Kältewelle: 2.500 Bauarbeiter in Oberhausen sollen sich „warm anziehen"
IG Bau warnt vor fatalen Folgen

Eiskalter Job: Kalte Finger, rutschiger Boden – bei frostigen Temperaturen gehören warme Kleidung und Winterstiefel auf dem Bau zum Arbeitsschutz. Daran dürfe kein Arbeitgeber sparen, so die IG BAU. Foto: privat
  • Eiskalter Job: Kalte Finger, rutschiger Boden – bei frostigen Temperaturen gehören warme Kleidung und Winterstiefel auf dem Bau zum Arbeitsschutz. Daran dürfe kein Arbeitgeber sparen, so die IG BAU. Foto: privat
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Wenn es draußen eisig wird, können sie nicht einfach ins warme Büro: Die 2.520 Bauarbeiter in Oberhausen haben derzeit einen frostigen Job. Mit Blick auf die niedrigen Temperaturen rät die Gewerkschaft IG BAU Maurern, Dachdeckern & Co., sich „warm anzuziehen“ und den Arbeitsschutz im Winter ernst zu nehmen.

„Dunkelheit auf der Baustelle, rutschiger Gerüstbelag, Schneetreiben auf dem Dach – in der kalten Jahreszeit steigt die Unfallgefahr“, sagt Peter Köster. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen geht wegen der aktuell hohen Auftragslage auf dem Bau von einem erhöhten Risiko aus.
„Wer unter Termindruck arbeitet, bei dem kommt der Arbeitsschutz oft zu kurz. Aber das kann fatale Folgen haben“, warnt Köster. Viele Firmen bauten im Winter durch, um ihre Projekte zu stemmen. Der Mangel an Fachkräften verschärfe das Problem.
Für Gewerkschafter Köster steht fest: „Wer bei niedrigen Temperaturen auf Gerüste klettert und dabei auch noch Stahlträger schleppt, muss gut gegen Kälte, Schnee und Eis geschützt werden. Arbeitsschutz ist kein Geschenk der Arbeitgeber. Jeder Bauarbeiter hat ein Recht darauf, dass seine Gesundheit nicht aufs Spiel gesetzt wird.“
Die IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen rät insbesondere zu warmer und wasserabweisender Kleidung. Jacke und Hose sollten aus atmungsaktiver Mikrofaser sein, empfiehlt Köster. Für ausreichend Wärme sorge Wäsche aus Fleece-Material. „Ein Muss sind auch Sicherheitsschuhe mit gutem Profil, Thermo-Handschuhe und eine Wintermütze unterm Helm“, so der Gewerkschafter. Besonders wichtig sei in diesen Tagen zudem eine „warme Bau-Bude“. Die Beschäftigten müssten geschützte Räume haben, in denen sie sich zwischendurch mit heißem Kaffee, Tee oder Brühe aufwärmen könnten.
Detaillierte Infos für den richtigen Arbeitsschutz im Winter finden Beschäftigte und Arbeitgeber bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) im Netz unter: www.bgbau.de/winter.
Die IG BAU geht davon aus, dass der Bau-Boom in Nordrhein-Westfalen auch in diesem Jahr anhält. 2018 verzeichnete der Wohnungsbau erneut kräftige Umsätze und setzte damit den Trend aus den Vorjahren fort. 2017 wurden in Nordrhein-Westfalen insgesamt 48.000 Wohnungen fertiggestellt, so das Statistische Bundesamt. Mehr gebaut wurde zuletzt im Jahr 2005.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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