Schacht erwacht in Klosterhardt

Schacht IV der Zeche Osterfeld aus der Luft. In der Bildmitte Förderturm und Kaue. Das Flachdachgebäude unten ist die Fernmeldestation. Das „abknickende“ Haus oben rechts markiert die künftige Sichtachse in Richtung Turm. Foto: Sven Siebenmorgen
  • Schacht IV der Zeche Osterfeld aus der Luft. In der Bildmitte Förderturm und Kaue. Das Flachdachgebäude unten ist die Fernmeldestation. Das „abknickende“ Haus oben rechts markiert die künftige Sichtachse in Richtung Turm. Foto: Sven Siebenmorgen
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Von MARC KEITERLING
1993 war Schicht am Schacht IV der Zeche Osterfeld in Klosterhardt. 20 Jahre später wird das Gelände aus dem Dornröschenschlaf erwacht sein. Dessen ist sich nach zahlreichen missglückten Anläufen die Verwaltung der Stadt nun sicher.
Ein konkreter Investor ist nun vorhanden, der rund 45 Einheiten im Bereich der fortzuführenden Straße „Zum Dörnbusch“ realisieren will. Über diesen Sachstand informierte jetzt die Stadt im Rahmen einer Bürgerversammlung, sowie in der Bezirksvertretung Osterfeld.
Demzufolge entstehen bis zu 40 dieser Einheiten im unmittelbaren Bereich von Förderturm und Kaue. Altengerechtes Wohnen in neu zu bauenden Gebäuden, Arztpraxen (direkt im unteren Bereich des Förderturms) und eine Nutzbarmachung der inzwischen völlig verfallenen Kaue sind vorgesehen.
Um dem Gelände einen stimmigen Charakter zu verleihen, sind Häuser an der Einfahrt zum Gelände geplant, die eine Torsituation simulieren. Die Fassadengestaltung der Neubauten wird der Optik der alten Gebäude angepasst. Zusätzlich sind sechs Häuser im Bereich der Fernmeldestation (Zum Dörnbusch, Ecke Antoniestraße) vorgesehen.
Nach der Entlassung des Geländes aus der Bergaufsicht und der Aufbereitung der Fläche könnte Ende 2013 der Baubeginn erfolgen.
Noch kein Investor steht für die weiteren gut 20 vorgesehenen Wohneinheiten parat, die entlang einer neuen Sichtachse von der Münzstraße zum Förderturm entstehen sollen. Hier ist die künftige Raumordnung bereits gut zu erkennen, ein dort errichtetes Mehrfamilienhaus weist mit seiner Front den künftigen Weg.
Der Förderturm ist noch in einem weiteren Zusammenhang Gegenstand eines kleinen, politischen Gezänks. Der Architekt und CDU-Kreisvorsitzende Wilhelm Hausmann hatte im Vorjahr unter anderem im Wochen-Anzeiger sowie auch im Jahrbuch 2012 der Stadt von den Möglichkeiten gesprochen, in diesem Gebäude das Stadtarchiv anzusiedeln. Eine Prüfung dieses Standorts soll erbeten worden sein. Nach eigenen Angaben „irritiert“ nahm jetzt der Geschäftsführer der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH Hartmut Schmidt zur Kenntnis, dass der CDU-Bürgermeister und Vorsitzender der CDU Sterkrade Klaus-Dieter Broß das Stadtarchiv ins Rathaus Sterkrade verlagern möchte.
„Wir helfen als OGM gerne auf der Suche nach geeigneten Räumen für das Archiv“, erklärt Schmidt, „aber hier wäre es hilfreich, wenn sich die Mitglieder der einzelnen Fraktionen schon einmal im Vorfeld parteiintern einigen könnten.“
Dieser Stellungnahme entgegnete Hausmann: Selbstverständlich ist auch der Standort Schacht IV noch im Gespräch. Klar ist doch nur, dass das Stadtarchiv ausziehen muss. Und sobald dies fest stand, suchte die CDU nach vernünftigen Alternativen, was wir öffentlich und transparent machen. Diese Alternativen müssen nun geprüft werden, damit am Ende nicht die OGM entscheidet, sondern der Stadtrat.“
Das Stadtarchiv ist derzeit noch in einem Gebäude der Tackenbergschule untergebracht. Im Rahmen der Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen hat der Rat der Stadt die Auflösung der Grundschule Tackenberg bis spätestens September 2015 beschlossen. Nach der Auflösung der Schule wird die OGM die zum Schulgelände gehörenden Gebäude abreißen lassen. Schon vorher sollte daher das neue Domizil des städtischen Archivs gefunden sein. Der ebenfalls vom Rat verabschiedete und somit allen Fraktionen bekannte Bebauungsplan sieht für das Gelände der Tackenbergschule eine reine Wohnbebauung vor.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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