Maria, Josef und das Jesus Kind
KRIPPENAUSSTELLUNG IN DER HERZ JESU KIRCHE

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In der Oberhausener Herz Jesu Kirche habe ich letztens eine Krippenausstellung besucht. Es gab viel zu sehen und zu bestaunen:
Krippen aus unterschiedlichen Ländern und aus unterschiedlichen Materialien.
Es gab bunte Figuren, unifarbene Figuren, pompöse Figuren, schlichte Figuren, Figuren aus Holz, Figuren aus Metall, Figuren mit Gesichtern und auch Figuren ohne Gesichter. Es gab etliche verschiedene Figuren zu begutachten. 

Wie bei vielen anderen Dingen auch hat jeder von uns seinen eigenen Geschmack. Was mir gefällt, muss nicht auch den anderen gefallen. Mich persönlich haben auch nicht alle Krippenfiguren angesprochen, aber trotzdem war es sehr interessant, sich die Ausstellung anzusehen. 
Kommen wir nun zu den drei wichtigen Figuren: Maria, Josef und das Jesuskind. 

Ich finde es schwer, eine Maria mit passendem Gesichtsausdruck zu finden. Wie guckt eine junge Frau, die eigentlich selbst noch ein Kind ist (ihr geschätztes Alter bei Jesu Geburt liegt so um die 15 Jahre) und ein Baby in einem Stall zur Welt bringt mit der Gewissheit, daß es nicht von ihrem Mann ist, sondern von Gott und dadurch zu höherem berufen ist. 

Ein Gesichtsausdruck zwischen Erschöpfung (die mühsame Reise und die Strapazen einer Geburt)
und Freude (ihr Kind ist gesund und etwas ganz Besonderes). Aber auch Zukunftsängste (Wie mag es weiter gehen?) und die Hoffnung und der Glaube, dass alles gut wird (Gott ist bei uns.) spiegeln sich in ihrem Gesicht wieder. 

Ganz schön viele Emotionen. Schwer in das Gesicht einer einzelnen Krippenfigur zu bekommen. Manchmal schafft man das ehr mit Figuren ohne Gesicht, z. B. eine handgeschnitzte Maria, die kein Gesicht hat. Keine Augen oder kein Mund, der Freude, aber auch Erschöpfung und vielleicht sogar Angst vor der Zukunft ausdrücken kann. Solche Figuren bieten uns auch mehr Interpretationsspielraum. Wir denken an früher. Wie mag es dort gewesen sein? Wie hätten wir uns gefühlt? 

Josef, ein Mann, der Vorbild für viele sein kann. 
Er wird verschieden dargestellt, mal wirkt er wie ein besonders alter Mann, mal wie ein junger Mann. Teilweise hat er einen Bart, teilweise nicht. Einige Josef Figuren erinnern optisch an Jesus in späteren Jahren. Rein biologisch ist diese "Vater-Sohn-Ähnlichkeit" ja gar nicht möglich. 
Auch hier stellt sich wieder die Frage, was ein Mann wie Josef wohl für einen Gesichtsausdruck hat. Ein Mann, dessen Frau ein Kind zur Welt bringt, dass nicht von ihm ist. Eine Frau, die er trotzdem liebt und ihr auf dem langen Weg und bei der Geburt zur Seite steht.
Er hat sich mit der Situation abgefunden, hat sie akzeptiert, aber wer weiß, ob er sich nicht doch zwischendurch Gedanken macht, ob das alles so richtig ist. 

Jesus - gerade auf der Welt. Ob er schon weiß, dass er etwas Besonderes ist? Ob er spürt, dass er Gottes Sohn ist und wie wichtig er für die Menschen sein wird? Stellt man ihn schlafend dar oder mit offenen wachen Augen, die der Welt entgegen blicken? Auch hier gibt es wieder verschiedene Krippenfiguren, die uns Spielraum für unsere Gedanken geben.

Möge jeder von uns eine Krippe haben, wie sie ihm gefällt. Aber möge jeder von uns sich daran erinnern, warum wir Weihnachten feiern.

Autor:

Nina Benninghoff aus Oberhausen

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