Essen wird knapp

Vertreter der Tafeln aus Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Alpen und Xanten sprachen jetzt mit den Vorständen der Stiftung Niederrheinischer Bürger über ihre Erfahrungen und darüber, wo ihnen der Schuh drückt. | Foto: privat
  • Vertreter der Tafeln aus Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Alpen und Xanten sprachen jetzt mit den Vorständen der Stiftung Niederrheinischer Bürger über ihre Erfahrungen und darüber, wo ihnen der Schuh drückt.
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Die Tafeln am Niederrhein stehen auf unterschiedlichen Füßen. Manche sind eigenständige Vereine, andere in der Trägerschaft von kirchlichen Wohlfahrtsverbänden. Auch drückt ihnen an ganz unterschiedlichen Stellen der Schuh, wenn es darum geht, bedürftige Menschen mit Lebensmitteln und warmen Mahlzeiten zu versorgen. Aus erster Hand informierten sich jetzt Frank-Rainer Laake, Bernhard Uppenkamp und Wilhelm van gen Hassend bei einem Runden Tisch, zu dem die Vorstände der Stiftung Niederrheinischer Bürger die Vertreter der Tafeln aus Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Alpen und Xanten eingeladen hatten.

„Die meisten Erträge der Bürgerstiftung sind zweckgebunden, aber die freien Mittel in Höhe von 3.500 Euro sollen in diesem Jahr den Tafeln am Niederrhein zugute kommen“, so Bernhard Uppenkamp. Finanzspritzen seien willkommen, so der Tenor, zumal die Lebensmittelspenden abnähmen, wie Klaus Kellner aus Rheinberg feststellt. Horst Günter Schürings beobachtet auch in Moers den Trend: „Die Handelsunternehmen und Marktleiter kalkulieren immer knapper, da bleibt einfach weniger unverkäufliche Ware übrig.“ Derweil würden mehr gute Nahrungsmittel gebraucht, denn, so betont Doris Pohle aus Alpen: „Immer mehr Menschen rutschen unverschuldet in die Armut, auch wenn das in der öffentlichen Debatte gerne verschwiegen wird.“

Ulla Borgmeister und Helmut Stoffels registrieren auch in Neukirchen-Vluyn den Anstieg versteckter Armut, vor allem bei alten Menschen und jungen, allein erziehenden Müttern. „Viel Elend ließe sich vermeiden, wenn alle Menschen von ihrer Arbeit leben könnten“, meint der Xantener Ulli Bartsch und wird dabei von Dieter Forster aus Moers unterstützt: „Wer im sogenannten Niedriglohnsektor beschäftigt ist, ist heute schon von Armut bedroht und später als Rentner garantiert bedürftig.“

Manchen Tafeln mangelt es aktuell an Transportfahrzeugen, anderen am Platz zur Lebensmittelausgabe - doch einen alle Ehrenamtler zwei Wünsche: Mehr Partner aus Handel und Gewerbe sowie mehr Menschen, die engagiert anpacken wollen. Doris Pohle: „Die demografische Entwicklung macht auch vor den Tafeln nicht halt. Wir brauchen eine neue Generation von Helfern.“

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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