Jahresbericht der Selbsthilfe-Kontaktstelle
Psychische Probleme nehmen zu

Das Team des Parität | Foto: Parität

Seit 18 Jahren ist die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen bereits zentrale Informations- und Beratungsstelle für Selbsthilfegruppen und Menschen, die an Selbsthilfe interessiert sind. Die Zahlen des Jahres 2020 weisen auf, dass der Bereich der Anfragen zu psychischen Themen die Hälfte der Gesamtkontakte ausmacht. Das liegt einerseits an dem großen Interesse für die neue Gruppe „Töchter narzisstischer Mütter“, andererseits unterstreicht dieser Wert aber auch grundsätzlich den gesellschaftlichen Trend der Zunahme an psychischen Problemen. Der Bereich Soziales mit 23 Prozent, beinhaltet auch Anfragen zum Thema „Corona-Einsamkeit“. Die Anfragen zu den Themen „Gesundheit“ und „Sucht“ waren in Relation zu den Vorjahren eher rückläufig, da sich durch das Covid-19-Virus Gruppen zeitweise gar nicht treffen konnten beziehungsweise das öffentliche Leben stillstand.
Neben der Beratung von Bürgern sind die Fachkräfte auch bei der Gründung von Selbsthilfegruppen behilflich. Vergangenes Jahr waren das unter anderem die Gruppen „Leben mit Depressionen“, „Bulimie Ü 25“, „Töchter narzisstischer Mütter“ und eine Wandergruppe für Berufstätige im Netzwerk 55 plus.
Bestehende Gruppen benötigten Hilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit, bei organisatorischen Fragen bezüglich der Selbsthilfeförderung der Krankenkassen oder bei Problemen innerhalb der Gruppe. So erschien im vergangenen Jahr der aktualisierte Wegweiser mit den Oberhausener Gruppen, der sich immer einer großen Nachfrage erfreut. Und seit März ist die Kontaktstelle auch mit einem Auftritt bei Facebook vertreten.
Von den über 100 Selbsthilfegruppen bezogen sich im vergangenen Jahr 48 Prozent auf Gesundheitsthemen, chronische Erkrankungen und Behinderungen, 24 Prozent auf Suchterkrankungen. 15 Prozent der Gruppen haben psychische und 13 Prozent soziale Themen zum Inhalt. Die bunte Themenliste ist auf der Homepage unter www.selbsthilfe-oberhausen.org zum Download eingestellt und auch bei der Kontaktstelle erhältlich. Durch die Entwicklung des Virus mit zwei Lockdowns im Jahr 2020 hat sich die Zusammenarbeit mit den Gruppen verändert. Nach dem 15. März wurde die Kontaktstellenarbeit von einer zunehmenden Digitalisierung und der Arbeit im Homeoffice geprägt. Nachdem die Kontaktstellen-Mitarbeiterinnen durch den Landesverband des Paritätischen und der Koordinierungsstelle für Selbsthilfe NRW (KOSKON) in Online-Meetings im Bereich Video-Konferenzen geschult worden waren, konnten sie ihr Wissen an die Gruppen vor Ort weitergeben. So wurden Gruppen befähigt, sich auch per Video zu treffen. Es wurden diverse Online-Angebote gemacht, und auch telefonisch wurde der Kontakt zu den Gruppen gehalten. Als Fazit der Entwicklungen ist zu sagen, dass die Gruppen in jedem Falle ein persönliches Treffen bevorzugen.
Jetzt ist gerade der aktuelle Newsletter, der sechs Mal im Jahr erscheint, herausgekommen, dieses Mal mit dem Schwerpunkt „Krebs“. Wer sich  über die Themen „Selbsthilfe“, „Gesundheit“ und „Soziales“ informieren möchte, kann den Newsletter unter www.selbsthilfe-news.de abonnieren. Die Angebote sind grundsätzlich kostenfrei.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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