließ mit ihrer Tochter vor acht Jahren die afrikanische Heimant Kamerun. Sie wollte ihrem Kind das schmerzhafte Schicksal der Beschneidung ersparen. Heute engagiert sich die Erzieherin professionell in einer Tagesstätte für ein autistisches Kind. Als ehrenamtliche Familienfreundin für Kinder und deren Eltern ist sie privat im Einsatz.

Zurzeit steht sie, zusammen mit ihrer Tandem-Partnerin Wibke Bolz, einer jungen Flüchtlingsfamilie aus Äthopien zur Seite. „Frau Bolz kennt die Strukturen und Hilfsangebote in Mülheim sicher noch besser als ich, die ich sieben Jahre in Mülheim lebe. Aber ich kann mich mit meiner eigenen Biografie besser in die Situation der Flüchtlingsfamilie hineinversetzen“, beschreibt die Familienfreundin das Teamwork mit ihrer Kollegin.

Natürlicher Vorteil

Wenn junge Familien (Vater, Mutter und kleine Tochter) zum Beispiel Möbel oder eine Waschmaschine brauchen, ist Wibke Bolz gefragt. Doch wenn es darum geht, der Familie dabei zu helfen, die Eigenheiten des deutschen Alltags kennenzulernen, um Probleme zu umschiffen, ist Ngo-Ngoue mit ihrer Integrationserfahrung und ihrem kulturellen Hintergrund Gold wert.

Wie kommen wir an einen Deutsch- und an einen Integrationskurs? Und wo und wie kann während dessen unsere Tochter betreut werden? Hier hilft Ngo-Ngoue ebenso weiter, wie als Begleiterin bei Arztbesuchen und Behördengängen. Wo ihr die deutschen Vokabeln noch fehlen, weil sie noch nicht perfekt spricht, weicht sie auf englisch aus. Mit der englischen Sprache kann Ngo-Ngoue mit ihren äthiopischen Nachbarn kommunizieren.
„Flüchtlingsfamilien haben oft traumatische Erfahrungen hinter sich und stehen deshalb unter einem großen emotionalen Druck“, weiß Ngo-Ngoue. Wenn es um emotionalen Stress geht, der das Familienleben und die Integrationsbemühungen belastet, ist die Hemmschwelle gegenüber der Familienfreundin, die vergleichbare Erfahrungen gemacht hat, geringer, als gegenüber einen noch so einfühlsamen und engagierten Familienfreundin aus der deutschen Stadtgesellschaft.

Helfen und gewinnen

Silvie Mimi Ngo-Ngoue hätte als alleinerziehende Mutter und Erzieherin mit den Herausforderungen, die ihre eigene Zuwanderungsgeschichte mit sich bringt, sicher schon genug zu tun. Warum engagiert sich die warmherzige und temperamentvolle Frau dennoch ehrenamtlich als Familienfreundin beim Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) und zusätzlich als Jugendarbeiterin in ihrer freikirchlichlichen Gemeinde? „Mir macht es Freude, Menschen zu helfen und ich möchte etwas von den Chancen und der Hilfe zurückgeben, die ich hier erfahren habe“, erklärt die Mülheimerin aus Kamerun ihr Engagement. Und sie lässt keinen Zweifel daran, dass ihr Ehrenamt beim CBE nicht nur etwas von ihr verlangt, sondern ihr auch viel gibt, etwa in Form von sozialen Kontakten und Weiterbildung. Mehr zum Thema im Internet unter: www.cbe-mh.de Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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