Lärm ist eine ununterbrochene Folter

Foto: privat

„Wir halten es einfach nicht mehr aus!“ Nach jahrelangem vergeblichen Kampf gegen die Lärmbelästigung sind die Anwohner der Kirchhellener Straße mit ihren Nerven am Ende.
Weil sie bei der Stadt Oberhausen auf taube Ohren stießen, wandten sich die Bürger jetzt an die CDU, die sich bei einem Ortstermin informierte und zunächst einmal erstaunt darüber war, dass mehr als 70 gestresste Anwohner zu dem Treffen kamen. „Nachdem wir ihnen ein paar Minuten zugehört hatten, wunderten wir uns allerdings nicht mehr über die rege Anteilnahme“, erklärte CDU-Stadtverordneter Hermann-Josef Schepers. „Die Menschen sind wütend und wollen ihre Wut artikulieren.“
Helga Mondrowski wohnt schon seit vielen Jahren an der Kirchhellener Straße, den Kampf will sie nicht aufgeben, den Druck auf SPD und Verwaltung erhöhen, aber auch gerade an die Grünen appellieren, die hier doch eigentlich an der Seite der Menschen stehen müssten.
Sie spricht von einer ununterbrochenen Folter durch Schwer-Transporter und Lastzüge, die ab 5 Uhr morgens im Minutentakt die Hauswände zum Erzittern brächten. „Außerdem habe ich 500 PKW pro Stunde gezählt und 215 Motorräder, die hier aufdrehen und mit überhöhter Geschwindigkeit vorbei rasen.“
Die ehemalige Lehrerin erwartet ähnliche Rechte wie die Bewohner der anliegenden Hartmannstraße, wo sogar ein Durchfahrverbot für LKW ab 3,5 Tonnen herrsche. „Sind wir Menschen zweiter Klasse?“, fragt sie. Und gibt gleich die Antwort. „Wir wollen doch nichts Unmögliches, sondern nur ein Nachtfahrverbot für LKW und eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h.“ Seit über 30 Jahren aber stoße man bei der Stadt auf Granit.
Schepers hat nun zugesagt, im Namen der CDU entsprechende Anträge in die politischen Gremien zu bringen. „Angesichts der Mehrheitsverhältnisse können wir natürlich nichts versprechen. Aber wir werden das Thema nicht aus den Augen verlieren und gemeinsam mit den Bürgern den öffentlichen Druck aufrecht erhalten.“
Die Generation vor ihr habe ertragen müssen, dass 90 Millionen Tonnen Schutt für den Schlackenberg angeliefert worden seien, fügt Helga Mondrowski hinzu. „Jetzt muss doch endlich Schluss sein.“

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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