Marlies Pesch-Krebs hat ein Herz für Kinder

Marlies Pesch-Krebs. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
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Zusammen mit dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) stellt die Mülheimer Woche Menschen vor, die als Ehrenamtler unbezahlte Arbeit leisten, die sich für unsere Stadtgesellschaft auszahlt. Marlies Pesch-Krebs gehört dazu.

"Kinder liegen mir am Herzen", sagt die 68-jährige Heißenerin Marlies Pesch-Krebs. Man glaubt es ihr sofort, wenn man erfährt, dass die Mutter eines heute 39-jährigen Sohnes früher als Grundschullehrerin und Grundschulrektorin gearbeitet hat.

Viele Mülheimer werden sie noch als Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule an der Schlägelstraße kennen, an der sie zusammen mit August Weiland ein historisches Klassenzimmer einrichtete. Schon als Schulleiterin in Styrum und später in Hamborn hatte es die Pädagogin mit Kindern aus aller Herren Länder zu tun, die zum Teil auch aus sozial benachteiligten Familien kamen. "Mir war es immer wichtig, vor allem jene Kinder zu unterstützen, die durch ihr Elternhaus nur wenig oder gar keine Hilfe auf ihrem Bildungsweg erfahren", sagt Pesch-Krebs.

Da lag es nahe, dass sie sich auch nach ihrer Pensionierung nicht von diesem Ziel verabschiedete und sich 2015 vom CBE für eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Flüchtlingshilfe gewinnen ließ. Zusammen mit Gleichgesinnten bereitete sie sich im Rahmen einer Schulung durch das CBE auf ihre Aufgabe vor, lernte mit welchen Problemen sie konfrontiert würde und was die Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, aber auch aus der Balkan-Region nach Deutschland trieb.

Vom Spielen zum Lernen

Zunächst wurde sie in der Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Grundschule am Fünter Weg aktiv und wechselte nach deren Auflösung Ende 2016 in die sogenannte Talentwerkstatt am Fronhauser Weg, "Das ist eine ehemalige Wohnung der SWB, in der wir nachmittags mit Kindergarten- und Grundschulkindern spielen und lernen. "Anfangs wollte ich nur mit den Kindern spielen, weil ich mit dem Lernen als Lehrerin lange genug zu tun gehabt hatte", erzählt Pesch-Krebs. Doch inzwischen ist sie auch in die Hausaufgabenbetreuung mit eingestiegen und hat es nicht bereut.

"Die Kinder sind sehr dankbar für die Hilfe und die Zeit, die man ihnen schenkt. Sie gehen in der Regel gerne zur Schule, schon allein deshalb, weil sie dort ihre Freunde treffen und auch gemeinsam schwimmen gehen können. Außerdem ist unsere ehrenamtliche Arbeit mit den Kindern eine wertvolle Entlastung für die Eltern", weiß Pesch-Krebs.

Etwas zurückgeben

Wenn sie montags zwischen 15 und 18 Uhr mit ihren ehrenamtlichen Kollegen in der Talentwerkstatt am Fronhauser Weg mit den Flüchtlingskindern spielt, lernt und arbeitet oder auch kleine Feste und Ausflüge organisiert, kommt ihr zum Bewusstsein, "wie gut ich es doch habe, dass ich bisher keinen Krieg erleben musste." So versteht Pesch-Krebs ihr ehrenamtliches Engagement auch als Dank dafür, dass sie als gesunde Rentnerin auf ein erfolgreiches Berufsleben zurückschauen darf und deshalb "auch etwas zurückgeben will"!

Doch als ehrenamtlicher Coach der Flüchtlingskinder und ihrer Eltern bekommt Pesch-Krebs auch viel zurück, einerseits die Dankbarkeit der Menschen, denen sie in ihrem schwierigen Alltag etwas helfen kann und andererseits "soziale Kontakte mit gleichgesinnten, gleichalterigen und interessanten Menschen, die mich sehr bereichern."

2015 sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Blick auf den massenhaften Flüchtlingszustrom nach Deutschland: "Wir schaffen das!" Schaffen wir das als Gesellschaft wirklich? "Wir haben beim Thema Integration viele Baustellen. Aber die Zuwanderung kann für Deutschland angesichts des demografischen Wandels auch zu einer Chance werden, wenn Politik und Wirtschaft damit ernst machen, kein Kind zurücklassen zu wollen und wir alle begreifen, dass sich jede Investition in unsere Kinder und in ihre gute und kostenlose Erziehung und Bildung um ein Vielfaches auszahlen wird." Die gut organisierte und vernetzte Unterstützung, die die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in Mülheim nicht nur durch die hauptamtlichen Mitarbeiter des CBEs, sondern auch durch die Kirchengemeinden, die Rotarier und die Stadtverwaltung erfahren, machen ihr Mut. Thomas Emons 

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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