Moers auf Sparkurs: Alleinerziehende ohne einen Pfennig - "Stadt" im Zwangsfrei

Prosit Neujahr! Eine Alleinerziehende stand ohne einen Pfennig da, weil die "Stadt" zwischen den Jahren erstmals Zwangsferien machte.

Moers muss den Gürtel enger schnallen und die Zeche zahlen wieder mal die Schwachen. Für eine Alleinerziehende startete 2013 mit einem wahren Horrorszenario:"Diese Kontofunktion kann momentan leider nicht ausgeführt werden". Als der Geldautomat sich weigerte, auch nur einen einzigen Schein ausszuspucken, überkam Sabine S. (Name von der Redaktion geändert) blanke Panik. Das konnte einfach nicht wahr sein!! Was war los?

Als die junge Mutter die Kontoauszüge vorliegen hatte, sah sie, dass der längst überfällige Kindsunterhalt nicht auf ihrem Konto eingegangen war. Abbuchungen nicht hatten erfolgen können. Das Geld, auf das sie dringend angewiesen war, noch vor den Feiertagen durch die Stadtkasse der Stadt Moers hätte ausgezahlt werden müssen! Nach mehrfachem Nachfragen bei der Stadt bekam sie nach bangem Warten von einer städtischen Mitarbeiterin schließlich die Auskunft, dass der Grund für die Panne die Zwangsferien der städtischen Einrichtungen"zwischen den Jahren" gewesen seien. Da seien den Mitarbeitern die Hände gebunden gewesen. Als guten Rat erhielt die Frau mit auf den Weg: Die Beistandschaft seitens des Jugendamtes aufheben zu lassen...!

Eine Beistandschaft bezeichnet ein kostenloses Hilfsangebot des Jugendamtes für alle werdenden Mütter sowie allein erziehenden Mütter und Väter auf Beratung und Unterstützung. Sie regelt unter anderem die Feststellung der Vaterschaft und die Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen.

Mit zweiwöchiger Verspätung traf schließlich das Geld auf dem Konto der jungen Mutter ein - nachdem die städtischen Mitarbeiter aus den Zwangsferien zurückgekehrt waren!

Hintergund: Erstmalig waren aufgrund von Sparmaßnahmen im Rahmen des Haushaltssanierungsplanes alle städtischen Einrichtungen in Moers "zwischen den Jahren" geschlossen gewesen. Erschwerend für die Situation der von diesem Umstand Leidgeprüften kam hinzu, dass die Personaldecke der Stadt zwangsausgedünnt worden war und die Stadtkasse infolgedessen unterbesetzt ist.

Wie so oft, müssen die Schwachen die Suppe auslöffeln.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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