Die grüne Oase Speldorfs: Der Raffelbergpark

V.l.: Peter Hermes (Schriftführer), Vorsitzender Bernd Landfermann, Christian Eisenbeis (2. Vorsitzender). | Foto: PR-Foto Köhring/AK
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Der Raffelbergpark. Das ist für die Speldorfer Erholung vor der eigenen Haustür. "Hier kommen nicht nur viele Speldorfer, sondern auch Leute aus Duisburg und Oberhausen hin: Spaziergänger, Jogger oder Eltern und ihre Kinder, die hier miteinander spielen." Für Bernd Landfermann, seine Frau Karin und ihren Vorstandskollegen vom Verein für den Erhalt und die Pflege des Raffelbergparks, Christian Eisenbeis, ist die elf Hektar große Grünfläche so etwas, wie ein zweites zu Hause und eine Herzensache.

Harter Kampf und viel Arbeit

"Wir haben damals mehr als 16.000 Unterschriften gesammelt", erinnert sich Karin Landfermann an die frühen 90er Jahre, als aus der Bürgerinitiative ein Bürgerverein wurde. Seinen damals gut 250 Mitgliedern ging es darum, den Bau eines Erlebnisbades und einer Spielbank zu verhindern, die die Existenz des einstigen Kurparks in Frage gestellt hätte. Auch wenn die Mitgliederzahl inzwischen auf 130 geschrumpft ist, ist der Verein weiter für den Park aktiv. Im Frühjahr sollen in den Fontänenteich neue Seerosen eingesetzt werden. Büsche und Hecken, die in die Höhe gewuchert waren und so uneinsehbare Parkwinkel hatten entstehen lassen, haben die Vereinsmitglieder zurechtgestutzt. "Jetzt wollen wir auch die ehemaligen Tennisplätze und eine alte Brunnenanlage wieder sichtbar machen, auch wenn wir ihre Wiederherstellung nicht finanzieren können", berichtet Bernd Landfermann.

Mit Christian Eisenbeis ist sich Landfermann einig, "dass es das beste für den Park wäre, wenn seine Verwaltung und Pflege endlich in eine Hand käme." Denn zurzeit teilen sich die Ämter für Grünflächenmanagement und Verkehrswesen mit der Oberförsterei und dem Landesbetrieb Straßen NRW die Zuständigkeit für den 1908/1909 vom Gartenarchitekten Walter von Emgelhardt angelegten Park.

Während Karin Landfermann darauf hinweist, dass die Pumpe des Fontänenbrunnens regelmäßig defekt ist, macht ihr Mann darauf aufmerksam, dass der Landesbetrieb Straßen NRW dem Park an der Ruhrorter Straße seinen natürlichen Lärmschutzwall genommen hat. Denn im Zuge von Kanalbauarbeiten mussten dort Bäume gefällt werden. "Trotz umfangreicher Aushubarbeiten hat man noch nicht mal einen lärmabweisenden Erdwall aufgeschüttet, geschweige denn, wie an der Rennbahn und am Golfplatz bereits geschehen, wieder aufgeforstet", klagt Landfermann.

Und Eisenbeis weist mit Blick auf den im Park fließenden Altarm der Ruhr darauf hin, dass der Fluss hier immer mehr durch umgestürzte Bäume blockiert wird." Auch mit der naturnahen Waldpflege, die den Wald im Südteil des Parks sich weitgehend selbst überlässt und damit auch alte Gehwege zuwuchern lässt, sind die Parkfreunde vom Raffelberg alles andere, als glücklich.

Poesie eines Parks

Glücklich ist Christian Eisenbeis aber dann, wenn er im Frühling, im Sommer oder im frühen Herbst "in der Abenddämmerung durch den Park gehen kann und die Sonne durch die dann belaubten Baumzweige der Buchen, Eichen, Kastanien und Platanen scheint." Aber noch lässt das Laub auf sich warten. Dass der bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges ummauerte und nur gegen Bezahlung zu betretende Kurpark des 1909 eröffneten und 1992 geschlossenen Solbades, heute ein öffentlicher Naherholungsort Speldorfs sein kann, ist nicht nur dem 1990 gegründeten Parkverein, sondern auch seinen Unterstützern zu danken. Sie sorgten Ende der 90er Jahre dafür sorgten, dass der Raffelbergpark restauriert werden konnten.

Die Wuppertaler Gartenbauarchitekten Gustav und Rose Wörner machten es ebenso möglich, wie die finanzielle Hilfe der NRW-Stiftung, der Internationalen Bauausstellung Emscherpark, der Sparkassen-Stiftung und der Leonhard-Stinnes-Stiftung. Nicht nur die Pergola, sondern auch die an der Nordspitze geschaffene Raumskulptur des Bildhauers Jochen Leyendecker, die an einen dort im Zweiten Weltkrieg zerstörten Aussichtsturm erinnert, sind Zeugen dieser Zeit der Park-Renaissance am Raffelberg.

Doch mindestens so wichtig, wie Gartenbauer, Grünpfleger und Parkwächter sind natürlich die Menschen, die den Park täglich mit Leben füllen, sei es als Spaziergänger oder als Theaterbesucher und Gast der Weißen Nächte.Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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