Schwierige Auftragsvergabe - ab März wird das StadtQuartier Schloßstraße gebaut

Foto: PR-Foto Köhring/KP
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Ganz im Zeitplan und mit viel Lob von allen Beteiligten wurde der Abriss des alten Kaufhof-Gebäudes abgeschlossen. Nach einigen Wochen Pause auf der Baustelle, bedingt durch Risiken der Jahreszeit wie Hochwasser oder Frost sowie der Rücksichtnahme auf den Rosenmontagszug, geht es nun weiter mit dem Hochbau des neuen StadtQuartiers Schloßstraße (SQS), das an der Stelle des alten Kaufhofes entsteht.

Damit liegt man weiterhin im Zeitplan. Hinter den Kulissen musste aber mit harten Bandagen darum gekämpft werden, das 60 Millionen teure Projekt wie geplant voranzutreiben. "Das letzte halbe Jahr war das schlimmste in meiner 40-jährigen beruflichen Tätigkeit", bekennt Gerd Rainer Scholze, Gesellschafter des Investors AIP aus Düsseldorf. Der Baumarkt sei völlig überhitzt, die Baufirmen haben volle Auftragsbücher und verlangten "Mondpreise". Auf der anderen Seite wachten die Banken über die Einhaltung des Budgets, eine Voraussetzung für die Erteilung der Kredite.

"Schließlich haben wir mit der Firma Baresel aus Stuttgart als Generalunternehmer für den Hochbau und der Firma Rehms für die Haustechnik verlässliche Partner gewonnen", zeigt sich Scholze erleichtert. Die Aufträge wurden im letzten Quartal 2016 vergeben, Anfang Februar erteilte die Stadt Mülheim die Baugenehmigung.
Während bereits erste Stahlträger als Wandstützen eingesetzt werden, wird parallel dazu die Baustelle eingerichtet. Ende März soll der erste Kran aufgestellt sein. Insgesamt werden vier Kräne benötigt, um die beiden Gebäude hochzuziehen.

Das größere Gebäude mit einer Mietfläche von 30.000 Quadratmetern und einem Parkhaus mit 270 Stellplätzen wird von AIP gebaut und vermietet, das kleinere Gebäude neben dem Rathaus mit einer Mietfläche von 5000 Quadratmetern errichtet die Mülheimer Wohnungsbau eG (MWB), die hier auch mit ihrem Firmensitz einziehen will. Das Gebäude wird zeitlich aber einige Wochen später hochgezogen.

"Der Platz auf der Baustelle ist sehr eng. Wenn das Fundament fertig ist, wird der Bereich für unser Gebäude erst einmal für logistische Zwecke verwendet, bevor wir an den Hochbau gehen", erklärt Jürgen Steinmetz von MWB. Daher sei man auch froh, so MWB-Chef Frank Esser, dass die Schollenstraße gesperrt bleibt. Auch dieser Platz werde benötigt. Werde die Straße immer wieder phasenweise geöffnet, würde das zu Chaos führen.

Im Sommer 2018 soll der Rohbau fertig sein, dann geht es an den Innenausbau. Der wird für das MWB-Gebäude kleinteilig vergeben, um auch örtliche Firmen berücksichtigen zu können, wie Steinmetz betont. Bereits ab Herbst 2018 sollen die ersten Bereiche an Mieter übergeben werden. Die Fertigstellung der Gebäude ist bis Frühjahr 2019 geplant.

Vermietungen

Bereits 82 Prozent des SQS sind vermietet. Ein Prozentsatz, mit dem sich Albert Heinermann, Geschäftsführer bei AIP, sehr zufrieden zeigt. Üblich seien in der Bauphase 60 Prozent.

In das Gebäude von AIP zieht das Hotel Holiday Inn mit 140 Zimmern, der Betreiber Alloheim mit Pflegeheim und betreutem Wohnen, der Supermarkt Netto, das Fitnesstudio FitX, eine Sportsbar, Bäckerei und Eisdiele. Im Gespräch sind ein Bio-Supermarkt, eine Sushi-Bar, zwei Apotheken, eine Drogerie. Auch noch frei sind Büro zum Beispiel für Rechtsanwälte und Gastronomieflächen.

Im MWB-Gebäude sind 24 Wohnungen vorgesehen, zudem zieht die Wohnungsbaugesellschaft hier mit ihrem Firmensitz ebenso ein wie eine Arztpraxis. Kurz vor dem Abschluss steht ein Vertrag mit einem Tourismus-Unternehmen. Gastronomieflächen sind auch noch zu vermieten, ein Franchiseunternehmen könnte sich Esser hier vorstellen. Viele, so wissen die Bauherren aus Erfahrung, fragen aber erst dann an, wenn der Hochbau schon sichtbar ist. Vermietung

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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