Verkehrsknotenpunkte: Ruhrschleusen

Das Frachtschiff Organza verlässt die Schleusen Raffelberg.
4Bilder
  • Das Frachtschiff Organza verlässt die Schleusen Raffelberg.
  • hochgeladen von Claudia Leyendecker

Die Raffelbergschleuse und die Wehranlage sind über 100 Jahre alt. Diese Schleusen sind für zahlreiche Mülheimer Firmen als direkter Zugang zum Rhein seit jeher von großer Bedeutung. Sanierungsmaßnahmen an den Mauerwänden der Schleuse stehen an, doch der Schiffsverkehr ist nicht beeinträchtigt, so das Schifffahrtsamt in Duisburg-Meiderich. Zuständig für die beiden Ruhrschleusen Raffelberg und Duisburg vor der Rheinzufahrt ist der Bund. Der Bund ist nach Artikel 89 des Grundgesetzes für die BRD Eigentümer der Bundeswasserstraßen und verwaltet diese durch eigene Behörden. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt hat ihren Sitz in Bonn.

Das Schifffahrtsamt in Meiderich ist eine Unterbehörde der Bundes-Generaldirektion und betreibt insgesamt 140 km Wasserstraßen: Den Rhein-Herne-Kanal, den Wesel-Datteln-Kanal, Teile des Dortmund-Ems-Kanals und den schiffbaren Teil der Ruhr. Michael Coopmann, stellvertretender Sachbereichsleiter in Duisburg-Meiderich und zuständig für Liegenschaften und Schifffahrt: „Schiffbar meint in diesem Zusammenhang die Berufsschifffahrt. Die Grenze der Bundeswasserstraße Ruhr ist die Schlossbrücke. Die Weiße Flotte steht da außen vor.“

Insgesamt passierten 2017 in Raffelberg 2.187 Schiffe – auch Ausflugsschiffe und Privatjachten die Schleuse. In der letzten Duisburger Schleuse vor der Rheinzufahrt wurden 2017 gesamt 5.648 Schiffe durchgeschleust. Tobias Klopp vom Schifffahrtsbüro: „Um eine Größenordnung zu haben: In Meiderich passierten etwa 20.000 Schiffe die Schleuse.“

Ende Mai hatten Oberbürgermeister Ulrich Scholten und Mülheims Wirtschaftförderer Jürgen Schnitzmeier eine Mitteilung des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. erhalten, wonach dringende Sanierungsmaßnahmen an den beiden Ruhrschleusen nicht durchgeführt werden könnten. Eine Außerbetriebnahme war zu befürchten. Scholten und Schnitzmeier reagierten prompt und erhielen Mitte Juli ein Antwortschreiben vom Bundesministerium. Der Leiter der Abteilung Wasserstraßen und Schifffahrt, Reinhard Klingen konnte die Befürchtungen aus Mülheim zerstreuen, ein Ausfall der Ruhrschleusen Duisburg und Raffelberg ist nicht zu befürchten. Klingen: „Die Kammerwände der Schleusen müssen saniert werden, aber die Befahrbarkeit ist hierduch nicht gefährdet.“

Tobias Klopp: „Das eigentliche Problem liegt aber garnicht im Bereich der beiden Ruhrschleusen. Die Gefahrenstelle Nummer 1 ist das Ruhrwehr in Höhe der Metro am Ruhrdeich.“ Dort ist auch das Hochwassersperrtor zum Rhein-Herne-Kanal. Bei Hochwasser wird das Sperrtor hochgefahren, damit im Kanal kein Überdruck entsteht. Wenn das Sperrtor aber heruntergelassen wird, ist die Ruhr abgeschnitten vom Schifffahrtsverkehr. Eine sensible Stelle, so der Fachmann von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Duisburg-Meiderich.

Autor:

Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.