Weniger Kriminalität in Mülheim

Freudige Stimmung bei Martina Thon, Leiterin der Kriminaldirektion, und Polizeipräsident Frank Richter angesichts der sinkenden Kriminalität. Foto: Nils Krüger
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Kriminalitätsstatistik 2017 zeigt eine sinkende Gesamtkriminalität für Mülheim an der Ruhr. Vermögens- und Fälschungsdelikte machen großen Anteil an kriminellen Handlungen aus. Polizei kämpft mit hoher Personalbelastung.

In Mülheim an der Ruhr ist die Gesamtkriminalität im Vergleich zum Vorjahr um 1.794 auf 12.243 Fälle (-12,78%) gesunken. Somit verzeichnet das Polizeipräsidium die niedrigste Fallzahl seit 2002. Zusätzlich ist auch die Aufklärungsquote auf 54,59 Prozent gestiegen. Die höchste Aufklärungsquote seit 2005. Der Rückgang kann hauptsächlich im Bereich von Diebstählen und Wohnungseinbrüchen verortet werden. In 2017 wurden 532 Wohnungseinbrüche registriert 135 (-20,24%) weniger als im Vorjahr. Diebstähle aus Kraftfahrzeugen sind sogar um 39,07 Prozent gesunken.
Für Polizeipräsident Frank Richter sind die „sehr guten Zahlen“ ein Zeichen für die Bewährung der Fusion von Essen und Mülheim an der Ruhr im Jahre 2007. „In Essen und Mülheim wohnt man in einer der sichersten Großstädte Deutschlands“, resümiert Frank Richter.

„Luft nach oben“



Auf den insgesamt erfreulichen Zahlen möchte die Polizei sich nicht ausruhen. Bei Vermögens- und Fälschungsdelikten, die weiterhin nahezu unverändert 29,53 Prozent der Gesamtkriminalität ausmachen, ist weiterhin Präventions- und Handlungsbedarf. Vor allem über „Straftaten zum Nachteil von Senioren“ macht sich das Polizeipräsidium Sorgen. Häufig fallen Senioren auf Trickbetrüger herein. Auch wenn 72,73 Prozent der Fälle als Versuch endeten, sieht die Polizei weiterhin die Notwendigkeit der Prävention.
Zusätzlich ist die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Mülheim an der Ruhr von 79 auf 113 Fälle gestiegen, die einen Anteil von 0,92 Prozent der Gesamtkriminalität ausmachen. In diesem Rahmen ist die Zahl der Vergewaltigungen allerdings von 21 auf 18 gefallen. Die Zunahme der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung kann allerdings durch ein zunehmendes Bewusstsein für Taten wie sexuelle Nötigung herrühren, die von Opfern öfter zur Anzeige gebracht werden.
Ein weiterer Wehrmutstropfen ist die verschwindend geringe Aufklärungsquote für Taschendiebstahl von 2,81 Prozent. „Es gibt noch Luft nach oben“, bekräftigt Martina Thon, Leiterin der Kriminaldirektion.

Hohe Personalbelastung

Die insgesamt erfreulichen Zahlen sind trotz eines verminderten Personalhaushaltes zustande gekommen. Sowohl 30 offen gewordene Stellen, als auch interne Umstrukturierung ließen insgesamt die Belastung der Beamten steigen. „Wir haben exzellente Zahlen, trotz hoher Belastung“, meint Polizeipräsident Frank Richter. „Doch das kann man nicht unendlich so weiterführen.“
Trotzdem freut sich Frank Richter über die Zusammenarbeit mit den Bürgern, die diese Zahlen mit möglich gemacht haben. „Wir können stolz darauf sein, wenn die Leute ein Vertrauen in die Polizei haben."

Autor:

Nils Krüger aus Essen-Süd

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