Verhülltes Woolworth-Haus weckt Neugier

Neugierig auf das Bauvorhaben am unteren Ende der Schloßstraße sind (v.l.) Architekt Ralph Linge-Boom, OB Ulrich Scholten, Axel Boos (Leiter der Bauaufsicht und Denkmalbehörde), Bauherr Christian Schweckhorst und Citymanagerin Gesa Delja. | Foto: PR-Fotografie Köhring
  • Neugierig auf das Bauvorhaben am unteren Ende der Schloßstraße sind (v.l.) Architekt Ralph Linge-Boom, OB Ulrich Scholten, Axel Boos (Leiter der Bauaufsicht und Denkmalbehörde), Bauherr Christian Schweckhorst und Citymanagerin Gesa Delja.
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Von RuhrText

Von oben bis unten verhüllt ist derzeit das denkmalgeschützte Warenhaus Hugo von Othegraven — von den Mülheimern aufgrund seiner fast 90-jährigen Geschichte Woolworth-Haus genannt — am unteren Ende der Schloßstraße. Das weckt die Neugier der Mülheimer. Was passiert hinter dem großen „Vorhang“? Wenn alles nach Plan läuft, kommt es am Ende des Jahres zur Enthüllung des Bauprojektes mit dem Namen „The O.“.

Im Juni des vergangenen Jahres haben die Sanierungsarbeiten im seit zehn Jahren ungenutzten „Woolworth-Haus“ begonnen. Die aufwendige und per Hand vorgenommene Entkernung ist mittlerweile abgeschlossen. Allein 21 Tonnen Altmetall und 1,5 Tonnen Aluminium sind aus dem markanten Gebäude herausgebracht worden. Mittlerweile hat die Fassadenreinigung begonnen.

Der Kaufmann Hugo von Othegraven hat das Haus 1928 erbauen lassen. Ursprünglich wollte er im Erdgeschoss einen Spielwarenladen eröffnen. Doch nachdem die amerikanische Handelskette Woolworth ein Mietangebot abgegeben hatte, wurde der Plan sogleich verworfen. Woolworth zog in die unteren Etagen ein. Von Othegraven selbst richtete sich eine Privatwohnung in der obersten Etage ein. Woolworth blieb — abgesehen von einer zwangsweisen Unterbrechung in der NS-Zeit — bis vor einem Jahrzehnt als Mieter erhalten.

Gastronomie im Erdgeschoss

Das heutige Nutzungskonzept des Bauherren Christian Schweckhorst und der Firma Linge-Boom Architects sieht aktuell vor, dass eine Systemgastronomie ins Erdgeschoss mit Galerie-Ebene einziehen soll. Im mittleren Gebäudebereich sollen Büroräume entstehen. Im vierten Obergeschoss wird die Privatwohnung des einstigen Besitzers und Bauherren Hugo von Othegraven weitestgehend rekonstruiert. Hier entsteht ein privates Schmuckstück mit Dachterrasse über den Dächern Mülheims.

„Es hätte viel Charme, wenn wir am 20. Oktober dieses Jahres die Eröffnung feiern könnten. Dann wäre das Gebäude genau 90 Jahre alt. Aber das hängt von vielen Faktoren, insbesondere von einigen Genehmigungen ab“, sagt Architekt Ralph Linge-Boom. Bauherr und Architekt haben schon jetzt eine spannende Zeit hinter sich gebracht. Während der Präsentation des Baufortschrittes ist zu spüren, dass es hier auch um eine Herzensangelegenheit geht, weil es sich um ein besonders, historisches Gebäude handelt. So sagt Linge-Boom: „Es war eine richtige Entdeckungsreise, als wir mit den Arbeiten begonnen haben. Woolworth hat im Laufe der Zeit einige Veränderungen durchgeführt.“ Spannendes kam zum Vorschein — wie die hinter Platten versteckte, gut erhaltene, historische Fassade oder auch ein Stuckprofil in der früheren Privatwohnung von Hugo von Othegraven. Nun geht es darum, in den kommenden Monaten Neues zu schaffen und Altes zu restaurieren, um den ursprünglichen Charakter des Hauses wieder herzustellen. Bis dahin müssen sich die Mülheimer in Geduld üben. Vielleicht klappt es ja mit der Enthüllung zum 90. Geburtstag am 20. Oktober 2018.

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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