Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners
Meisen vs. Spinner

Foto: BürgerReporter Norbert Wiegelmann
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Eine kleine Gemeinde in Holland hat es im vergangenen Jahr vorgemacht: Sie rückte dem Eichenprozessionsspinner nicht mit brachialen Methoden auf die Pelle, sondern schaffte es, mit natürlicher Bekämpfung, der Plage Herr zu werden. In Groesbeek (NL) wurden bereits im Frühjahr Nistkästen an Eichenbäumen aufgehängt. Dort sind dann Rotkehlen, Blau- und Kohlmeisen eingezogen, die schnell zu brüten begonnen haben. Hauptspeise der hungrigen Jungvögel: Raupen, Raupen und nochmals Raupen. So soll es jetzt auch in Oberhausen funktionieren.

Die Stadt Oberhausen testet in diesem Jahr auf zwei Versuchsflächen natürliche Bekämpfungsmethoden gegen den Eichenprozessionsspinner (EPS). Im Rahmen der Naturschutzbeiratssitzung wurde diese Vorgehensweise gemeinsam mit den örtlichen Vertretern der Naturschutzverbände vereinbart.
Die Versuchsflächen liegen in Bereichen des Volksparks Sterkrade und des Volksgartens Osterfeld, in denen für 2020 kein Einsatz von Biozid geplant ist. Im Volkspark Sterkrade werden Nisthilfen für Meisen angebracht.
Die Stadtverwaltung erhält dabei Unterstützung von der Umweltgruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Holten-Sterkrade, die 20 Nistkästen herstellt. Meisen nutzen die Raupen des Eichenprozessionsspinners zur Aufzucht ihrer Jungtiere und können abhängig von ihrer Populationsgröße größere Mengen der ungewünschten Raupen vertilgen.

EPS-Fallen

Neben der Stärkung der lokalen Population von heimischen Singvögeln durch Brut- und Nisthilfen zählt auch das Anbringen von speziellen Fallen in den betroffenen Bäumen zu den natürlichen Bekämpfungsmethoden gegen den Eichenprozessionsspinner. Im Volksgarten Osterfeld und dem Friesenhügel werden sogenannte „EPS-Fallen“ an die Stämme von Eichen angebracht. Zusätzlich werden noch Pheromonfallen in die Bäume gehängt, um die Falter in die Fallen zu locken.
Sabine Lauxen, Umweltdezernentin der Stadt Oberhausen, erklärt: „Der EPS-Befall stellt uns immer wieder vor große Herausforderungen. Auf der einen Seite müssen wir die Gesundheit der Menschen schützen, deswegen setzen wir in viel frequentierten Bereichen auch ein Biozid zur Bekämpfung ein. Auf der anderen Seite versuchen wir dort, wo dies möglich ist, dem EPS mit natürlichen Methoden zu Leibe zu rücken. Sollten sich die Maßnahmen als zielführend herausstellen, werden wir die natürlichen Bekämpfungsmethoden auf weitere städtische Flächen ausweiten.“

Foto: BürgerReporter Norbert Wiegelmann
Die Nester des Eichenprozessionsspinners. Foto: OGM
Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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