Diskussion um "Denkmalplatz": Warum nicht "Neukirchener Platz"?

Ein Name sollte die wachsende Bedeutung des Platzes vor dem Erziehungsverein für das Dorf Neukirchen widerspiegeln, findet man beim Werberings Neukirchen-Vluyn.Foto: Marjana Križnik
  • Ein Name sollte die wachsende Bedeutung des Platzes vor dem Erziehungsverein für das Dorf Neukirchen widerspiegeln, findet man beim Werberings Neukirchen-Vluyn.Foto: Marjana Križnik
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Ein neuer Name für den Platz zwischen Buchhandlung und Arkaden sollte dessen künftig wachsende Bedeutung für das Dorf Neukirchen widerspiegeln, findet Gernot Fietze, Vorsitzender des Werberings Neukirchen-Vluyn. Der Fokus in der Diskussion müsse daher stärker auf die Zukunft des Platzes gerichtet sein.

Was bisher nur eine Freifläche ist, würde nach der geplanten Umgestaltung als einheitlicher Platz sichtbar und nutzbar, betont Gernot Fietze: „Der gesamte Bereich soll ja ein zusammenhängender Raum werden: Die Mozartstraße wird – ähnlich der Poststraße vor der Sparkasse – den Platz nicht mehr baulich trennen. Der Vorrang für Autos verschwindet. Und bei Veranstaltungen wird der Platz wohl eine zentrale Aufgabe erhalten!“ Diese gesteigerte Bedeutung solle ein Name klar kommunizieren. „Außerdem geht es hier um Neukirchens Zukunft – nicht um seine Vergangenheit!“

Der Vorsitzende des Werberings geht daher mit Vorschlägen, die das Denkmal in den Platznamen integrieren, nicht überein: "Nicht das Denkmal sei das bestimmende Element des Platzes. Identitätsstiftend werde der Platz selbst mit seiner neuen, zentralen Funktion. „Wer sich das Denkmal im Namen wünscht, wendet den Blick statt in die Zukunft in die Vergangenheit – und in eine zweifelhafte dazu!“, gibt Gernot Fietze zu bedenken: „In seiner heroisierenden Gestaltung und der Aussage der zentralen Figur, die den Blick trotzig zum damaligen Erzfeind nach Paris wendet, muss man dieses Krieger-Ehrenmal 90 Jahre nach seiner Errichtung sehr kritisch sehen.“Dies gelte auch, wenn das Denkmal – etwa am Volkstrauertag – als Ort des Gedenkens und des Aufrufs zum Frieden genutzt würde. Es sei jedoch nie als Friedensdenkmal konzipiert gewesen. "Ein anachronistisches Krieger-Ehrenmal ist keine Werbung für eine Stadt!“, findet Fietze.

Natürlich sei es gut und richtig, verstorbener Angehöriger und Freunde zu gedenken. Das Denkmal vermische dies aber – wie seinerzeit üblich – mit einem nationalistischen Grundklang, der schon lange nicht mehr in die Zeit passe, so Fietze. „Mich stört der Gedanke, diesem zweifelhaften Denkmal durch eine Erwähnung im Platznamen unkritisch noch mehr Bedeutung zuzugestehen. Zumal in einer Stadt, die einen der ersten NS-Bürgermeister im Rheinland hatte“, betont Gernot Fietze.

Bei der Vorstellung der Pläne zur Umgestaltung habe der Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen vor gut einem Jahr noch erklärt, bei der neuen Namensvergabe bereits einige mögliche Namen verdienter Persönlichkeiten im Hinterkopf zu haben. „Wenn der HVV heute doch einen nicht personenbezogenen Namen wünscht, kann ich damit gut leben. Aber dann muss es doch um einen wirklich neuen Namen gehen!“, fordert der Werbering-Chef. Schließlich entstehe hier ein neuer, zentraler Platz für alle Neukirchener Bürger. „Vielleicht könnte er – als Spiegelbild zum Vluyner Platz – Neukirchener Platz heißen“, schlägt Gernot Fietze vor. „Auch andere Namen sind denkbar – doch einer Vorgabe sollten sie genügen: Sie müssen die zukünftige Bedeutung und Aufgabe als zentraler Platz Neukirchens klar vermitteln!“

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Lokalkompass Moers aus Moers

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