Stadtsportbund Oberhausen.
SSB-Präsidium gewählt. Ulrich Kenzer erhielt die goldene Ehrennadel.

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„Toll, dass ihr da seid“, mit diesen Worten begrüßte Manfred Gregorius, Präsident des Stadtsportbundes Oberhausen (SSB), am 5. April 210 Stimmberechtigte aus 47 Vereinen zur Jahreshauptversammlung im Ebertbad. Leider wurde das Derby von RWO gegen RWE genau auf diesen Termin verlegt, was vermutlich noch einige Teilnehmer mehr gekostet haben dürfte.

In seiner Begrüßung ging Gregorius auf die Probleme der vergangenen zwei Corona-Jahre ein, vor allem der Mitgliederschwund tat vielen Vereinen weh. Doch man solle nicht alles auf Corona schieben, man dürfe sich nicht auf dem ausruhen, was man habe. Kreative Ideen und auch die Stärkung digitaler Kontakte hätten sich positiv auf Mitgliederzahlen ausgewirkt. Da sieht der SSB-Präsident Licht am Ende des Tunnels, rund 350 Neue Mitglieder, meist Kinder und Jugendliche, konnten zuletzt wieder verbucht werden. Manfred Gregorius verwies dann auf das Landesförderprogramm „Moderne Sportstätten“, von dem 22 Vereine profitieren konnten, an die 2,8 Millionen Euro für gezielte Projekte ausgeschüttet wurden. Im Rahmen einer zweiten Auflage des Programms stehen in Oberhausen nochmals 500.000 Euro zur Verfügung für Sport im Freien, heißt nicht gebunden an einen Verein. Gregorius wies auf Pläne für eine beleuchtete Laufstrecke entlang des Kanals hin, ähnlich der an der Duisburger Regattabahn. „Die Planungen laufen.“

Der SSB vergab an diesem Abend drei Verdienstmedaillen in Silber. Zunächst an Melanie Tosch, die als Schatzmeisterin das Zahlenwerk des SSB seit zwölf Jahren verlässlich und kreativ verwaltet.
Der Name Friedel Bergermann ist untrennbar mit der Vergabe der Sportabzeichen in Oberhausen verbunden und Rosemarie Haczkiewicz ist bis hin zur ihrer Funktion als Seniorenbeauftragte des SSB sicher eine der prägenden Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte im ehrenamtlichen Sport in Oberhausen und im SSB.

Im Rahmen der Totenehrung gedachte die Versammlung den Verstobenen Günter Scholten, Ehrenvorsitzender des Betriebssports Oberhausen, und Hermann Meis, Erfolgstrainer beim RVO.
Als Vertreter der Stadt versprach Bürgermeister Werner Nakot, dass die Stadt alles in ihrer Macht stehende unternehmen wird, um die Vereine zu unterstützen. Als aktuelle Beispiele nannte er die energetische Sanierung der Lehrschwimmbecken und den Bau einer Mehrgenerationensportanlage am Buchenweg.

Als Ehrengast konnten die Delegierten erneut den Präsidenten des Landessportbundes NRW (LSB), Stefan Klett, begrüßen. Klett lobte das vorbildliche Verhalten der Vereine während der Pandemie, es habe hier keinen einzigen Hotspot gegeben. Unter dem Schatten des Krieges in der Ukraine stelle der LSB den Vereinen wichtige Informationen zur Verfügung. Klett dankte für das Engagement durch Hilfslieferungen und bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Beim Sport vor Ort sieht er Lichtblicke bei den sich stabilisierenden Mitgliederzahlen. Verstärkt müsse um das Ehrenamt im Verein geworben werden, „das ist das Fundament und das Herz des Sports!“

Bei den Vorstandswahlen wurden Melanie Tosch als Schatzmeisterin sowie Kirsten Pufal und Volker Hinsch als Vizepräsidenten für weitere vier Jahre einstimmig wiedergewählt. Aus der vorderen Reihe zieht sich hingegen Uli Kenzer zurück, der ein Jahrzehnt lang der erste Vertreter der Präsidenten Werner Schmidt und Manfred Gregorius war. Der SSB würdigte ihn mit der Goldenen Verdienstmedaille. Dank sagte auch Werner Nakot im Namen der Stadt.

Die Versammlung wählte Hans-Bernd Reuschenbach einstimmig für die kommenden zwei Jahre als Nachfolger von Uli Kenzer. Der 66-Jährige ist seit 58 Jahre Mitglied und lange Zeit auch im Vorstand von Arminia Klosterhardt. Durch seinen beruflichen Werdegang, unter anderem als Bereichsleiter Sport bei der Stadt Oberhausen, ist Reuschenbach bestens im Oberhausener Sport vernetzt.

Die Vertreter der Vereine unterstützen bei den anschließenden Anträgen den Weg des Vorstandes, einen Ethik-Code zu entwickeln und festzuschreiben. Dabei geht es zum Beispiel um Themen wie Respekt, Transparenz Gleichstellung oder Verantwortung für die Zukunft.

Kontrovers wurde der Antrag der Sportjugend diskutiert, die sich aufgrund der hohen Belastung einen weiteren festen Platz im Präsidium wünscht. Bei der Themenvielfalt sei dies für einen einzigen nicht mehr zu schaffen, erläuterte Mark Panek, der die Jugend aktuell hier vertritt. Das Präsidium wiederum befürchtet eine damit einhergehende Aufblähung des Gremiums und schlug vor, diesen Punkt intensiv bis zur nächsten Jahreshauptversammlung (JHV) zu diskutieren und dann neu in der JHV 2024 auf die Tagesordnung zu nehmen. Mit 137 zu 73 Stimmen erreichte der Antrag der Jugend einen Achtungserfolg, die notwendige Dreiviertel-Mehrheit wurde jedoch verpasst.

In ihren Schlussworten plädierten Vorstand und Jugend für die Nutzung der neuen Sportgutscheine für Kinder der ersten Klassen, die so Sportarten und –vereine sechs Monate lang kostenlos testen können. Zudem werden Flüchtlingskinder kostenfrei bei der Ausübung des Sports versichert. Bei der Orientierung kann auch die Nutzung eines neuen mehrsprachigen Sportwegweisers helfen.

Autor:

Ulrich Küppers aus Oberhausen

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