Der Nächste, bitte! Aus der Praxis des EKM. Heute: Der erste Besuch beim Gynäkologen

Chefärztin Frau Dr. Schmidt ist ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Patientinnen wichtig. Foto: Andreas Köhring
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Mathilda O. hat seit sechs Monaten ihre Periode. Die 14-Jährige war erst stolz darauf – aber inzwischen findet sie es gar nicht mehr gut. Denn sie hat starke Regelschmerzen. Ihre Mutter möchte sie mit zu ihrem Gynäkologen nehmen, aber der ist ein Mann und das ist Mathilda O. sehr unangenehm. Jetzt weiß sie nicht, was sie tun soll.

„Mathilda sollte auf ihr Gefühl hören und sich einen Frauenarzt oder eben eine Frauenärztin suchen, bei der sie sich wohlfühlt“, sagt Dr. Andrea Schmidt, Chefärztin der Mülheimer Frauenklinik des Evangelischen Krankenhauses Mülheim (EKM). Gerade der erste Besuch beim Gynäkologen ist für junge Mädchen oft schwierig: Der gynäkologische Stuhl schreckt sie ab, sie wissen nicht, was sie erwartet. Dr. Schmidt möchte den jungen Mädchen diese Angst nehmen.

„Beim ersten Besuch ist oft noch gar keine Untersuchung auf dem Stuhl notwendig“, sagt sie. Bei diesem Termin kann es auch einfach darum gehen, sich kennenzulernen und Fragen zu besprechen, die das Mädchen vielleicht hat und die es nicht seiner Mutter stellen möchte. „Es ist natürlich schön, wenn es schon eine Vertrauensbasis gibt, bevor die ersten Probleme oder drängenden Fragen auftauchen.“ Viele Frauenärzte haben auch eine sogenannte Mädchen- oder Teenagersprechstunde.

Zu den Gynäkologen können die Mädchen nicht nur mit medizinischen Problemen gehen. Auch bei Fragen rund um die Verhütung sind die Ärzte gute Ansprechpartner. „Mit dem Frauenarzt können die Mädchen ganz offen sprechen – und gerade bei den Themen Verhütung und sexuell übertragbare Infektionen ist es wichtig, dass sie sich informieren und zwar im Vorfeld“, sagt die Chefärztin.

Wann muss ich das erste Mal zum Frauenarzt?

Ein bestimmtes Alter für den ersten Besuch beim Frauenarzt gibt es nicht. Das ist von Mädchen zu Mädchen verschieden. Chefärztin Dr. Schmidt rät allerdings allen jungen Frauen, bei denen mit 16 Jahren noch keine Regelblutung eingesetzt hat, einen Arzt aufzusuchen. „Denn der kann abklären, woran das liegt, ob es zum Beispiel hormonell bedingt ist, und ob eine Behandlung notwendig ist.“

Auch wenn, wie bei Mathilda O., starke Regelschmerzen auftreten, sollten die jungen Frauen zum Arzt gehen. „Das gleiche gilt, wenn sie ungewöhnlichen Ausfluss, Zwischenblutungen oder Schmerzen im Unterleib haben“, sagt Dr. Schmidt.

Mathilda O. hat mit ihren Freundinnen darüber gesprochen, zu welchen Ärzten diese gehen. Sie hat sich schließlich für die Frauenärztin ihrer besten Freundin entschieden – und ihre Mutter zu dem Termin mitgenommen. „Wenn es den jungen Frauen oder Mädchen hilft, kann sie natürlich ihre Mutter oder eine Bezugsperson begleiten“, sagt Dr. Schmidt.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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