Ein leidenschaftlicher Beitrag

Ein weiterer leidenschaftlicher Kommentar zum Artikel in der WAZ über die VHS vom 22.8.2018 :

Es ist gut, dass es einen besseren 2. Interimsort für einen Teil der VHS Mülheim gibt. Wobei ich Interimsort besonders betone, da es ja noch keinerlei Entscheidung gibt und 10000 Unterschriften, die für den Erhalt der Heinrich-Thöne Volkshochschule sind, ein deutliches Signal setzen. Explizit freut man sich endlich wieder auf die Nutzung der ActivBoards. Von einer Verbesserung des 2. Interimsorts für die Integrationskurse und so weiter, kann jedoch, meiner Meinung nach, nicht die Rede sein. Im Einzelnen beziehe ich mich auf den Zeitungsartikel von heute Morgen.Von fast idealen Bedingungen zu sprechen, so der Anfang des Artikels, kann ich nicht nachvollziehen. Sicher mögen renovierte Räume schön und attraktiv sein, aber schauen wir doch mal ein bisschen genauer hin. Es stehen nur noch 17 Räume zur Verfügung anstelle von 31 in der Bergstraße. Das sollte man nicht mit den kommenden Teilnehmerzahlen begründen. Es sollten die effektiven Zahlen, nicht das Angebot, sondern die tatsächlich stattgefundenen Kurse von 500 wiederangestrebt werden. Dann benötigt man auch wieder 31 Räume. Eine Volkshochschule bleibt eine Stätte, die neben ihrem reinen Bildungsauftrag eine hohe soziale Funktion hat. Menschen verbringen hier Ihre Freizeit. Freundschaften werden geschlossen, manchmal der Partner fürs Leben gefunden. Dass die Cafeteria zum Schluss nicht mehr funktioniert hat, hatte ganz andere Gründe, als eine veränderte Verhaltensstruktur. Gemeinsames Essen und Trinken fördert jeden Teamgeist und kommt nicht, mit Verlaub, aus der Mode, sondern ist ein Grundbedürfnis.
Aber das wüsste vielleicht der Bürgermeister, den ich auf dem Bild vermisse, er ist ja schließlich immer noch der Oberbürgermeister, sicherlich besser zu schätzen. Und das meine ich keinsten Falls ironisch. Geselligkeit, ein bisschen Savoir vivre gehört unbedingt dazu, dass Kurse über zum Teil viele Jahre bestehen bleiben. Digitalisierung schön und gut, sie hilft mir aber immer noch nicht bei den wirklich schönen Sachen im Leben. Gell?! Was wäre in der Bergstraße eine Alternative gewesen? Eine Alternative mit mehr Elan. Dem Modell des Goethe-Instituts zu folgen. Die Cafeteria wird dort von Kursteilnehmern der Integrationskurse betrieben. Oh, da gäbe es so manche Köstlichkeit aus dem Nahen Osten und von woanders her noch zu entdecken. Für die Teilnehmer eine hervorragende Möglichkeit ihre Kenntnisse anzuwenden, weitere wichtige Etappen auf dem Weg der Integration, für die anderen neue kulinarische und kulturelle Entdeckungsreisen. Das man die Unterbringung der Integrationskurse in der Bruchstraße mit "idealerweise" bewertet, lässt mich verstummen. Das ist vielleicht auch besser so. Positiv an der jetzigen Situation ist jedoch, dass sowohl Teilnehmer als auch Dozenten sich vielleicht mehr engagieren. Ich bin früher u. a. für den Frieden und gegen Atomkraft auf die Straße gegangen, habe mich der Volkszählung entzogen und auch die Besetzung des Kassenberg-Kinos damals unterstützt. Irgendetwas davon wird da wieder wach. Es mag vielleicht manchmal ein wenig wie Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen anmuten. Aber die Heinrich-Thöne Volkshochschule an der Bergstraße, die schon in ihrem Namen an verdammt viel Idealismus erinnert, zu erhalten, ist so wichtig, weil sie für diesen Zweck gebaut wurde, zentral in einer schönen Umgebung. Das wurde 1979 den Mülheimer Bürgern zu Teil, es ihnen wieder wegzunehmen, weil es ein 'Filetstückchen'" ist und alle gesellschaftspolitischen Ansprüche
dabei außer Acht zu lassen, kann ich nicht nachvollziehen. Allerdings steht jetzt das nächste Semester an, und ich bin gewiss, dass sich am 2. Interimsstandort, Aktienstraße mit der eingangs erwähnten Betonung, die Situation im Vergleich zum letzten Semester bessern wird. An unserer Dynamik wird es dabei nicht mangeln. ' Jetzt sind Sie mal bitte still. Wird gemacht Chef'. Susanne Lorsbach

Autor:

Kirsten Grunau aus Mülheim an der Ruhr

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