Gedicht: Horror in den Medien

Das Messer steckt, das Blut, es quillt.
Ich bin voll Grimm und werde wild.
Im ZDF irgendwer überholt,
sich überschlägt, und dann verkohlt.
Man kann sich nicht erwehren,
die Fernsehsender mehren
dadurch die Senderquoten,
ich wollt’, es wär’ verboten.

Der Kommissar, der hat entdeckt:
Schon wieder einer hingestreckt.
Mit Maden prüft das Dezernat,
ermittelnd, wie lang’ her, die Tat.
Und von der Brücke her, da knallt’s,
die Kugel, die steckt tief im Hals.

Im Walde liegt ein graus’ger Fund,
fand ein Tourist mit seinem Hund.
Dann hat sich jemand aufgehangen,
ein and’rer sich am Kind vergangen.
In letzter Zeit tun Medien kund:
Eliteschulen treiben’s bunt.
Und selbst religiöse Werte wanken,
denn Priester ignorierten Schranken.

Bei Big Brother isst man Maden
und zeigt eitel seine Waden.
Was man kaum ertragen kann:
Bomben in Afghanistan.

Schweigsam denke ich an Kinder,
die den graus’gen Mist verpacken.
Nachts, da kommen schlechte Träume,
in der Schule sie absacken.
Ich ruf’ dringend nach Zensur,
sonst gibt es nur noch Horror pur.

Tanja Herbst

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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