Bilanz nach dem Hitzesommer - Stadt überdenkt Maßnahmen für Extremwetterlagen

Foto: privat

Im September stellte der BAMH, Jochen Hartmann, eine Anfrage an die Stadtspitze: Welche Auswirkungen hatte die langanhaltende Hitzewelle auf die Mitarbeiter in den einzelnen Dezernaten? Und welche Maßnahmen wird die Stadt für Mensch und Natur ergreifen, falls es im nächsten Jahr wieder so heiß wird?

Von Heike Marie Westhofen

Nun hat OB Ulrich Scholten eine Stellungnahme der Verwaltung herausgegeben, die sich mit dem Thema "Hitzewelle und ihre Auswirkungen" befasst. Dazu liegen der Verwaltung Erfahrungsberichte aus den einzelnen Dezernaten (I bis V) vor: Schulen, Feuerwehr, Erfahrungen in den Behörden und an städtischen Arbeitsplätzen und eine Stellungnahme des Gesundheitsamtes.

Die Stadt denkt darüber nach, ob bei der nächsten Hitzewelle den Mitarbeitern und Kunden der Behörden kostenlos Trinkwasser in Wasserspendern zur Verfügung gestellt werden soll. Auch der Hitzeschutz durch Jalousien an Gebäuden wird überlegt. Allerdings ist eine Anbringung nicht einfach, da einige Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Damit schränken sich Möglichkeiten ein, Sonnenlicht von außen fernzuhalten.
Die Feuerwehrleute waren wohl die größten Leidtragenden der Hitzewelle: Sie fuhren doppelt so viele Brandeinsätze und vermehrt Rettungseinsätze für Personen, die mit der Hitze nicht klar kamen.

Gerade im Brandeinsatz geht die extreme körperliche Anstrengung unter der Schutzkleidung an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit. Da es für die Feuerwehr kein "Hitzefrei" gibt, werden nun alle Möglichkeiten der Arbeitserleichterung außerhalb von Einsätzen geplant: Mehr kleine Pausen, leichtere Arbeitskleidung im Alltag, kaltes Trinkwasser an Einsatzstellen bringen und außerhalb der sehr belastenden Einsätze nur zwingend wichtige Arbeitseinsätze erledigen.

Feuerwehr wässerte

Eine zusätzliche Aufgabe hat die Feuerwehr im Hochsommer als Unterstützungsleistung für das Grünflächenmanagement übernommen. Da circa 750 Bäume „zu verdursten“ drohten und schwere wirtschaftliche Folgen nach sich gezogen hätte, übernahm die Feuerwehr mit ehrenamtlichen Kräften die regelmäßige Bewässerung dieser Bäume.

Zum Glück fiel die extreme Hitze in den Zeitraum der Sommerferien. Sodass die OGS-Ferienbetreuung in weniger aufgeheizte Räume in den Schulen ausweichen konnte. Sorgen machen der Stadt die vielen provisorischen Raumangebote: Schulpavillons, Gebäude mit Flachdächern und alte Schulgebäude ohne äußeren Sonnenschutz. Diese heizen sich schnell und nachhaltig auf. So dass das Personal aber auch die Kinder immer häufiger an körperliche Belastungsgrenzen durch extrem hohe Innenraumtemperaturen kommen. Diese Situation ist auch bei kommenden Hitzewellen nicht abstellbar. Doch die Stadt will Sorge dafür tragen, dass bei Neubau- und Sanierungsmaßnahmen ein nachweislich wirksamer Außensonnenschutzes verpflichtend ist.

Das Gesundheitsamt hat keine besonderen Vorkommnisse oder besondere Krankheitsbefunde und erhöhte Sterberaten gemeldet. Allerdings sind diese oft erst mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung erkennbar.
Es bleiben noch die vielen Obstwiesen, die auch unter der Hitze gelitten haben, die aber mit reichlich extra Wasser zufriedengestellt werden konnten.

Das sind die Überlegungen der Stadtspitze, um mit kommenden Hitzewellen anders umzugehen. Es sind Ideen und Überlegungen, die außer Trinkwasserspendern in Behörden und kleine erleichterungen für die Feuerwehr wenig Veränderungen bringen werden. Dort, wo es dringend notwendig wäre, Menschen und Kinder vor zu hohen Belastungen zu schützen, dort sind der Stadt aus Denkmalschutzgründen oder Kostengründen die Hände gebunden. Ein Weiher im Uhlenhorst: Das Grüne ist keine Wiese, sondern durch die Hitzewelle "umgekipptes", veralgtes Wasser. Foto: 

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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