WIR DENKEN AN EUCH
BUNDESWEITER GEDENKTAG

Friedhof Bottroper Strasse
Gemeinde St. Pankratius Osterfeld
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    Gemeinde St. Pankratius Osterfeld
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Gut ein Jahr nach dem Beginn der Corona-Pandemie gab es heute einen bundesweiten Gedenktag für die Corona-Toten; also die Menschen die an oder mit dem Virus gestorben sind. Und das sind in Deutschland fast 80.000 Menschen.
In Berlin gab es heute eine zentrale Gedenkfeier. Die Spitzen des deutschen Staates und die Kirchen haben bei dieser Gedenkveranstaltung der Toten gedacht und den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl bekundet.

Bundespräsident Steinmeier rief zu Zusammenhalt in einer dunklen Zeit auf und drückte den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Hier ein bewegendes Zitat von ihm:

"Wir denken an alle, die im Moment ihres Todes keine vertraute Stimme hören, kein vertrautes Gesicht sehen konnten. Die sterben mussten ohne ein letztes zärtliches Wort, einen letzten liebevollen Blick, einen letzten Händedruck. Das zu wissen, zerreißt uns das Herz. Es macht uns unendlich traurig."

Natürlich gibt es auch für die Hinterbliebenen unendlich viel Leid. Sie konnten ihre Liebsten kein letztes Mal mehr sehen, konnten sie nicht so bestatten, wie sie es sich gewünscht hätten.
"Rituale des Trauerns geben Halt", sagt unser Bundespräsident. Doch durch die Corona-Regeln und Auflagen können diese Rituale nicht wie gewohnt stattfinden.

Ich möchte noch mal das oben genannte Zitat von Frank-Walter Steinmeier aufgreifen. Bewegende Worte, die mich und viele andere Menschen traurig machen. Aber nicht nur das. Diese Worte steigern auch meine Wut auf die Menschen, die sich nicht an die Corona-Regeln halten oder Corona sogar für nicht real halten.

Da stirbt ein Mensch einsam und allein, während andere ohne Mundschutz durch Innenstädte laufen, wo Maskenpflicht herrscht.
Da stirbt ein Mensch einsam und allein, während andere nach Malle fliegen und in der Sonne brutzeln.
Da stirbt ein Mensch einsam und allein, während andere mit fünfzehn Leuten zuhause eine illegale Party feiern.
Da stirbt ein Mensch einsam und allein, während sich hunderte "Querdenker" trotz Demo-Verbots  versammeln.
Da stirbt ein Mensch einsam und allein, während Corona-Leugner diverse Falschinformationen zur Covid-19-Pandemie verbreiten.
Da stirbt ein Mensch einsam und allein, während irgendwelche Spinner andere Mitmenschen anniesen und anhusten und damit prahlen, diese infiziert zu haben.

Ich könnte noch mehr Beispiele aufzählen. Das macht einfach fassungslos. Ich kenne eine Hand voll Menschen, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben und zum Glück einen leichten Verlauf hatten und keine Folgeschäden zurück behalten haben. Auch, wenn ich keinen der an oder mit Covid-19 Verstorbenen persönlich kenne, so denke ich doch tagtäglich an die Opfer der Pandemie und nicht nur heute an diesem besonderen Gedenktag. Ich und natürlich die meisten von euch wissen, wie traurig und schmerzhaft es ist, einen Menschen zu verlieren; egal woran er gestorben ist.

Die Zahlen der Neuinfizierten, die Zahlen der Covid-Erkrankten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, die Zahlen der Menschen, die an den Folgen von Corona (Long-Covid) leiden und die Zahlen der an oder mit Corona Verstorbenen erschüttern und machen betroffen. Aber sind wir mal ehrlich: Wenn wir von diesen Zahlen, Fakten und Statistiken lesen und hören, sind wir dennoch dankbar (und ja auch glücklich), wenn wir persönlich oder jemand aus unserem engeren Umfeld nicht betroffen sind.
Dürfen wir das überhaupt? Ich finde schon. Denn jeder Tag, den wir oder unsere Lieben gesund verbringen dürfen, ist ein Geschenk. Ein wertvolles Geschenk, dass uns trotzdem die nicht vergessen lässt, die dieses Geschenk nicht erhalten haben.

Unser Bundespräsident rief die Gesellschaft auch zum Zusammenhalt auf: "Lassen wir nicht zu, dass die Pandemie , die uns schon als Menschen auf Abstand zwingt, uns auch noch als Gesellschaft auseinandertreibt."
Ein großer Wunsch. Meiner Meinung nach ist das "Zusammen schaffen wir das" zu Beginn der Pandemie immer weniger geworden. Empathie, Mitgefühl, Rücksichtnahme und eben genau dieser Zusammenhalt, zu dem Steinmeier aufruft - all diese Werte schwinden; das Verständnis untereinander und füreinander wird schwächer. Es wäre schön, wenn dieser ZUSAMMENHALT in der Gesellschaft wieder groß geschrieben wird.

Hier die Fallzahlen weltweit von der Seite der Bundesregierung:
"Laut Johns-Hopkins-Universität (JHU) haben sich weltweit 140.730.596 Menschen in 192 Ländern mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Coronavirus sind 3.011.014 Menschen gestorben. Als genesen gelten 80.204.771 Menschen (Stand: 18. April, 08:00 Uhr)."

Viele Städte haben sich heute dem Gedenken angeschlossen und mit zahlreichen Akten an die Verstorbenen erinnert, z. B. durch Glockengeläut und Gottesdienste, durch Kerzen und Blumen an zentralen Orten des Gedenkens, durch Traueranzeigen im Namen der Bürgermeister/innen in lokalen Printmedien,....

Ich möchte zum Abschluss eine Stelle aus dem Corona Fürbitten Gebet (Text: Lissy Eichert/Barbara Manterfeld-Wormit) zitieren:

"Wir bitten für die Sterbenden, für die Trauernden und Hinterbliebenen.
Für die, die dem Virus zum Opfer gefallen sind.
Meine Kerze brennt für alle Menschen-
gleich welcher Herkunft, Geschlecht, Religion."

Autor:

Nina Benninghoff aus Oberhausen

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