„Ich bin dem HTC Uhlenhorst sehr dankbar“

Nach der Feldsaison gehen der HTC Uhlenhorst und Trainerin Tina Bachmann getrennte Wege. | Foto: PR-Fotografie Köhring/SH
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Nach nur zwei Jahren als Trainerin des Hockey-Bundesligisten HTC Uhlenhorst beendet Tina Bachmann nach Abschluss der Feldsaison ihre Tätigkeit. Wie es dazu kam und wie ihre Zukunftsplanungen sind, erläutert sie in einem Interview.

Der Präsident des HTC Uhlenhorst Mülheim, Christian Häbel, bedauert die Entscheidung der Uhlenhorster Trainerin, kann sie aber auch nachvollziehen:
“Es ist sehr schade, dass Tina aufhört, aber ihre Entscheidung ist sicherlich konsequent. Für den Verein hätte aber die Ausdehnung der Tätigkeit ihres Co- Trainers gleichzeitig auch ein Neuausrichtung im strategischen Bereich über die Ersten Herren hinaus bedeutet. Diesbezüglich konnten wir leider keinen Konsens finden. Tina hat mit dem Gewinn des Hallenhockey Europacups 2015 und der Deutschen Hallenhockey Meisterschaft in diesem Jahr unglaublich viel erreicht und gezeigt, was für eine hervorragende Trainerin sie ist. Die Suche nach einem adäquaten Nachfolger wird sich äußerst schwierig gestalten.“

Von RuhrText

Frau Bachmann, nach dem Gewinn des Hallen-Europapokals 2015 und des deutschen Hallenmeistertitels vor wenigen Wochen kommt die Entscheidung, am Saisonende als Trainerin aufzuhören, überraschend. Wie kam es dazu?

In den letzten Wochen der Hallensaison habe ich mit meinem Co-Trainer Kai de Jager und dem Athletikcoach Frank Senders ausgezeichnet und erfolgreich zusammengearbeitet. Ich verfolge einen professionellen Ansatz und daher habe ich als Bedingung für die Fortsetzung meiner Tätigkeit eine erweiterte Einbindung von Kai de Jager in den Hockey-Leistungsbereich genannt. Der HTC Uhlenhorst will diesen Weg nicht mitgehen, und deshalb — da bin ich auch konsequent — werden wir uns trennen müssen.

Gehen der Verein und Sie im Streit auseinander?

Nein! Ich bin dem HTC Uhlenhorst sehr dankbar, dass er mir die Chance gegeben hat, nach dem Ende meiner eigenen Karriere als Spielerin und bei meiner ersten Trainerstation im Erwachsenenbereich eine Mannschaft auf einem so hohen Niveau anzuvertrauen. Als Neueinsteiger bekommt nicht jeder diese Möglichkeit.

Was werden Sie für Erfahrungen vom Uhlenhorst als Trainerin mitnehmen?

Da fällt mir bestimmt mehr ein, wenn ich später in Ruhe darüber nachdenke. Jedenfalls hat es mir sehr großen Spaß bereitet, mit den Jungs, den Trainern, Betreuern und insbesondere dem Teammanager Horst Stralkowski zusammenzuarbeiten. Diese Zusammenarbeit war stets vertrauensvoll und verlässlich.

Einige ihrer Spieler haben in Interviews bereits bedauert, dass Sie nach der Saison aufhören werden. Wie war das Verhältnis zur Mannschaft?

Anfangs gab es schon ein paar kritische Fragen, denn ich wollte ein anderes, unpopuläres Hockeysystem spielen lassen. Dann haben wir es geschafft, etwas gemeinsam weiterzuentwickeln. Ich brauche keine Spieler, die zu allem Ja und Amen sagen. Wir haben viel diskutiert und blicken nun auf eine recht erfolgreiche Zeit zurück.

Noch ist die Feldsaison nicht zu Ende. Sind alle noch motiviert genug?

Wir werden mit der Mannschaft und dem Staff alles daran setzen, die Saison so erfolgreich wie möglich zu beenden.

Sie arbeiten an einer Grundschule in Mülheim als Lehrerin. War es das jetzt schon mit der Karriere als Hockeytrainerin?

Hockey ist und bleibt meine große Leidenschaft. Ich kann mir schon vorstellen, dass ich noch einmal woanders tätig sein könnte, wenn sich etwas ergeben sollte. Ab dem Sommer habe ich zunächst einmal mehr Zeit, um mich an der Hölterschule noch intensiver einzubringen. Die Schule ist sehr sportbegeistert und nach den Sommerferien soll erstmals eine ‚Sportklasse‘ ins Leben gerufen werden. Die Planungen dafür laufen natürlich schon.

Gold in Athen

Tina Bachmann begann 1984 im Alter von sechs Jahren mit dem Hockeysport beim HTC Uhlenhorst. 1996 wechselte sie zum Club Raffelberg Duisburg. Die weiteren Stationen in ihrer aktiven Karriere waren Eintracht Braunschweig und Oranje Zwart Eindhoven. Die heute 37-jährige absolvierte 214 Länderspiele für das deutsche Damen-Nationalteam. Ihr größter Erfolg war der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Athen 2004. Ihre erste Trainerstation im Erwachsenenbereich ist seit 2014 der HTC Uhlenhorst. Die Erfolge unter ihrer Regie: Hallen-Europacupsieg 2015 und deutscher Hallenmeister 2016.

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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