Post von der UNO-Flüchtlingshilfe 2

„Niemand sollte auf der Suche nach Sicherheit sterben müssen.“

EU Solidarität in der Seenotrettung und beim Schutz von Flüchtlingen und Migranten
UNHCR Central Mediterranean Sea Initiative (CMSI)

Liebe Frau jacobs,

die Situation im Mittelmeer spitzt sich immer weiter zu. Die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge steigt täglich und immer wieder kommt es zu dramatischen Bootsunglücken, die bereits Tausenden das Leben gekostet haben.

„Diese Katastrophen verdeutlichen, wie dringend notwendig eine Such- und Rettungsmission und legale, alternative Wege nach Europa sind. Schutzsuchende werden sonst weiterhin auf hoher See sterben“, appelliert UN-Flüchtlingskommissar António Guterres.

UNHCR spricht sich seit Langem für ein umfangreiches und schnelles Engagement der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten aus. In einem Aktionsplan hat UNHCR 12 konkrete Vorschläge erarbeitet, die dazu beitragen sollen, das Sterben im Mittelmeer zu beenden.

Das Mittelmeer fordert jedes Jahr erneut eine verheerende Zahl an Todesopfern. Viele derer, die das Risiko der lebensgefährlichen Überfahrt auf sich nehmen – darunter eine immer größer werdende Zahl syrischer Flüchtlinge – brauchen internationalen Schutz. Besonders Frauen, Kinder und ältere Menschen sind auf der Überfahrt gefährdet. Doch mangelnder Schutz und Sicherheit in Erstasyl- und Transitländern, der Wunsch wieder mit Familienangehörigen zusammen zu leben sowie fehlende wirtschaftliche Chancen und Bildungsmöglichkeiten lassen immer mehr Menschen diese gefährliche Reise auf sich nehmen.

Die Tragödie in Zahlen:

2014 haben rund 219.000 Menschen das Mittelmeer überquert, 3.500 verloren dabei ihr Leben.
In diesem Jahr sind bisher über 380.000 Asylsuchende und Migranten über das Mittelmeer in Südeuropa angekommen (Januar - Ende August 2015).
Mehr als 2.800 von ihnen bezahlten die Überfahrt mit ihrem Leben (Januar - Ende August 2015).
Über 80 Prozent der Schutzsuchenden stammen aus Kriegs- und Krisengebieten.

Diese dramatische Situation an den Außengrenzen der EU erfordert dringend ein gemeinschaftliches Handeln. Zum Schutz von Menschenleben schlägt UNHCR 12 konkrete Schritte auf drei Ebenen vor:
Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung. Das komplette Dokument finden Sie in englischer Sprache hier zum Download: CMSI Action Plan
Vorschläge für die Europäische Union

Such- und Rettungskapazitäten, die der Seenotrettung im Mittelmeer dienen, stärken.
Kapitäne von Handelsschiffen ermutigen, Bootsflüchtlinge zu retten, ohne dass sie strafrechtliche Verfolgung und/oder finanzielle Belastungen befürchten müssen.
Wirksamere und planbare Mechanismen etablieren, die helfen, sichere Orte zu ermitteln, wo gerettete Flüchtlinge und Migranten an Land gehen können.
Aufnahmeeinrichtungen ausbauen und zusätzliche Einrichtungen errichten, wo Flüchtlinge Hilfe und Unterstützung erhalten.
Mechanismen entwickeln, die jedem, der internationalen Schutz benötigt, Zugang zu einem fairen und effizienten Asylverfahren ermöglicht.
Personen, die internationalen Schutz benötigen, sollen Zugang zu dauerhaften Lösungen bekommen.
Diejenigen, die keinen internationalen Schutz benötigen oder keine zwingenden humanitären Bedürfnisse haben, sollen bei einer rechtzeitigen Rückkehr in Sicherheit und Würde unterstützt werden.

Vorschläge für die Zusammenarbeit mit Transitländern und Erstasylländern

Verstärkte Erfassung, Analyse und Weitergabe von Daten über die Bewegungen auf dem Seeweg in der Mittelmeerregion, mit dem Ziel mehr über die Routen, Motive und Profile der Ankommenden zu erfahren.
Erstasyl- und Transitländern sollen dabei ermutigt werden, ihre Kapazitäten und Institutionen aus- bzw. aufzubauen, die ihnen helfen, ihre völkerrechtlichen Pflichten wahrzunehmen.
Informationskampagnen sollen die Menschen in ihren Heimatländern und entlang der Transitrouten über die Risiken informieren, die eine Überfahrt über das Mittelmeer mit sich bringt - ggfs. in Zusammenarbeit mit Diaspora-Organisationen.
Es sollen legale Migrationsalternativen geschaffen werden, die dazu beitragen, die Menschen vor einer gefährlichen und rechtswidrigen Überfahrt über das Mittelmeer abzuhalten.
Vorschläge zur Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern

Entwicklungs- und Hilfsprogramme sollen fortgeführt und ausbebaut werden.

Das komplette Dokument finden Sie in englischer Sprache hier zum Download: Vorschläge zur Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern

Entwicklungs- und Hilfsprogramme sollen fortgeführt und ausbebaut werden.

Das komplette Dokument finden Sie in englischer Sprache hier zum Download: CMSI Action Plan

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN:

08.09.2015 - UNHCR: Europa muss seine Kräfte vereinen

01.09.2015 - Flucht nach Europa: EU muss legale Einreisemöglichkeiten schaffen

https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/fragen-antworten.html

StartseiteFlüchtlingeZahlen & Fakten

Themen
Fragen & Antworten
Zahlen & Fakten
Weltflüchtlingszahlen 2014
Asylum Trends 2013
Flüchtlinge erzählen
Helfer berichten
Weltflüchtlingstag

Flüchtlinge weltweit
Zahlen & Fakten

Derzeit befinden sich weltweit knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Dies ist die höchste Zahl, die jemals von UNHCR verzeichnet wurde. Und sie wächst weiter. 2014 wurden 13,9 Millionen Menschen zur Flucht getrieben - viermal so viele wie noch 2010. Jeden Tag machten sich durchschnittlich 42.500 Menschen auf den Weg auf der Suche nach Frieden, Sicherheit und einem neuen Leben.
Besonders alarmierend: die Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder.

Den größten Teil – 38,2 Millionen – bilden die sogenannte Binnenvertriebene (Internally Displaced Persons – IDP). Sie fliehen innerhalb ihres eigenen Landes, ohne dabei internationale Landesgrenzen zu überschreiten. Binnenvertriebene sind - anders als Flüchtlinge - nicht durch internationale Abkommen geschützt und stehen offiziell nicht unter dem Mandat von UNHCR. Dennoch kümmert sich UNHCR seit vielen Jahren um die Bedürfnisse von Binnenvertriebenen. Denn oftmals befinden sie sich in sehr ähnlichen Situationen wie Flüchtlinge und haben einen ähnlichen Hilfsbedarf.

Die zweite Gruppe sind die 19,5 Millionen Flüchtlinge sowie 1,8 Millionen Asylsuchende, die noch auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten.

Neun von zehn Flüchtlingen (86 Prozent) leben in Entwicklungsländern, da die meisten Flüchtlinge lediglich in ein angrenzendes Nachbarland fliehen.
Globale Statistiken von UNHCR
Die sieben größten Herkunftsländer von Flüchtlingen

Syrien - 3,88 Millionen
Afghanistan - 2,59 Millionen
Somalia - 1,11 Millionen
Sudan - 648.900
Südsudan - 616.200
Demokratische Republik Kongo - 516.800
Myanmar - 479.000

Die sechs größten Aufnahmeländer von Flüchtlingen

Türkei - 1,59 Millionen
Pakistan - 1,51 Millionen
Libanon - 1,15 Millionen
Iran - 982.400
Äthiopien - 659.500
Jordanien - 654.100

Länder mit den meisten Binnenvertriebenen

Syrien - 7,6 Millionen
Kolumbien - 6 Millionen
Irak - 3,6 Millionen
Demokratische Republik Kongo - 2,8 Millionen
Sudan - 2,1 Millionen
Südsudan - 1,5 Millionen
Somalia - 1,1 Millionen
Ukraine - 832.000

Alle Zahlen bis Ende 2014

https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/fragen-antworten.html

Autor:

Claudia Jacobs aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.