"Kritik ist wichtig"

Grass und Brecht sind nur „Attrappen“ beim Autorenkreis Neukirchen-Vluyn: (v.l.n.r.) Margot Weinand, Gisela Gebhard, Elke Sauer, Andrea Reichert, Lucia Wille-Kahlen, Christian Brune, Inga Tenberg, Marlis Becker und Christian Behrens lesen grundsätzlich nur eigene Texte. Es fehlt Hannelore Schnapp. Foto: Friedhelm Heinze
  • Grass und Brecht sind nur „Attrappen“ beim Autorenkreis Neukirchen-Vluyn: (v.l.n.r.) Margot Weinand, Gisela Gebhard, Elke Sauer, Andrea Reichert, Lucia Wille-Kahlen, Christian Brune, Inga Tenberg, Marlis Becker und Christian Behrens lesen grundsätzlich nur eigene Texte. Es fehlt Hannelore Schnapp. Foto: Friedhelm Heinze
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Die Jüngste macht nächstes Jahr Abitur, die Älteste ist schon im Rentenalter, und eine von ihnen ist sogar ein „Junger Goethe“: Der Autorenkreis Neukirchen-Vluyn ist eine bunt gemischte Gruppe, die Lust auf Literatur macht.
Ihre Biografien sind so unterschiedlich wie ihr Alter und ihre Interessen. Doch die Liebe zum Schreiben hat sie zusammengeführt. Seit 1993 existiert der Autorenkreis, der sich heute einmal im Monat in der Kulturhalle Neukirchen-Vluyn trifft. Dann wird (vor-)gelesen, und zwar quer durch die Bank, egal ob Prosa oder Lyrik.
„Wir sind kein elitärer Zirkel“, betont Christian Behrens, der als Student zum Autorenkreis kam, weil er sich im Germanistikstudium „unterlegen“ fühlte. Margot Weinand hingegen fand nach ihrer Pensionierung den Weg zum Schreiben: „Ich wollte nicht in ein Loch fallen“, erzählt die ehemalige Heimleiterin.
Wer den Autorenkreis für ein gemütliches Kaffeekränzchen hält, irrt. Alle betreiben das Schreiben professionell, viele von ihnen haben schon Texte veröffentlicht, und Andrea Reichert gewann im letzten Jahr den Moerser Literaturpreis „Junger Goethe“. Einige machten hier ihre ersten literarischen „Gehversuche“.
Beim Vorlesen holen die Mitglieder keineswegs die Samthandschuhe raus: „Das war die beste Voraussetzung für ein Assessment Center“, sagt Inga Tenberg. „Kritik ist wichtig“, ergänzt Marlis Becker, und Andrea Reichert fügt hinzu: „Schreiben ist eine einsame Sache. Da ist es gut, wenn man Feedback bekommt.“
Zu „Hochzeiten“ war der Autorenkreis 15 Personen stark, derzeit sind es zehn. Treibende Kraft und Moderator war lange Zeit der Neukirchen-Vluyner Kulturbeauftragte Franjo Terhart. Heute ist nur noch Christian Brune von den Gründungsmitgliedern dabei. „Die jetzige Zahl ist angenehm. Aber neue Mitglieder sind immer willkommen“, sagt er.
Die könnten vielleicht am 26. Juni dazukommen, wenn der Autorenkreis um 16 Uhr in der Kulturhalle zu „Sommer-Träumen“ einlädt. Dann gibt‘s nicht nur Texte, sondern auch Bilder und Musik zum Start in einen entspannten (Lese-)Sommer.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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