Sturmschäden in Oberhausen

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Durch umstürzende Bäume beschädigte Gebäude und Kraftfahrzeuge, durch Starkregenfälle überflutete Straßen und Keller sowie Sperrungen des Bahnverkehrs auf Grund Beschädigung der Oberleitung sind das Ergebnis einer Unwetterfront, die am Pfingstmontagabend über das Ruhrgebiet hinweg zog. Oberhausen kam dabei vergleichsweise glimpflich davon. Glücklicherweise wurde bei diesem fast zwei Stunden andauernden Wetterchaos nur der Fahrer eines Motorrollers durch einen herabstürzenden Ast leicht verletzt. NRW-weit waren bis Dienstag mittag mindestens sechs Tote zu beklagen.

Eine kleinere Gewitterzelle zog bereits am Vormittag über Oberhausen hinweg. Hier waren durch die Feuerwehr zwei kleinere Einsatzstellen im Stadtgebiet abzuarbeiten.
Ab 21.25 Uhr überschlugen sich dann in der Leitstelle der Feuerwehr die Ereignisse. Über 300 Notrufe gingen in der ersten Stunde nach dem Durchzug der Gewitterfront in der Einsatzleitstelle der Berufsfeuerwehr ein. Einsatzschwerpunkte waren die Stadtteile Alstaden, Alt-Oberhausen, Borbeck und Osterfeld. Das westliche Stadtgebiet und der Oberhausener Norden blieben weitestgehend vom Unwetter verschont.

Bevölkerung unterstützte die Rettungskräfte

135 Sturmschäden, davon 30 umgestürzte Bäume auf Häuser und abgestellte Kraftfahrzeuge, und 29 Einsätze in überfluteten Kellerräumen und auf den Straßen wurden der Leitstelle bis um 4 Uhr gemeldet. In dem Zeitraum von 21.25 Uhr bis 4 Uhr morgens wurden weiterhin vier Brandmeldungen entgegen genommen (glücklicherweise Kleinbrände, die kurzfristig gelöscht werden konnten, beziehungsweise bei denen ein Einsatz der Feuerwehr nicht erforderlich war) sowie zwölf Einsätze des Regelrettungsdienstes abgearbeitet.
Bei den Sturmschäden handelte es sich hauptsächlich um abgebrochene Baumkronen und Äste, die teilweise das Befahren der Straßen in den genannten Ortsteilen verhinderten. Besonders lobenswert zu erwähnen ist die Eigeninitiative vieler Betroffener, die mit Sägen ausgerüstet die Einsatzkräfte, so gut es ging, unterstützten.
Die Anwohner der Brücktorstraße im Bereich der Feuerwache konnten durch Selbsthilfe ein Eindringen von Wasser aus einem durch die starken Regenfälle gefluteten Baugraben vor ihren Häusern weitestgehend verhindern, bis sie durch die Freiwillige Feuerwehr unterstützt wurden.
Der Revierpark Vonderort meldet starke Schäden im Parkbereich.
Um das erhöhte Einsatzaufkommen bewältigen zu können, wurden neben den im Dienst befindlichen Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr auch die Freiwache, der Führungsdienst, die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehren Oberhausen-Mitte, Oberhausen-Süd, Sterkrade und Königshardt sowie das Technische Hilfswerk eingesetzt. Insgesamt waren zur Schadensbekämpfung 65 Kräfte der Berufsfeuerwehr, 55 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und 40 Kräfte des THW eingesetzt. Unterstützt wurden diese Einheiten durch die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen, die einen Saugwagen zum Einsatz brachten und Straßensperrungen durchführten.

Krisenstab wurde aktiviert

Da die umliegenden Städte, insbesondere Mülheim an der Ruhr und Essen, vom Unwetter weit stärker betroffen wurden, wurde in Düsseldorf der Krisenstab der Bezirksregierung aktiviert und permanent mit Lageberichten aus den Schadensgebieten informiert.
Am Dienstagmorgen waren die Pfingstferien sicher noch hilfreich, dennoch stand der Verkehr auf vielen Autobahnabschnitten wie auf der A40 in Höhe Oberhausen Richtung Essen oder der A42 im Bereich Buschhausen Richtung Dortmund. Der inzwischen alltägliche Stillstand auf der A2 ab Kreuz Oberhausen in Richtung Kreuz Kaiserberg fiel noch ausgeprägter als ohnehin aus.
Umsteigen fiel aus, weil auch der Bahnverkehr weitgehend stillstand. Erst langsam konnten die Züge nach dem Starkregen am Dienstagmorgen wieder Fahrt aufnehmen, viele Oberleitungen waren zunächst zu reparieren und Schienen frei zu räumen. Unter anderem war auch zahlreiche Strecken von und nach Oberhausen gesperrt.

Vorsicht im Kaisergarten

Das Tiergehege im Kaisergarten ist bis Mittwoch gesperrt. Tiere kamen nicht zu Schaden, aber die Gehege blieben nicht unversehrt. Für den Kaisergarten insgesamt gilt: Vorsicht. Teile wurden abgesperrt, viele Äste hängen „bedenklich“ herab, wie es Sprecher Alexander Höfer für den Betreiber OGM beschreibt. Auch für die nicht gesperrten Abschnitte bittet Höfer um erhöhte Aufmerksamkeit. Am besten solle man diese Bereiche die nächsten Tage meiden. Der Revierpark Vonderort meldet starke Schäden im Parkbereich.
Die Abarbeitung der Einsatzstellen in der Region wird mit Sicherheit noch einige Tage in Anspruch nehmen, so die Prognose der Feuerwehr.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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