Prunksitzung der KG Weiß-Grün HOAG

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Die KG Weiß-Grün Hoag hatte am vergangenen Samstag die Oberhausener Luise-Albertz-Halle in eine „Feier-Narrhalla“ verwandelt und es war eine Sitzung, die zum wiederholten Mal als eine der gelungensten des Oberhausener Karnevals bezeichnet werden kann.

Wenn es überhaupt Schwächen gab, dann waren diese so gering, dass sie kaum erwähnenswert sind. Es passte einfach alles. Schon der offizielle Teil, der in der Regel immer etwas langatmig um die Ecke kommt, fand seinen ersten Höhepunkt im Auftritt des Kinderpinzenpaares, des Dreigestirns und nicht zuletzt des Stadtprinzen, der mit seiner Hommage an seine Heimatstadt das Publikum schon zu Beginn von den Stühlen holte: „Glück auf der Steiger kommt“, „Wir sind stolz auf Oberhausen“, „Wir sind das Ruhrgebiet“ und noch ein paar extra aufs Motto zugeschnittene Lieder, tänzerisch famos durch die Garde der Blauen Funken umgesetzt, hatte den verdienten tosenden Applaus zur Folge.

Glück auf der Steiger kommt

Da hatte es die Band „Kuhl un de Gäng“ ein bisschen schwerer, den Feier-Level oben zu halten. Bei eher tragenden Kölschliedern, die aber keinesfalls schwach waren, setzte sich das Publikum erst einmal wieder. Was allerdings für den nachfolgenden Redner „Manni der Rocker“ von Vorteil war. In diesem Zusammenhang muss sogar auch einmal ein Lob an die Hallentechnik ausgesprochen werden: Der Redebeitrag war – was selten genug vorkommt – bis in die letzte Reihe der fast ausverkauften Halle zu hören. Besonders Sitzungspräsident Thomas Pralle war vom Büttenredner auf die Schippe genommen worden: „Thomas, siehst du diese abermillionen von Sternen am Himmel“ fragte Manni in seinem Vortrag um gleich die Antwort des Sitzungspräsidenten hinterher zu schieben: „Ja, und das sind nur die Sterne über Oberhausen!“ Manni hatte sein Publikum im Griff.

Mit Parodist Jörg Hammerschmidt, der in dieser Session schon mehrfach in Oberhausen zu Gast gewesen war, zog auch ein wenig Glanz und Glamour in die Gute Stube der Stadt: Er brachte Udo Lindenberg, Kanzlerin Angela Merkel, Heinz Erhardt, Edi Stoiber, Otto, Inge Meisel und noch ein paar andere bekannte Personen des öffentlichen Lebens auf die Bühne. Die eine Figur war besser, die andere nicht ganz so gelungen, aber unterm Strich ein guter Beitrag.
Bei Stargast Andy Borg schienen sich die Geister ein wenig zu scheiden. Für die einen waren Songs wie „Die Fischer von San Juan“ oder „Adios Amor“ absolute Favoriten, für andere war’s ein bisschen zu sehr Musikantenstadl, dessen Moderator Andy Borg im Übrigen ist. Doch ist dem Wiener Sänger nichts vorzuwerfen. Als einer der ganz wenigen Künstler hat er komplett live gesungen, begleitet von der Siggi-Prokein-Band. Nix Musik vom Band, kein Halb- oder Vollplayback – alles echt. Hut ab und auch ein großes Lob an Siggi Prokein, der mit seiner musikalischen Begleitung einen super Job erledigt hat.
Besonders erwähnenswert ist das, was die KG Weiß-Grün Hoag mal wieder aus den eigenen Reihen aufs Parkett gezaubert hat. Zunächst der gemeinsame Showtanz der verschiedenen Garden, die zu den Weiß-Grünen gehören. Niedlich die ganz Kleinen. die mit spitzen Hüten einen sehr süßen Zwergentanzzeigten. Gefolgt von den Minis, die als kleine Trolle mit dicken Bäuchlein durch den Märchenwald tobten, den Midis, die einen Ausflug zu Alice im Wunderland wagten und den Senioren, die in Rokkoko-Kostümen den Märchentanz vervollständigten. Auch die Gardetänze überzeugten das Publikum.

Schon fast ein „Muss“ ist die Elferratsshow der KG Weiß-Grün Hoag. Jedes Jahr aufs Neue macht sich Präsident Thomas Pralle Gedanken, was denn beim Publikum ankommen könnte. In diesem Jahr haben die Jungs die Besucher mit auf große Fahrt genommen. Santiano, Klaus und Klaus, Achim Reichel, Hans Albers, Lale Andersson, Andrea Berg und die Village People gaben den Ton an. Seebären, Kapitäne, Popeye (ohne Olivia) und Piratenbräute weckten die Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer.
Und Schwupps, stellte Thomas Pralle am Ende die alles entscheidende Frage: „Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?“ Mehr als fünf Stunden Programm, das keine Langeweile aufkommen ließ. Doch entließ er das Publikum nicht ohne den Hinweis auf die Sitzung im kommenden Jahr: Am Samstag, 7. Februar heißt es wieder: „Die KG-Weiß-Grün Hoag – Feuer und Flamme für den Oberhausener Karneval“. (Karin Dubbert)
Fotos von Peter Hadasch

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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